Einstein-Schüler bekommen während ihres Praktikums Einblicke in die Arbeitswelt

Für Torben steht bereits fest, dass er nach der Schule in einer Zahnarztpraxis arbeiten möchte. Nun bleibt nur noch die Frage: Als Helfer oder Arzt? | Foto: AES
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  • Für Torben steht bereits fest, dass er nach der Schule in einer Zahnarztpraxis arbeiten möchte. Nun bleibt nur noch die Frage: Als Helfer oder Arzt?
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Zwischen Büro und Natur

Idylle und Arbeit, passt das zusammen? Warum nicht? Für Katharina aus der 9a ist das Alltag. Hier draußen in Oefte, wo sich ganz offensichtlich Fuchs und Hase jeden Abend einen Gutenachtkuss geben, so schön ist es hier, leistet die AES-Schülerin ihr Schülerbetriebspraktikum.

Sie kümmert sich um die 28 Pferde der integrativen Einrichtung Carolinenhof. Katharina ist eine der rund 150 Albert-Einstein-Schülerinnen und Schüler des 9er-Jahrgangs, die gerade ihr dreiwöchiges Praktikum zur Berufsorientierung absolvieren. Sinn der Sache: Den Arbeitsmarkt kennenzulernen, seine eigenen Neigungen zu testen, Erfahrungen zu sammeln und Einblicke in Firmen und Berufe zu gewinnen. Denn in etwas mehr als einem Jahr steht die Entscheidung an, wie der eigene Bildungsweg weitergehen soll.

Mädchen und Pferde, eine ewige Liebe

Im Moment hat sie allerdings Mittagspause und kann zwischen zwei Bissen ein bisschen erzählen. Sie liebt Pferde über alles, reitet regelmäßig und nimmt die tägliche lange Anfahrt an die Stadtgrenze gerne in Kauf. Die Einrichtung, die therapeutische und integrative Maßnahmen für Beeinträchtigte leistet, bietet ihr ein reiches Betätigungsfeld. „In der Therapie darf ich nicht arbeiten, das ist ja klar, da muss man besonders ausgebildet sein. Aber ich bekomme einiges von Hippotherapie und heilpädagogischer Behandlung mit, sagt sie. Sie longiert täglich die Pferde und ist ganz in ihrem Element. Ob das ihre Zukunft ist? Katharina lächelt.
Lena sitzt zwar bei Elite Consulting am Bildschirm in einer völlig anderen Berufswelt, doch auch sie bearbeitet das Thema Pferde. Für einen Reiterhof hat sie einen Flyer erstellt. „Ich habe hier das Arbeiten mit Photoshop gelernt“, sagt sie stolz. Ihre freundlichen Kolleginnen am Nachbartisch nicken ihr aufmunternd zu. „Dazu habe ich Fotos zusammengestellt und Schriftblöcke eingefügt.“ Selbstkritisch betrachtet sie ihre Arbeit: „Es ist viel Text...“ Lena fühlt sich wohl, sie ist hier richtig, und das Gestalten liegt ihr. Dabei hat ihr Arbeitgeber außer Marketing noch Consulting und Personal Management zu bieten. Das werden die nächsten Stationen sein.
Auch Mahan sitzt am Bildschirm. Die optek-Danulat GmbH hat ihm einen Praktikumsplatz in der IT-Abteilung angeboten. Unter anderem leistet Mahan Support, wenn an einem Arbeitsplatz Probleme auftreten. Die kann er lösen und prompt tut der Mitarbeiter-PC wieder, was er soll - rechnen.

Nicht nur Bürojobs im Angebot

„Schreibtischjob? Im Leben nicht!“ Tim und Nick zeigen klare Kante. Sie lieben die Arbeit an der frischen Luft, das Anpacken und die Bewegung, auch wenn die Luft gerade etwas sehr frisch ist. Aber die dicke Arbeitskluft hält warm. Während Nick die Arbeitskleidung von der Firma Tenhaven gestellt bekommt, bringt Tim seine eigene Ausstattung mit. Er arbeitet in der Garten AG, zu Hause und im Bekanntenkreis in seiner grünen Welt. Früh müssen sie ran, die beiden, aber das stört sie nicht. Sie sind im Kundeneinsatz, schneiden Hecken, mähen Rasen, assistieren bei Terrassenbau und pflastern, auch mancher Gartenteich braucht ihre Pflege. Aktuell gilt es noch, letzte Sturmschäden zu beseitigen und Bäume zu fällen.
Auch Maximilian hat sich keinen Schreibtischjob ausgesucht. Ihn reizt die pädagogische Welt einer Grundschule. In der Ganztagsbetreuung behauptet er sich an der Stadtwälder Ardeyschule, assistiert und hospitiert aber auch im Unterricht der Grundschüler.
„Er hat überhaupt nicht gebohrt, nur gelasert“, prangt in großen Lettern von der Wand der Zahnarztpraxis Michael Schwagrowski. Neueste Technik wird hier angewendet. Nicht so neu für Torben, der hier sein Praktikum als Zahnarzthelfer leistet. Ganz in Weiß ist seine Arbeitshose. Das lässt ihn zum Team gehörig erscheinen, der Mundschutz tut ein Übriges. Torben mag den Umgang mit Patienten und sanfter Dentaltechnik. Er assistiert und stellt Werkzeuge bereit. Da ist er abends, nach der Schicht, „platt“, wie er zugibt. Kein Wunder, wenn man von 8 bis 18 Uhr auf den Beinen ist. Sein Ziel ist es, Zahnarzthelfer zu werden, vielleicht sogar Zahnarzt. Doch darüber entscheidet zurzeit noch der Notendurchschnitt.

Autor:

Claudia Grosseloser aus Essen-West

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