Inklusiver Tango ist eine Premiere in Essen

Neu ist das Angebot an der Billebrinkhöhe: Tango-Kurse, die der Gesundheitsförderung dienen sollen.
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Inklusion gibt es nicht nur in der Schule, sondern auch beim Tango. Jedenfalls in Bergerhausen, wo Maria Siebert-Güner und Frank Wolf im Evangelischen Gemeindezentrum Kurse für Menschen mit und ohne Behinderung anbieten.

Dass man beim Stichwort „Tango Argentino“ bisher nicht an Inklusion - also die selbstverständliche und vollständige Einbeziehung behinderter Menschen - dachte, ist nicht verwunderlich, denn das Angebot ist erst im Oktober gestartet. Und es ist in Essen bisher einmalig.
Darauf weist Frank Wolf mit Stolz hin. Gemeinsam mit der staatlich geprüften Bewegungspädagogin und zertifizierten Rückenschullehrerin Maria Siebert-Güner sorgt er für das Angebot in Bergerhausen. Die beiden arbeiten seit 2011 zusammen.
Wolf ist als ehemaliger Leistungssportler durch gesundheitliche Spätfolgen beeinträchtigt. Den akademischen Bildhauer und Kunstwissenschaftler brachte, wie er sagte, das Studium der menschlichen Figur mit Körperarbeit und Tanz in Berührung.

Warum gerade Tango? Weil der Tanz gute Möglichkeiten beinhaltet, um das Ziel zu erreichen. An der Billebrinkhöhe geht es nicht nur um die richtigen Schritte im Takt, sondern auch um Gesundheitsförderung.
Die inklusiven Tango Argentino-Kurse richten sich an „Menschen aller Altersstufen, ohne und mit Einschränkungen und Behinderungen, die der besonderen Aufmerksamkeit bedürfen“, sagen die Kursleiter. „Auf der Grundlage der Dore-Jacobs-Bewegungsarbeit und den Trainingsprinzipien der Spiraldynamik wird der Tango Argentino als gesundheitsförderndes und persönlichkeitsstärkendes Mittel eingesetzt.“

Neuer Kurs beginnt im Januar

Verbunden werden pädagogische und therapeutische Ansätze - in der Arbeit mit Paaren ebenso sehr wie in jener mit Gruppen.
Maria Siebert-Güner weiß: „Viele Menschen haben Probleme mit dem Rücken, den Gelenken, dem Kreislauf. Wir benutzen unseren Körper täglich, aber wie benutzen wir unsere Arme, Schultern, Beine, Rumpf usw. sinnvoll und besser, um unseren Körper solange wie möglich gesund und funktionsfähig zu erhalten?“ In dieser Definition soll das Erlernen des Tango dann auch Schmerzen im Bewegungsapparat ausgleichen. Die Tanzübungen beziehen rückenstärkende Bewegungsabläufe bewusst mit ein.
Deshalb gibt es auch kaum Einschränkungen bezüglich der Zielgruppe für dieses neue Kursangebot, betont Frank Wolf: „Angesprochen sind alle Menschen, die gehen und stehen können. Tango Argentino ist Gehen in Umarmung, Spielereien, leichte Schrittfolgen, Figuren, Kombinationen und harmonische Bewegungsverbindungen.“
Und gerade weil das Kurs­programm bewegungsintensiv ist, geht es nicht ohne Aufwärmtraining ab.
Derzeit ist der Kurs ausgebucht, doch ein neuer beginnt am Samstag, 9. Januar. Interessierte wenden sich an Maria Siebert-Güner, die Tango Argentino seit 2003 tanzt (Telefon 666 103 bzw. 0163 - 666 1033, Mail: rojbas.maria@t-online.de).

Fotos: Renate Debus-Gohl

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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