Was haben Lamas und das Ruhr-Kolleg gemeinsam?

Beate und Prachtlama Caruso
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… Beide sind ein Herzenswunsch

30.07.2015 Büro des stellvertretenden Schulleiters: Beate Pracht, Unternehmerin und eine kleine lokale Berühmtheit, und Herr Schmidt, der stellvertretende Schulleiter des Ruhr-Kollegs in Essen, schwelgen in Erinnerungen. Alte Unterlagen werden durchforstet, über ehemalige Lehrer wird gesprochen… die Augen von Beate Pracht leuchten: „Das Ruhr-Kolleg zu besuchen, war die beste Entscheidung meines Lebens.“

Was hat das mit Lamas zu tun? Lassen Sie uns vorne anfangen.

Beate Pracht, 1963 geboren, begann nach dem Realschulabschluss an der Gertrud-Bäumer-Realschule in Gelsenkirchen, damals eine Mädchenschule, eine Lehre zur Bankkauffrau und arbeitete später bei der Stadtsparkasse. Sie war eine gute Schülerin und später erfolgreich in ihrem Beruf. Doch irgendetwas fehlte. Beate Pracht war nicht glücklich.

Dann hörte sie von einer Kollegin, die kündigte, um am Ruhr-Kolleg ihr Abitur nachzuholen. Von dieser Möglichkeit hatte Frau Pracht noch nie gehört. Sie war fasziniert und gleichzeitig verunsichert: „Ich war schüchtern, hatte nur wenig Selbstbewusstsein, glaubte nicht daran, schlau genug für das Abitur zu sein.“ Fast ein Jahr hat es gedauert bis sie sich entschied, ebenfalls ans Ruhr-Kolleg zu wechseln. Sie besuchte freiwillig den Vorkurs, der eigentlich für Kandidaten gedacht ist, die nicht über die FOR verfügen, da sie sich einen direkten Einstieg immer noch nicht zutraute.

Doch all die Sorgen waren unbegründet. Sie erinnert sich, wie sie sich zum ersten Mal im Deutschunterricht bei Frau Bessen traute, „den Mund aufzumachen“. Ihr Zugang zu Sprachen führte dazu, dass sie Englisch als LK wählte, wo sie auf ihre Lieblingslehrerin Frau Dibbelt stieß. Für Ihren Traum, einem Sportstudium an der Sporthochschule in Köln, wählte sie noch den Leistungskurs Biologie bei Frau Klein.

Mit einem Abitur von 2,2 schaffte sie den NC für ihr Sportstudium, das sie später sogar mit einer Eins abschloss. „Das Ruhr-Kolleg war der Nährboden für meine gesamte spätere Entwicklung“, schwärmt Beate Pracht heute.
Bereits während ihrer Diplomarbeit übernahm sie eine Stelle in Herten, wurde Sport- und Bewegungstherapeutin in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie und Sucht. Sie hatte eine unbefristete Stelle mit einem Büro im Schloss mit umgebendem Schlosspark.

Ende gut alles gut? Noch nicht ganz, denn noch immer fehlen die Lamas.

Ein Herzenswunsch war noch nicht erfüllt. Frau Pracht ist sehr natur- und tierverbunden, wünschte sich eine tiergestützte Therapie, die man in ihrer Klinik jedoch nicht umsetzen wollte.

Als sie einen Bericht über Lamas im Fernsehen sah, spürte sie „plötzlich wieder so viel Kraft“ wie damals als sie sich entschied, ans Ruhr-Kolleg zu gehen.
Gesagt, getan. Mit gründlicher Vorbereitung gründete sie ihr eigenes Unternehmen „Prachtlamas“ (www.prachtlamas.de), das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Fünf Lamas: Kasimir - der weise Chef, Diego – der Lausbub, Caruso – der Sänger, Dancer – der Wuschelige und Hannibal – der Kavalier (Ähnlichkeiten zu Kollegen des Ruhr-Kollegs sind rein zufällig) unterstützen im Gesundheitspark in Gelsenkirchen mittlerweile die Therapien mit Menschen mit und ohne Behinderungen. Tiergestützte Psychotherapien werden angeboten genauso wie Freizeiten für Schulklassen oder Senioren sowie Kommunikationscoachings für Unternehmen.

Aber warum Lamas? Lamas verfügen über ein ruhiges und freundliches Wesen. Ihre Ruhe und Gelassenheit wirkt auf uns Menschen entspannend und ausgleichend. Lamas passen sich den Menschen an und besitzen ein hohes Maß an Empathie (diese Ähnlichkeit zu unseren Kollegen kann kein Zufall sein;)). Und ja: Lamas spucken – und das sehr zielgenau. Jedoch spucken sie nur auf Artgenossen, so gut wie nie sind wir Menschen betroffen.

Doch für Frau Pracht war dies noch nicht genug. Mit ihrer zweiten Firma „Wunderwerk Herz“ (www.beate-pracht.de) bietet sie Herzintelligenz-Seminare an und motiviert Menschen (es ihr gleichzutun und…) ihren Herzenswünschen zu folgen.
Ihr erstes Buch „Das Herz unser Glücksmuskel“ ist derzeit in den Top 20 der Herz-Kreislauf-Bücher. Es thematisiert die Herz-Hirn-Kommunikation, die enger ist, als man bisher glaubte, und gibt eine Anleitung, wie man mit einfachen Übungen zu mehr Lebendigkeit, Freude und Leichtigkeit gelangen kann.

Beate Pracht hat sich ihre Herzenswünsche erfüllt, angefangen mit dem Abitur für Erwachsene. Wer es auch wagen möchte, diesen Schritt zu gehen, findet Informationen unter www.ruhr-kolleg.de oder kommt in unsere Beratungsstunden dienstags von 17:00 bis 18:30 Uhr oder donnerstags von 9:40 bis 11:00 Uhr in die Seminarstraße 9, 45138 Essen, Tel.: 0201/263640.

Autor:

Silke Kreft aus Essen-Nord

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