Weiße Flotte – Tour de Ruhr

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Mit der Weißen Flotte Baldeney auf Schiffstour von Essen-Hügel über dem Rhein-Herne-Kanal bis nach Oberhausen, am letzten Wochenende unterwegs.


Die Fünf-Schleusen-Fahrt der Weißen Flotte Essen startet am Anleger in Essen-Hügel. Damit die Stimmung unter den Fahrgästen gleich zu Begin an steigt, erklingt ein Lied von Jupp - wer ist Jupp? Jupp arbeitet bei Krupp. Ein echter Ruhrpottschlager der Weißen Flotte Essen.

Erste Schleuse erreicht

Die erste Schleuse Bredeney mit einer Breite von sechs Metern, Länge von ca. 43 Metern und Stauhöhe von etwa 8.70 Metern, ist schnell erreicht.
Das bei der Ausfahrt der Schleuse die Fahrgäste nicht nass werden dafür sorgt der Kapitän und sagt:“ Nun bitte alle die Regenschirme öffnen, es tropft gleich Wasser vom Schleusentor runter“. Aus der Schleuse raus ist dass große Stauwehr vom Baldeneysee zu sehen. Dies ist auch für die Stromversorgung zuständig.

Bis zur Schleuse Essen-Kettwig

Ein altes renoviertes rundes Gebäude lugt durch die Bäume am Uferrand durch, dort war die damalige Wasserschutzpolizei untergebracht.
Weiter geht die Tour abwärts in Richtung Essen-Werden. Am Ufer, sowie auf dem Wasser sind Angler in ihrem Element.
An der alten Papiermühlenschleuse vorbei, geht es weiter in Richtung Essen-Kettwig. Das Ausflugslokal Scheveningerhof, der Kattenturm und der Kettwiger Hafen ziehen vorüber, genauso wie einige Ruderboote des Vereins von Kettwig bis zur dortigen Schleuse.

Kaum dort angelangt stellt sich der Männerchor aus Essen-Burgaltendorf welcher auch zufälligerweise mit an Bord ist auf dem Sonnedeck auf. Mit ihrem Gesang verbreiten sie bei den Fahrgästen der Weißen Flotte gute Laune, sowie auch den dortigen Schleusenbesuchern.

Die AIDA paßt hier nicht durch

Die Kettwiger Schleuse hat eine Länge von ca. 42 Metern und eine Breite von sechs Metern. Die Stauhöhe beträt etwas über 6 Meter. Es geht in der Schleuse abwärts auf die Ruhr. Von hier aus zeichnet sich schon der beeindruckende Bau der Ruhrtalbrücke (A52) ab, die eine Höhe von 62 Metern hat.
„Die AIDA passt hier aber nicht durch“, wie der Kapitän erklärt. Gelächter unter den Fahrgästen ist zu hören.
Entlang des Ruhrdeiches liegen schöne Ausflugslokale. Sportboote liegen vor diesen am Ufer auf der Ruhr. Wildgänse mit ihren Jungen, Fischreiher und viele Vogelarten geben das Naturerlebnis auf und an der Ruhr wieder.
Die Weiße Flotte Mülheim kreuzt den Weg der Weißen Flotte Baldeney.
Kräftiges Winken beruht sich auf beiden Seiten der Fahrgäste der Schiffe.

Campingplätze liegen auf den Ruhrauen. Ein Wikingerboot steuert vorbei, sowie Ruderboote und immer wieder ein paar Kanus.

Vor und am Wasserbahnhof Mülheim

Kurz vor dem Wasserbahnhof Mülheim wo auch die dritte Schleuse ist, welche unter Denkmalschutz steht, ragt aus einem Felsen eine Baustelle. „Dies war die ehemalige Jugendherberge von Mülheim, worin später einmal Wohnungen seien werden“ erzählt der Steuermann der Weißen Flotte.
Im Wasserbahnhof selber liegt das Discoschiff welches der Weißen Flotte Mülheim gehört. Der Wasserbahnhof Mülheim zeugt von vielen alten Details.
In der alten Schleuse geht es wieder einmal abwärts.
„Bitte die Regenschirme bereit halten“, klingt es vom Kapitän erneut. Und schon sind diese offen. Im selben Augenblick „Ätschiiiiiibätschhhhhhhh, die Schleusentore öffnen sich zur Seite“, ruft der Kapitän. Lautes Gelächter klingt über das Schiff. Gut gelaunt geht es vorbei an interessante Bauwerke von Mülheim und dem Industriehafen.

