Jahrgang 1964: die schönsten Erinnerungen der Babyboomer

Britta Kruse: Ende der 60-er Jahre kam der Milchmann noch mit dem Wagen vorbei, und wir bekamen die Milch frisch in eine 2-Liter-Kanne gezapft.
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  • Britta Kruse: Ende der 60-er Jahre kam der Milchmann noch mit dem Wagen vorbei, und wir bekamen die Milch frisch in eine 2-Liter-Kanne gezapft.
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In diesem Jahr feiern im wahrsten Sinne des Wortes die "Babyboomer" ihren 50. Geburtstag: Nie wurden nach dem Krieg mehr Kinder in Deutschland geboren - dann kam der Pillenknick. Sabine, Susanne und Martina führten die Hitparade bei den Mädchenvornamen an, für Jungs waren Thomas, Michael und Andreas die Favoriten. Das Team von Lokalkompass.de fragt nun nach: Wie erinnert Ihr Euch an "die gute alte Zeit"?

Viele Promis werden ebenfalls 50

Jede Menge Promis sehen oder sahen in diesem Jahr ebenfalls den Abraham: Henry Maske, Nicolas Cage Michele Obama, Hape Kerkeling, Sandra Bullock und Caroline Link, um nur einige zu erwähnen. Weitere Highlights aus dem Jahr 1964: Nelson Mandela wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, Cassius Clay gewinnt die Weltmeisterschaft im Schwergewicht, Willy Brandt wurde Vorsitzender der SPD, die Beatles belegten mit fünf Singles alle fünf vorderen Plätze der US-Charts, der erste Trabbi rollte vom Band und Lou van Burg moderierte erstmals im Fernsehen die Show Der goldene Schuß.

Erinnerungen gesucht: den Anfang machen die Kollegen...

Damit der Anfang gemacht und das Eis gebrochen ist, haben bereits einige Kollegen aus unserem Verlag WVW/ORA, zu dem auch der Lokalkompass gehört, den Anfang gemacht, in ihren Fotoalben gestöbert, uns ihre Kinderfotos zur Verfügung gestellt und in Erinnerungen geschwelgt. Hier die Ergebnisse:

Thomas Knackert: Tri Top und Lecker Schmecker

Zu meiner Jugend, die (meistens) geprägt war von Leichtathletik und Fußball (Hauptsache Schuhe von Puma): Meine erste eigens erworbene Single war aus Vinyl (nicht Schellack - so alt bin ich dann nun doch noch nicht) von Bachmann Turner Overdrive "You ain't seen nothin' yet". Sie kostete 5,50 Mark. Mein Schulfreund war damals noch nicht im internationalen Musikgeschäft angekommen und schenkte mir zum 10. Geburtstag "Du kannst nicht immer 17 sein", von Chris Roberts (gähn). Später waren die Rubettes meine Lieblingsband. Die Ballonmützen fand ich cool. Der Freitagnachmittag war mein "jour fixe" vor dem Fernseher. Schließlich galt es keine Folge von "Dick und Doof" zu verpassen. Kulinarische Genüsse waren Tri Top, oder wie hieß die Flasche mit dem Plastikteil zum aufdrehen? Auch der "Lecker Schmecker" wurde gerne genommen, der Karamell-Schokoriegel in Gartenzaun-Optik. Mein geburtenstarker Jahrgang machte offenbar Probleme in Sachen Vielfalt an Namensgebung. Innerhalb meines 34-köpfigen Klassenverbandes war "Thomas" dreimal vergeben. Ich zuckte beim Namensaufruf also auch dreimal häufiger zusammen. Obwohl: Sabine und Michael waren auch nicht besser dran, gefolgt von Susanne und Stefan. Modisch war ich eher nicht so Trendsetter (siehe Foto). Traditionell siegte bei mir Levis gegen Wrangler. Erst mit dem Einzug der "Vanilia-Hose" im Karottenstil fand sich später ein Objekt meiner Begierde.

Britta Kruse: Riesenschlag und Karomuster

Auch die Brötchen wurden an die Haustür gebracht, bezahlt wurde erst am Ende der Woche. Wir hatten noch keinen Farbfernseher und sind samstags vier Kilometer zu den Großeltern gelaufen, die schon "bunt" guckten. Natürlich gehörten "Daktari" und "Fury" zu den Highlights nach dem samstäglichen Baderitual. Anschließend gab es meist Zigeunerschnitzel - auch ein Samstagabendritual. Mit der "Hitparade" begann die "Ära des Schwärmens" und der Konkurrenz: Ich saß mit glänzenden Augen vor den Auftritten von Jürgen Marcus, während meine Schwester nichts über Bernd Clüver kommen ließ. International waren natürlich Abba, The Sweet und Middle of the road angesagt - so war das damals. Das Schlimmste aber war die Kleidung: Hosen mit Riesenschlag und bevorzugt mit Karomuster - was waren wir "schön" - dazu gehörte natürlich unverzichtbar der Parka. Schule war super mit den vielen Kindern. Zuhause hat niemand gefragt, wo wir die Nachmittage verbracht haben, es gab keine Handys und das Telefon hatte eine Wählscheibe. Wenn die Telefonate mit Freunden meinen Eltern zu lange dauerten, musste ich zur nächsten Telefonzelle laufen und für 20 Pfennig vom Taschengeld je Einheit weitertelefonieren.

Frank Blum: schielende Löwen und das Heft mit dem Gimmick

Da lassen wir doch mal flugs die Hosen runter... ;-) Schon damals hatte man nicht mal auf dem Töpfchen seine Ruhe und wurde von Paparazzi verfolgt. Nur ein paar Tage später konnte dann dem wöchentlichen Yps-Heft samt Gimmick entgegen gefiebert werden. Wäre doch auch heute mal was: der Stadtspiegel - nur echt mit Gimmick und Flying Page. Auf solche Ideen kann nur kommen, wer mit Flipper, den Kleinen Strolchen und Clarence, dem schielenden Löwen, aufgewachsen ist. Ganz zu schweigen von Bonanza, der Kleinen Farm und Lou Grant. Letzterer brachte vermutlich (auch) den Kleinen vom Topf an die Schreibmaschine. Darauf einen Braunen Bär - oder zumindest ein Tri Top. Schmeckte aber früher irgendwie doch besser. ;-)

Jetzt seid Ihr dran: Fotos und Rückblicke

Jetzt sollen aber unsere Teilnehmer zu Wort kommen und hier zurückblicken auf die "alten Zeiten" und ihr Leben. Besonders freuen wir uns natürlich auf originelle Schnappschüsse und witzige Erinnerungen im Kommentarbereich. Wir sind total gespannt!

Autor:

Lokalkompass .de aus Essen-Süd

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