Tagespflege zieht ins alte Rathaus Rellinghausen

Architekt Peter Lücke und Angela Köhler, beide GSE, vor dem historschen Rathaus Rellinghausen.
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  • Architekt Peter Lücke und Angela Köhler, beide GSE, vor dem historschen Rathaus Rellinghausen.
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Keine Frage, man sieht der Bausubstanz das Alter an, aber dennoch hat das Rathaus Rellinghausen nichts von seinem Charme verloren. Nach außen ­historische Backsteinoptik, im Inneren großzügige Räume, hohe Decken aber auch großer Renovierungsbedarf.

Einst war es Efeu umrankt, heute graben sich die Reste der Ranken noch immer tief ins Mauerwerk. „Hier gibt es noch einiges zu tun“, weiß GSE-Architekt Peter Lücke. Der Bau von 1877 steht bereits seit neun Jahren leer - das macht ein altes Gebäude nicht besser. Feuchtigkeit hat Spuren hinterlassen, das Dach lässt zu wünschen übrig und der Putz bröckelt.
Doch all dies schreckte GSE-Geschäftsführer Günter Büsselberg vor mehr als einem Jahr nicht davon ab, das Rathaus zu kaufen und eine Einrichtung für Tagespflege zu planen, die wieder Leben in die alten Mauern bringen soll.
Seit Februar 2013 ist das alte Rathaus nun in GSE Besitz, einen genauen Zeitplan im Hinblick auf die Fertigstellung können die Verantwortlichen gegenwärtig allerdings noch nicht nennen, zu viele Unwägbarkeiten stecken im Umbau der alten Villa, in der schon Bürgermeister Sarto­rius wohnte.

Schmuckstück
im Stadtteil

Nicht weniger als 330 Quadratmeter Raum wollen saniert werden, alte Treppenhäuser müssen erneuert, der Eingangsbereich erweitert und vieles verändert werden, damit die Tagespflege einziehen kann. Ein teilverglaster Aufzug soll das Gebäude barrierefrei machen. Zur Hofseite wird ein zusätzlicher Wintergarten errichtet.
„Das Gebäude ist für die Anwohner im Stadtteil von großer Bedeutung“, betont Peter Lücke auch den ideellen Wert der Immobilie. „Ich freue mich, den Bezug zwischen Architektur und Bevölkerung wieder herstellen zu können.
Die geplante Sanierung nennt Lücke „umfassend“. Neben Fassade und Dach müssen auch Elektrik und sanitäre Anlagen komplett erneuert werden. „Wir brauchen eine neue Heizung und natürlich ein Notrufsystem“, erklärt der Architekt.
Dies alles bringt geschätzte Kosten von 1,5 Millionen Euro mit sich, allgemeine Baukostensteigerungen sind dabei zu berücksichtigen. „Den Backsteincharakter werden wir auf jeden Fall erhalten und auch die Fenster wieder anhand historischer Fotos einsetzen.“ Erhalten werden soll auch der Natursteinsockel des Gebäudes sowie die Stuckelemente des Gebäudes im Stil der Neo-Renaissance.
Auch Gisela Ruhl, Prokuristin bei der GSE und für die Gebäude der Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen Essen zuständig, freut sich auf die geplante Nutzung: „Wir werden versuchen, es unseren Tagesgästen so angenehm wie möglich zu machen. Sie sollen sich wohlfühlen!“ Das umfasst neben einem Fahrdienst auch altengerechte Wohn- und Aufenthaltsräume, eine Kochinsel für gemeinsame Kochaktionen, Therapieräume, einen Reha-Bereich. „Zudem planen wir einen Sinnesgarten mit Sitzecken auf dem Gelände des jetzigen Parkplatzes.“, erklärt Gisela Ruhl.
In enger Absprache mit dem Denkmalschutz soll zeitnah mit dem Umbau begonnen werden. Rellinghauser Bürger können sich auf ein Schmuckstück mehr in ihrem Stadtteil freuen.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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