Sankt Martin ritt wieder, aber nicht durch Schnee und Wind: Martinszug in Essen-Kray

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Heute ist es nicht mehr selbstverständlich, dass jedes Kind weiß, wer Sankt Martin war. „Das ist der Mann mit dem Kürbiskopf, oder?“ sagte vor kurzem ein 8-jähriges Mädchen in einer Quiz-Show.
Halloween ist natürlich für Kinder viel spannender, weil man da aktiv sein kann, Kürbisse bearbeiten kann, sich verkleiden kann, lustig sein kann, sich wunderbar gruseln kann oder andere erschrecken kann.

Die Kinder, die am Sankt-Martinstag in Essen-Kray im Martinszug stolz ihre Laternen hochgehalten haben, hätten die Geschichte von Sankt Martin bestimmt alle gewusst, obwohl nur sehr wenige „Sankt Martin, Sank Martin“ oder „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“ gesungen haben. Da haben die stimmgewaltigen Erwachsenen als Tonangeber gefehlt. Dagegen haben sich die beiden Blaskapellen in dem sehr langen Zug auf dem Weg vom Rathaus bis zur Zeche Bonifacius gewaltig ins Zeug gelegt.
Dort auf dem Zechengelände loderte das Martinsfeuer, und auf der Bühne führten Kinder der Joachimschule vor selbstgemalten Kulissen ein selbst verfasstes Martinsspiel auf. Anschließend präsentierten die teilnehmenden Einrichtungen – Kindergärten und Grundschulen - die in Gruppenarbeit erstellten Laternen. Regelrechte Kunstwerke konnte man bestaunen.

„Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind.“ heißt es in dem bekannten Volkslied. Schnee und Wind gibt es zu Sankt Martin nur noch selten, worüber die Teilnehmer am Umzug wahrscheinlich nicht traurig sind. Dass Sankt Martin einem halberfrorenen Bettler seinen mit dem Schwert geteilten halben Mantel gab, hat den hilfsbereiten Menschenfreund für immer zu einem Helden gemacht. In der darauf folgenden Nacht soll ihm im Traum Christus erschienen sein, der mit dem Mantelstück bekleidet war. Er war es, der Martin als Bettler prüfte.

Vorbild für die zahlreichen Legenden, die sich um den edlen Helden ranken, ist Martin von Tours.

(* um 316/317 in Savaria, römische Provinz Pannonia prima, heute Szombathely, Ungarn; † 8. November 397 in Candes bei Tours in Frankreich)

Er war der dritte Bischof von Tours. Er ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche und wird auch in der orthodoxen, anglikanischen sowie der evangelischen Kirche verehrt.
Der historische Martin hat als überzeugter Christ und asketischer Mönch konsequent seinen Glauben gelebt und war als Nothelfer und Wundertäter bekannt.

Der heilige Martin ist Schutzheiliger der Reisenden, der Armen und Bettler sowie der Reiter, im weiteren Sinne auch der Flüchtlinge, Gefangenen, Abstinenzler und der Soldaten. Sein Gedenktag ist der 11. November, an dem er wahrscheinlich beerdigt worden ist.

In einer Legende wird erzählt, dass er als junger Mann viel zu zurückhaltend und bescheiden war, um Führungsaufgaben zu übernehmen:
„Eine Überlieferung besagt, dass Martin im Jahr 371 in der Stadt Tours von den Einwohnern zum Bischof ernannt werden sollte. Martin, der sich des Amtes unwürdig empfand, habe sich in einem Gänsestall versteckt. Die aufgeregt schnatternden Gänse verrieten aber seine Anwesenheit, und er musste das Bischofsamt annehmen. Davon leite sich der Brauch der „Martingans“ ab, die angeblich zur Strafe als Gänsebraten auf dem Teller landet.“ (Wikipedia)

Autor:

Manfred Jug aus Essen-Steele

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