Theaterbetreuung für Kinder in Aalto und Grillo

Klangexperimente auf der Probebühne.
3Bilder

Lili, 10 Jahre alt, hat sich Lektüre mitgebracht. Sie ist bereits ein „alter Hase“in der Kinderbetreuung an Aalto- und Grillo-Theater. Während die Eltern sich gerade
Ligetis „Le Grand Macabre“ anschauen, sitzen die Kids auf der Probebühne, lassen sich schminken oder hören zu, wie Betreuerin Bettina Reese ihnen eine Geschichte vorliest.

Natürlich ist dies nicht irgendeine Geschichte, sondern schon im Zusammenhang zum Stück zu betrachten, das sich Mama und Papa gerade anschauen. In diesem Falle: „Alice im Wunderland“, György Ligetis Lieblingsgeschichte.
„Wir versuchen schon, das thematisch aufeinander abzustimmen“, erklärt Marie-Helen Joël als Leiterin der Musiktheaterpädagogik am Aalto-Theater. Im dritten Jahr gibt es das Kinderbetreuungsmodell nun schon an der Oper und im vierten Jahr am Schauspiel.
Entstanden ist es auf Initiative der Theatergemeinde Essen, die einen Bedarf sah. „Schließlich kosten Babysitter ja auch Geld“, erklärt die Geschäftsführerin der Theatergemeinde Brigitte Schleiffer: „Und Eltern müssen ihre Kinder während des Theaterbesuchs ja irgendwo lassen...“
Sonntagsnachmittags ist demnach ein guter Zeitpunkt, um Oper, Schauspiel und parallel dazu eine Betreuung anzubieten. Für nur 4,50 Euro pro Kindernase und für Mitglieder der Theatergemeinde sogar gratis ist der Nachwuchs gut betreut und hat dazu noch jede Menge Spaß, während die Eltern unbekümmert in Kultur schwelgen können.
„Wir zeigen den Kindern den Backstage-Bereich, gehen mit ihnen in die Maske oder auch mal in die Kantine und schauen uns die Mitwirkenden der aktuellen Produktion an“, lacht Marie-Helen Joël. „Sie dürfen auch mal Pferde streicheln, wenn auf der Bühne welche dabei sind.“

„Immer wieder neu
und spannend“

„Es ist immer wieder neu und spannend“, betont Brigitte Schleiffer. „Zudem bieten wir aber auch Familienprogramme an, in denen Eltern gemeinsam mit ihren Kindern ins Theater gehen können.“
In Ligetis Vertonung der rabenschwarz-bunten Weltuntergangsparodie steht der „große Makabre” Nekrotzar im Mittelpunkt, der als personifizierter Tod den Bewohnern des Fantasielandes das nahende Ende verkündet. Nicht unbedingt ein Thema, was mit Kindern aufgearbeitet werden kann - aber Piet Breughels Wimmelbild, das auf der Bühne als Hintergrund fungiert, eignet sich schon eher dazu.
Bettina Reese und Nicole Cantürk geben sich jedenfalls jede Menge Mühe, ihre kleinen Besucher glücklich zu machen, während sich eine Etage höher der Vorhang hebt.
„Worauf habt ihr denn Lust? Verkleiden oder Schminken?!“ Keine Frage! Und schon entstehen Marienkäfer und Schmetterling. Mit verschiedenen Rhythmusinstrumenten werden zudem Klangcollagen erstellt, die die Kinder selbst vertonen und mit inhaltlichem Leben füllen.
„Je früher man die Kinder erwischt, desto eher hat man die Möglichkeit, sie für das Sujet ‚Theater‘ zu begeistern“, erklärt Bettina Reese. Und Erzieherin Nicole Cantürk pflichtet ihr bei: „Viele Kinder bleiben uns über die Spielzeiten treu. Sie müssen auch nicht alles bei uns mitmachen, sondern können sich Dinge von zuhause mitbringen.“
Weitere Termine mit Kinderbetreuung am Grillo-Theater: 29.3. „Cabaret“, 16 Uhr, Heldenbar, und am 19.4. um 16.30 Uhr im Aalto: „Die schweigsame Frau“.
Infos und Anmeldung bei der Theatergemeinde unter Telefon: 222229.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.