Hier gibt sich die teuer erkaufte Vergänglichkeit ein Stelldichein
Die Ansicht, dass demnächst alles was in den Verkauf gelangt, bereits abgewetzt ist, ist sicherlich übertrieben. Die Verkäuferin jedenfalls meinte auf meine Frage hin, warum die zerissene Jeans im Schaufenster 229 Euro Geld kostet? „Das ist modisch!“
Ein Restaurant-Mitarbeiter, den ich später traf und der eine an den Knien total zerrissene Jeans trug, sagte auf meinen erstaunten Blick hin: „Das habe ich nicht selber freigeschnitten, das machen Designer.“
Meine Ansichten wie Mode auszusehen hat, muss wohl korrigiert werden. Die Mode lebt nicht nur von einwandfreien Kleidungsstücken allein, wie ich nun gelernt habe. Doch es fällt mir ehrlich gesagt schwer, dies zu akzeptieren.
Es hat in den fünziger Jahren schon mal eine Zeit gegeben, wo ausgefranste Hose in waren. Doch für willkürlich zerissene Jeans 229 Euro zu verlangen, ist meiner Ansicht nach ganz schön frech. Die Jugend findet das sicher anders.
Ich bin die Letzte, die andere auf den richtigen Weg bringen will. Das muss jeder für sich entscheiden, ob er dafür sein sauer verdientes Geld auf den Ladentisch legt. Und ich bin auch nicht der Ansicht, dass jeder wie ein Banker oder Diplomat daher kommen muss. Obwohl, ich muss zugeben, dass ich ein großer Fan von Männern bin, die Business-Anzüge in der Öffentlichkeit für ihren seriösen Auftritt tragen. Die sehen einfach Klasse darin aus. Aber haben wir es hier nicht mit dem Spiegelbild der Wohlstandsgesellschaft zu tun?
Autor:Ursula Hickmann aus Essen-Süd |
11 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.