"Der junge Karl Marx" - glanzvolle Filmpremiere in der Essener Lichtburg

Das Trio Jenny Marx (Vicky Krieps), Karl Marx (August Diehl) und Friedrich Engels (Stefan Konarske). | Foto: Frédéric Batier, Neue Visionen Filmverleih
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  • Das Trio Jenny Marx (Vicky Krieps), Karl Marx (August Diehl) und Friedrich Engels (Stefan Konarske).
  • Foto: Frédéric Batier, Neue Visionen Filmverleih
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"Vielleicht werden wir in diesem Film etwas sehen, das wir verloren haben. Mut. Einsicht, dass der Einzelne es in der Hand hat, die Umstände, in denen wir leben, zu verändern", mutmaßt August Diehl im Vorfeld zur Deutschlandpremiere "Der junge Karl Marx" in der Lichtburg.

Karl Marx und Friedrich Engels wollen die Welt verändern. Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Raoul Peck schildert dies historisch präzise und beruft sich dabei vor allem auf den Briefwechsel zwischen beiden, den er auch als Grundlage für die Gefühlswelt seiner Akteure nutzt.
Der Film setzt am Vorabend der industriellen Revolution in Paris im Jahre 1844 ein: Der 26-jährige Karl Marx (August Diehl) lebt mit seiner Frau Jenny (Vicky Krieps) im französischen Exil. Als Marx dort auf Friedrich Engels (Stefan Konarske) trifft, hat der notorisch bankrotte Familienvater für den Sohn eines Fabrikbesitzers zunächst nur Verachtung übrig. Doch Engels Publikation über die Verelendung des englischen Proletariats und seine Liebe zu einer Baumwollspinnerin und Rebellin der Arbeiterbewegung ist genau das, was Marx zu seiner Beschreibung der Krise noch fehlt. Beide werden zu Kampfgefährten, schließen Freundschaft und erarbeiten gemeinsam mit Marx' Frau Jenny Schriften, die die Revolution entzünden sollen.
Raoul Peck liegt das Thema am Herzen: Für die Realisation des Filmes habe er zehn Jahre gebraucht. Noch heute sieht er die Aktualität von Marx' Thesen: "Das Rennen nach Profit hat aber eine andere Dimension erreicht. Man kann seine Schriften sicher aber immer noch benutzen, um etwas Klarheit in die Welt zu bringen."

Ganz großes Kino!

Schauspieler August Diehl, der Marx zuvor nur aus der Schule kannte, hat sich intensiv in seine Rolle eingearbeitet. Letztendlich hat ihn auch die Sprache fasziniert. Nicht nur, dass viele Passagen im englischen und französischen Original eingesprochen werden mussten und für das Publikum mit Untertiteln versehen wurden. "Es geht auch darum, für einen Gedanken den richtigen Satz zu finden!" Raoul Peck hat für das "Phänomen Marx" die richtige Bildsprache gefunden. Im wahrsten Wortsinn: Ganz großes Kino!

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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