Helden im Alltag: Tobias Eström

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Ohne Fans in der eigenen Familie wäre sein „Job“ kaum machbar: Als Jugendleiter und Ansprechpartner für alle kümmert sich Tobias Eström bei der Fußballabteilung der Turngemeinde Essen-West 1910 e.V. um den ­Kickernachwuchs. Er selbst hat als kleiner Steppke auf dem Platz an der Haedenkampstraße trainiert und ist nun zu seinen Wurzeln zurück gekehrt.

„In der Kerckhoffstraße in Frohnhausen bin ich groß geworden“, erklärt Tobias Eström seine Liebe zum Essener Westen und den Menschen im Stadtteil. Vor allem der Fußball-Nachwuchs hat es ihm angetan.
„Mit fünf Jahren habe ich hier auf dem Platz mit dem Fußballspielen begonnen“, erinnert sich der heute 35-Jährige und schaut über die Anlage an der Haedenkampstraße. Schließlich trennten sich dann Eströms Wege und die des Vereins. Erst Jahre später fanden beide wieder zusammen.
„Vor drei Jahren wurde ich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, die Bambini zu trainieren“, erinnert sich der Kaiserslautern-Fan, der im echten Leben Elektrotechnikermeister ist. „Ich habe dann meine Trainer-Lizenz gemacht und bin seither mit meinem Schulfreund Christoph Janus im Verein aktiv.“ Seit 2012 ist Eström Jugendleiter.

Ohne Nachwuchs kann es nicht funktionieren

„Früher war der Jugendbereich hier sehr stark ausgedünnt, das Hauptaugenmerk lag damals auf den Senioren“, blickt er zurück, „doch ohne Nachwuchs kann es nicht funktionieren!“
Mittlerweile seien die Jugendmannschaften in Altendorf aber wieder gut aufgestellt, freut er sich.
Ganz „nebenbei“ ist Tobias Eström auch mit der Sponsorensuche beschäftigt. Keine unerheblich Aufgabe im Fußball. Schließlich wollen die Trikots und vieles mehr bezahlt werden. Und auch die Organisation von Turnieren und Veranstaltungen fällt in sein Ressort.
Es ist schon eine Belastung für die Familie, wenn der Papa so oft weg ist. Da gibt es nur eines: Mitmachen! Für Sohn Elias, 9 Jahre, kein Problem. Auch er liebt Fußball und spielt aktiv in der E3. Mutter Christiane ist da ohnehin oft am Spielfeldrand dabei und auch das jüngste Familienmitglied, die kleine Isabella, 7 Monate, lässt sich auf dem Arm bereits vergnügt über das Vereinsgelände tragen. Schließlich können dort bis zur D-Jugend auch Mädchen Fußball spielen. Und dann gibt es ja auch noch die SG Schönebeck ...
Tobias Eström sieht seine Arbeit bei der Turngemeinde Essen-West auch als soziale Aufgabe: „Hier im sozialen Brennpunkt Altendorf haben wir einen hohen Ausländeranteil. Fußball ist bei uns gelebte Integration. Hier finden alle zusammen. In der Mannschaft lernt man Freunde kennen, aber man lernt auch Disziplin.“
Die Arbeit für seinen Verein macht Eström glücklich, man sieht es ihm an und spürt es, wenn er von „seinen“ Kickern erzählt. Ob ihn das zum Held macht? Er weiß es nicht - aber seine Frau, die Familie und Freunde, die ihn als „Held im Alltag“ vorgeschlagen haben.
Für die Kinder in seinem Verein ist er eh der Größte. „Max Meyer von Schalke 04 ist mein Fußball-Vorbild“, berichtet Sohn Elias. Und danach kommt gleich der Papa.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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