Margarethenhöhe: Kinderoper Brundibár erinnert an die Kinder von Theresienstadt

24. Juni 2018
17:00 Uhr
Gustav-Adolf-Haus, 45149 Essen
Bei den Proben sind die jungen Sängerinnen und Sänger sehr konzentriert. Pressefoto: Evangelische Kirchengemeinde Margarethenhöhe
  • Bei den Proben sind die jungen Sängerinnen und Sänger sehr konzentriert. Pressefoto: Evangelische Kirchengemeinde Margarethenhöhe
  • hochgeladen von Stefan Koppelmann

„Die Kinder von Theresienstadt“ lautet die Überschrift für ein außergewöhnliches Konzert, zu dem die Evangelische Kirchengemeinde Margarethenhöhe am Sonntag, 24. Juni, um 17 Uhr in ihr Gustav-Adolf-Haus an der Steilen Straße 60a einlädt: Auf dem Programm stehen die Kinderoper „Brundibár“ von Hans Krasa (1899-1944) und das Melodram „Nachschub“ von Paul Aron Sandfort (1930-2007). Dank einer Unterstützung durch die Bezirksvertretung III ist der Eintritt frei; um eine Spende zur Finanzierung des Projekts wird jedoch gebeten.

Die Kinderoper „Brundibár“ – das tschechische Wort für Hummel – wurde zum ersten Mal 1941 in einem jüdischen Waisenhaus in Prag aufgeführt; ihr Komponist Hans Krasa wurde 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und dort zwei Jahre später ermordet. Nachdem ein befreundeter, ebenfalls in Theresienstadt inhaftierter Musiker die Noten in das Lager schmuggeln hatte, konnte Bundibár dort 55 Mal aufgeführt werden; jede Vorstellung war ein „Lichtblick im Dunkel“ für Mitwirkende wie Zuschauer. Die Geschichte handelt von Pepíçek und Aninka, die den kaltherzigen Drehorgelspieler Brundibár mithilfe ihrer Freunde überwinden und am Ende die dringend benötigte Milch für ihre erkrankte Mutter kaufen können. „Diese Erzählung ist eine Parabel darüber, wie das Böse durch das Gute überwunden werden kann“, heißt es dazu. „Auch wenn die Welt damals anders aussah, sind die Grundstrukturen doch bis heute gleich geblieben und auch für Kinder verständlich: Geld ist die Voraussetzung für alles – aber Solidarität und Freundschaft helfen, die Ungerechtigkeit zu überwinden.“

Paul Aron Sandfort, Komponist des zweiten Stückes, wurde als Paul Efim Rabinowitsch in Hamburg geboren. Nach einem misslungenen Fluchtversuch mit der Familie wurde er 1943, im Alter von 13 Jahren, wie Hans Krasa nach Theresienstadt deportiert und wirkte als Trompeter bei den Aufführungen von Brundibár mit. Für sein Stück „Nachschub“ verwendete Sandfort einen eigenen Text aus dem Jahre 1947, der den Hunger im Lager thematisiert. Die Komposition wurde erst 2007 veröffentlicht und ein Jahr später bei einer Gedenkfeier in Theresienstadt uraufgeführt.

Ausführende sind ein Ensemble aus professionellen Musikern und der Kinderchor der Kirchengemeinde Margarethenhöhe; die musikalische Leitung hat Heidemarie Kuhs.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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