Im Von der Heydt Museum Wuppertal werden derzeit in einer Überblicksschau 170 Werke von Camille Pissaro getzeigt. Der Künstler (1830-1903) gilt als „Der Vater des Impressionismus“ (so auch der Titel der Ausstellung) oder er wird - angesichts seines mächtigen Rauschebartes - manchmal auch als Gottvater des Stils bezeichnet. Dabei trugen auch die weiteren Impressionisten wie Monet, Sisley, Renoir, Degas, Cézanne - entsprechend der Mode ihrer Zeit - den markanten Bart.
Die Ausstellung der Gemälde (46 gehören dem Von der Heydt-Museum) macht deutlich, wie sich die Maler in ihrer Zeit gegenseitig beflügelten. Im Mittelpunkt stehen Pissarro und dessen umfangreiches Werk, von dem in Wuppertal 64 Gemälde und 61 Grafiken präsentiert werden.
Künstler-Rebellen im Impressionisten-Kreis
Pissarro war zwar rund zehn Jahre älter als Sisley, Monet, Renoir und Cézanne, aber der Altersunterschied führte keineswegs zu einem Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen den Künstlern, vielmehr bestand das künstlerische Leben des „Impressionisten-Kreises" aus einem Geben und Nehmen, einem Prüfen und Verwerfen von Ideen. Jeder dieser „Künstler-Rebellen" leistete auf seine Weise einen Beitrag zur Moderne. Nach den Ausstellungen zur Schule von Barbizon, zu Renoir, Monet und Sisley stellt das Von der Heydt-Museum jetzt Camille Pissarro in den Mittelpunkt. Anhand seiner Werke zeichnet das Museum den Lebensweg und die künstlerische Entwicklung Pissarros nach - von seinen ersten Werken, die noch in Südamerika entstanden, bis zu seinen letzten Bildern, die Pissarro in Paris und an der Küste der Normandie malte.
Epoche mit Künstlern wie Monet, Gauguin und van Gogh
Pissarro orientierte sich immer wieder neu, er löste sich zum Beispiel aus dem Schatten der Schule von Barbizon, trat mit Cézanne in einen Dialog, setzte sich in den 1890er Jahren mit den Ideen des Pointillismus auseinander, schuf wegweisende „Stadtlandschaften" und fand damit einen bildlichen Ausdruck für das moderne Leben. Da auch seine Freunde sehr experimentierfreudig waren, stellen die Organisatoren der Ausstellung deren Bilder denen Pissarros gegenüber, um das Geflecht der Beziehungen zwischen den Künstlern und Gruppierungen sichtbar und erfahrbar zu machen. Abgesehen von den betörenden Werken Pissarros sind hier auch die Werke von Courbet, Corot, Cézanne, Manet, Monet, Gauguin, van Gogh und anderen Künstlern dieser aufregenden Epoche zu sehen.
Öffnungszeiten und Tickets
Die Ausstellung Pissarro ist im Von der Heydt Museum in Wuppertal, Turmhof 8, bis 22. Februar 2015 zu besichtigen. Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch zwischen 11 und 18 Uhr, Donnerstag und Freitag von 11 bis 20 sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen (Montag geschlossen). Erwachsene 12/ermäßigt 10 Euro (Gruppentickets bitte erfragen).
Autor:Eventkompass .de aus Essen-Süd |
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