Von versteckten Eiern und unsichtbaren Hasen

Der kleine Markus Tillmann machte alljährlich fette Eier-Beute.
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Zur Vorbereitung auf unsere Osterrätsel-Seiten schwelgten wir vom Redaktionsteam des Werden Kurier und Kettwig Kurier in unseren Kindheitserinnerungen. Wer hat wie Ostern gefeiert? Wurden die Eier ganz idyllisch bei und mit Oma gesucht, oder musste man sich eher mit den eigenen Geschwistern ein Such-Duell liefen? Im Folgenden haben wir unsere schönsten Anekdoten zusammengeschrieben.

„Wenn ich an die Osterfeste aus meiner Kindheit zurückdenke, ist natürlich die Eiersuche ganz besonders haften geblieben. Und die fand bei uns traditionell draußen statt. Und da unser Grundstück recht weitläufig ist, hatten mein Bruder und ich jede Menge zu tun, um das Gelände Meter für Meter nach den kunterbunten und süßen Überraschungen zu durchforsten.
Tatsächlich wurden wir immer wieder fündig, begleitet von unserer Oma und den Eltern, die sichtlich genausoviel Spaß bei unserer Suche hatten, wie wir selbst. Wie sich herausstellte, lag das in erster Linie daran, dass sie sich einen Spaß daraus machten, die von uns gesammelten Ostereier hinter unserem Rücken immer wieder neu zu verstecken. Nachdem ich eine ganze Weile gesucht hatte und das „Versteck-System“ der Erwachsenen mittlerweile durchschaut hatte, ging ich zu meiner Oma. ‚So Oma, jetzt bin ich mal dran mit verstecken‘, verkündete ich stolz – und hatte damit natürlich die Lacher auf meiner Seite. (Markus Tillmann)

„Meine ersten Osterfeste verbinde ich ganz eng mit meiner Oma. Wir hatten damals noch keinen eigenen Garten, also machte sich die ganze Familie auf zur Oma, die auf der alten Margarethenhöhe ein Häuschen mit Garten bewohnte. Schwierigkeiten, die versteckten Eier zu finden, hatten meine jüngere Schwester und ich nie. Regelmäßig überschätze meine Oma offensichtlich die Größe des heimischen Gartens und kaufte im Vorfeld so viele von den köstlichen Schoko-Leckereien ein, dass sie sich hinter den noch lichten Blumen und Sträuchern kaum verbergen konnten! Meine Schwester und mich hat es gefreut - die Oma glaube ich auch. Für eine weitere wichtige Familien-Tradition zu Ostern war mein Vater zuständig: Das Eier-Titschen. Kennen Sie das? Die gefärbten, hartgekochten Eier werden gegeneinader geschlagen (vorsichtig!). Das Ei, dessen Schale zerbricht, hat verloren. Jahrelang hat mein Vater gewonnen - bis wir Kinder heraushatten, das die spitze Seite eines Eies einfach stabiler ist, als die flache...“(Julia Colmsee)

„Alle Jahre wieder kam das Osterfest. Bei uns stand neben dem Garten auch ein Schuppen zum Verstecken von Eiern zur Verfügung. Neben den Eltern ließ es sich auch unsere Oma nicht nehmen, Allerlei zu verstecken. Koordiniert wurde das nicht. So schlichen die Erwachsenen zu verschiedenen Zeiten durch den Garten. Eier hier, grüne Nester dort, alle wohl gefüllt. Was am Ende immer fehlte, war die Liste der Verstecke. Und so kam es, dass wir Kinder regelmäßig über das Jahr verteilt mal hier mal dort versteckte Osterbotschaften entdeckten. Besonders klasse fand das Kalle. Der Terrier plünderte die Verstecke bis zu einer Höhe von rund 1,60 Metern. Kam er an die Sachen nicht ran, machte er Palaver und wir bekamen die Sachen - okay im Laufe der Zeit war das nicht immer ein Vergnügen ... (Dirk-R. Heuer)

„Bei uns war es Tradition, dass meine Eltern schon einige Tage vor Ostern den Osterhasen in unserem Garten sahen. Und jedes Mal, wenn ich hinschaute, war er natürlich weg. Mit dem Christkind war‘s übrigens ähnlich...
Ostersonntag konnte ich dann über Stunden Eier suchen und finden. Dass meine Mutter die bunten Hasengrüße immer wieder aufs Neue versteckte, war mir bis vor kurzem überhaupt nicht klar. Und so war ich auch total desillusioniert, als Mama mich beim Eierkauf (mittlerweile für meine Kinder) fragte, warum ich denn so schrecklich viele nehmen müsse. Na, damit die beiden schön lange suchen können, natürlich! Daraufhin musste meine Mutter lachen und meinte: ‚also wir haben früher nur eine Handvoll Eier gekauft. Und wenn du die gefunden hattest, wurden sie hinter deinem Rücken schnell wieder versteckt.‘ Nach dem ersten Schock muss ich gestehen, so mache ich es jetzt auch...“ (Nina van Bevern)

„Mein österliches Grundthema? Bewegung! April 1965, gegen den Atomkrieg, mein erster Ostermarsch. Für mich eher Oster-Fahrt. Denn meine atheistischen (ganz schön heikel, immerhin war meine Mutter Pfarrerstochter und -enkelin!), aber friedensbewegten (noch so eine Bewegung) Eltern schoben mich im Kinderwagen. Meine Ausrede: ich war doch erst acht Monate alt! 1980, da musste ich selber laufen. Von der Piazza Navona an Quirinalspalast und Engelsburg vorbei bis hin zum Vatikan. ‚Marcia di Pasqua‘ in der ewigen Stadt! War sehr stimmungsvoll, durchs frühlingserwachende Rom zu marschieren. Einen ganz besonderen Marsch legte ich 1969 hin. Im Vulkaneifel-Dorf Stroheich, nahe Luxemburg, machten wir Osterurlaub. Da es dort streng katholisch zuging, verstummten Karfreitag die Kirchenglocken. Mit den anderen Kindern durfte ich durchs Dorf ziehen und mit Holzratschen rattern, für unser ‚Osterklappern‘ gab es Ostereier (und Süßes) als Wegzehrung. Meine Aufsichtsperson war die 14-jährige Rosi, alle nannten sie ‚Röschen‘. Nur ich nicht, bei mir klang es wohl eher wie ‚Höschen‘. Hat zumindest mein Vater immer behauptet. Aber dem konnte man auch nicht alles glauben…
Ich war viel in Bewegung zu Ostern. Diesmal lege ich die Beine hoch…“
(Daniel Henschke)

Autor:

Nina van Bevern aus Essen-Werden

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