Der Verbindungskanal

Nach einer Weile gelangen wir auf dem Verbindungskanal und sehen den Wasserturm von Mülheim.
Ein weiterer Industriehafen ist schon in Sicht. Dort ragt ein riesiges Getreidesilo vor. Ein Frachter wird derzeit mit Getreide beladen. Vor der Raffelberger Schleuse Mülheim hinterlassen schicke Sportboote und maritimes Flair schöne Einblicke dieser Schiffstour.
Die Schleuse Raffelberg hat eine Länge von 139 Metern und eine Breite von ca. 13 Metern, sowie Stauhöhe von etwa 6.80 Metern.
Stählerne Brückenkonstruktionen ragen über dem Verbindungskanal und zeugen von der damaligen Bauweise. Unter einen dieser liegt eine Gruppe in feucht fröhlicher Stimmung, es sieht sehr nach einer Mottotour aus. Kurzes zuwinken erhöht die Stimmung an Bord und dieser Gruppe.

Auf dem Rhein-Herne-Kanal

Mittlerweile schippern wir über dem Rhein-Herne-Kanal, was daran zu erkennen ist das die Frachter immer länger und größer werden die uns passieren.
Auch hier liegen viele Brückenbauwerke über dem Kanal. Plötzlich taucht ein Viadukt auf worüber kein Brückbauteil mehr zu sehen ist.

Geduld an der letzten Schleusen

Kurz vor der fünften und letzten schleuse Oberhausen unterbricht eine Stimme die gute Laune. „Leider eine schlechte Nachricht“, klingt es aus dem Lautsprecher vom Kapitän. „Da in Oberhausen derzeit die zweite Schleuse defekt ist müssen wir nun mit ca. 1,5 Stunden Wartezeit vor dieser rechnen“. Ein kurzes Raunen ist zu hören. Und nicht nur diese schlechte Nachricht, auch von Oben kommt es gerade ganz schön dicke. Ein starker Regenguss lässt die Stimmung kurzweilig sinken. Das Sonnendeck ist sofort leer. Alles versammelt sich unter Deck. Um aber die Gäste bei Laune zu halten wird aus dem Schiffunterdeck frisches Bier nach oben geholt. Nach einiger Zeit zeigt sich die Sonne und das Oberdeck ist gleich gut gefüllt, denn der Männerchor versucht mit seinem Gesang die Gäste in Stimmung zu halten. Kurz zuvor heißt es vom Bordpersonal. „Das Schiff hat leider ein Defekt und man wartet zurzeit auf den Monteur der Bestellt ist“. Der zuständige Monteur kommt, sieht und siegt.
Nach gut zwei Stunden warten, Regen, Sonne, einem Bier und kräftige Männerstimmen setzt das Schiff nun zur Weiterfahrt in Richtung Schleuse Oberhausen.

Diese fünfte und letzte Schleuse auf der Tour hat eine Länge von 190 Metern und Breite von etwa zwölf Metern, sowie eine Stauhöhe von etwas über vier Metern. In der Schleuse geht es diesmal noch Oben. Dort angekommen sitzen zwei versteinerte Figuren auf der Wiese. Ein Fahrgast ruft: „Na die haben wohl noch länger vor der Schleuse gewartet“, allgemeines Gelächter auf der Weißen Flotte. Die Schleusenausfahrt geht flott. Kurz danach tut sich ein Werbeplakat auf worauf steht „GEDULD“ und wieder ist ein schallendes Gelächter an Bord zu hören.

Bis zum Kaisergarten Oberhausen

Vorbei an der Müllverbrennungsanlage Oberhausen bis zum Kaisergarten verläuft die Tour in aller Ruhe. Am Kaisergarten ist Endstation.
Von den eigentlich eingeplanten fünf Stunden Fahrzeit mit der Weißen Flotte sind es nun gute sieben Stunden geworden.

Ende gut alles gut

Zur Wiedergutmachung gibt es im Kaisergarten in Oberhausen noch einen krönenden niedlichen Abschluss, zumindest für die die noch ein Auge dafür haben.
Ein junges Eichhörnchen sitzt am Wegesrand und knabbert genüsslich.
Vom Kaisergarten aus fahren zwei Busse die Gäste der Weißen Flotte zurück nach Essen-Hügel. Die Rückfahrt verläuft ohne Zwischenfälle.

Autor:

Elke Schumacher aus Heiligenhaus

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