Eine Traumtänzerin

Ein verzaubernder Konzertabend mit Pernilla Kannapinn.
Foto: Henschke
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Pernilla Kannapinn mit ihrer magischen Welt voller Melodien, Farben und Sehnsüchte

Die beste Art, seine Träume zu leben? Aufwachen, mit erstauntem Gesicht und einem breiten Lächeln. Wir erleben eine Traumtänzerin. Eine Regenwurmretterin.

Pernilla Kannapinn entert im senfgoldenen Kleid die Bühne in kunstwerden und ist erstaunt. Sie schüttelt die hellblonden Dreads und genießt fast ungläubig - den ja eigentlich noch gar nicht verdienten - ersten warmen Applaus. Keine Sorge, sie wird sich stürmischen Beifall verdienen. Das Publikum wird einen besonderen Abend erleben. Abgedreht. Anrührend. Atemberaubend. Seien wir ehrlich, nicht jedem gefällt’s. Doch wen Pernilla mit ihrem Tun verzaubert hat, der verlässt die Räumlichkeiten mit einem milden Lächeln auf den Lippen. Der ist selten so gut unterhalten worden, ließ sich selten derart rückhaltlos ein auf eine so ganz andere Welt. Das ist die Welt, die sich Pernilla Kannapinn geschaffen hat. Das ist die Welt der Horizontsucher. Hippies? Auf jeden Fall offen für die Weite, offen für die Vielfalt. Für fremdartige Melodien, Farben, unstillbare Sehnsüchte.

Von Inski Pinski in die Ferne

Von der Decke baumelt ein Globus. Darunter steht Pernilla, mit uralter Geige, Koffer und Hündchen My. „Darf man das? Selbst Märchen schreiben?“ Sie sei eine Prinzessin von der kleinen Insel Inski Pinski, keine 300 Bewohner. Das liege direkt am Nordkap, von dort aus gehe es immer nur nach Süden. Wer mag diesem spitzbübischen Lächeln nicht glauben? Es ist ihr Märchen: Von Inski Pinski aus verliert sich die Künstlerin in den Fernen der Sahara, in finsteren rumänischen Wäldern, nun in Werdener Katakomben. Sie nimmt die Zuhörer mit auf die Reise. Über zarten Violinen-Klängen erhebt sich sphärischer Gesang, nicht wenige sind erinnert an Lisa Gerrard von der Kultband Dead can Dance. Doch da ist so viel mehr. Fast naiv gesäuselt das Schlaflied vom Wölflein. Das Feuer ist gefüttert und stirbt erst im Morgengrau, die Nacht ist bald besiegt. Pernilla legt einen Loop unter ihr zirpendes Geigenspiel, zischt und singt, pfeift und zupft, ätherisch und wunderschön. Man meint förmlich, vorwitzige Elfen kichern zu hören. Da tanzt diese goldene Frau am Feuer, verschwindet im Wald wie ein Reh. Soll man ihr nacheilen? Vorsicht, es könnte eine Hexe sein…

Eigene CD und Wohnzimmertournee

Irgendwie hat sie sich gesagt: „Sei, was Du willst.“ Entwarf ihre Gegenwelt und lebt sie seitdem konsequent. Möchte nicht von den Erwachsenen, den nüchternen Traumfängern entmutigt werden: „Die machen Träume kaputt.“ Pernilla Kannapinn möchte kindisch bleiben, eine Traumtänzerin sein. Aus ihrem Schneckenhaus ein Boot machen: „Volle Kraft voraus.“ Sie könnte auch mit der holländischen Band Saffron Sun auftreten, nun ist sie aber solo unterwegs. Die eigene CD lässt nicht mehr lange auf sich warten. Sie kann vorbestellt werden, unter mail@pernilla-kannapinn.com sind Informationen zu erhalten. Auch sucht die Künstlerin noch Auftritts-Möglichkeiten für ihre Regenwurmretter-Release-Tour. Pernilla möchte sich einen Bus kaufen, drinnen wohnen, auf große Fahrt gehen. Zuvor wird es durch Belgien, Deutschland und Holland gehen auf ihrer Wohnzimmertournee: „Habt ihr Platz für 30 bis 40 Leute? Dann komme ich zu euch.“ Musik sei am besten aufgehoben in intimer Atmosphäre. So recht traut man sich nicht, immerhin eine zukünftige Wohnzimmer-Bühne findet sich.
Ein Abend voller Wunder ist beendet, die Zugabe ist verhallt, fast will man sich verwundert die Augen reiben: Das Leben kann schön sein. Man muss einfach nur aufwachen und seine Träume leben.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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