Theater Süd spricht die Sinne an - von Klassikern bis Popkultur

Goethes "Faust" in beeindruckender Inszenierung. | Foto: Theater Süd
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  • Goethes "Faust" in beeindruckender Inszenierung.
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Von Carmen Dluzewski
Nicht nur sehen, was geschieht, sondern sehen, was mit uns geschieht. Dieses Motto haben sich der mit 25 Jahren jüngste Theaterleiter in der Region und Schauspieler Raphael Batzik, Philipp Steimel und Moritz Mittelberg-Kind zur Lebensaufgabe gemacht. Ein Spielplan, der sich sehen lassen kann, gilt es nun mit all seinen tollen Inszenierungen dem Publikum zu präsentieren. Seit zwei Jahren gibt es nun das kleine Theater in der Susannastr. 19a in Essen-Süd. Im modern gestalteten Theatersaal mit pechschwarzem Bühnenbereich wird fast täglich bis zur Perfektion an Stücken gearbeitet und geprobt. „Unser Ensemble besteht aus etwa zehn hervorragenden Schauspielern, die je nach Bedarf mit arbeiten“, erklärt Philipp Steimel, 32 Jahre, der Schauspieler und gelernte Clown, der seine Ausbildung am Figurentheater-Kolleg Bochum absolvierte. Die dort erlernten Spieltechniken, Timing und den richtigen Einsatz von Emotionen gibt er gerne an seine „Mitspieler“ weiter. Jede kleinste Bewegung wird genau einstudiert, jeder kleine Schritt, jede Betonung der Textpassagen führt dazu, die Bedeutung der Stücke näher zu bringen. Es wird nicht selten festgestellt, dass die Worte aktueller sind, als man denkt.
Sein Kollege Raphael Batzik und er suchen gemeinsam Stücke klassischer Autoren aus, die zum Nachdenken anregen sollen. Ob Goethe, Shakespeare oder Büchner, jeder dieser Klassiker hat irgendwo einen Bezug zu unserem heutigen Zeitgeschehen. „Wir bringen unserem Publikum Goethes Faust so rüber, wie sie ihn noch nie gesehen haben“, freut sich Raphael Batzik, „so manches ältere Publikum haben wir schon angenehm überrascht!“ Selbst der US-Regisseur Quentin Tarantino freut sich, dass das Theater Süd sich an seinen Klassiker „Reservoir Dogs“ herangewagt hat. Wenn alles klappt will sich Mr. Tarantino persönlich vom Können des Theater Süd-Ensembles überzeugen.
Einer besonderen Herausforderung stellt sich das Ensemble ab dem 12. November 2016: Kein geringeres Stück als von Kafka – die Verwandlung. Mit diesem Stück wird eine Kafka-Reihe eröffnet, mit dem das Publikum mit der Veränderung der Menschen im Wandel der heutigen Zeit konfrontiert wird. Dank der Nutzung sozialer Medien hat sich die Qualität des jungen Theaters-Süd herumgesprochen, so dass viele junge Erwachsene von 20-40 Jahren zu treuen Fans geworden sind. Das zeigt doch, dass die Stücke trotz der Schwere kurzweilig und leicht beim Publikum ankommen. Nicht nur im heimischen Theater an der Susannastraße kann man die junge Theatergruppe bewundern: Im Februar 2017 geht es auf große Tour nach Marne in Schleswig-Holstein zum Theaterfestival. „Wir freuen uns total, dass wir dorthin eingeladen wurden, um an fünf Tagen fünf unserer Stücke zu präsentieren“ freut sich Philipp Steimel „eine richtig große Ehre für uns und eine spannende, interessante Sache!“
Geboten werden intensive Kammerspiele von überwiegend ein bis vier Personen, dies bedeutet für die Schauspieler volle Entfaltung und fordert sie bis an ihren Zenit. Ungezwungene Gespräche bei einem kühlen Getränk sind nach den Vorstellungen schon Tradition. Wer jetzt neugierig geworden ist, wird vom Ensemble persönlich herzlich willkommen geheißen. Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr in der Susannastr. 19a, Essen. Weitere Infos gibt es auf: www.theater-essen-sued.de (Karten 12,-/8,- gibt es unter Tel.: 0201/2 796 72 37.

Autor:

Carmen Dluzewski aus Essen-West

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