Freundschaft übers Meer hinweg

Die Bigband „TonArt“ zauberte brasilianisches Flair herbei.
Foto: Bangert
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Partnerschaftstreffen mit SERPAF - Gäste aus Brasilien mit umfangreichem Besuchsprogramm

Turbulente Tage erleben zurzeit Gäste aus dem brasilianischen Sete Lagoas in Werden und Umgebung. Anlässlich der 500-Jahrfeier der Reformation reiste eine neunköpfige Delegation von SERPAF, „Servicos de Promocao ao Menor e à Familia“, nach Deutschland.

Doris Korpiun vom ökumenischen Arbeitskreis: „Wir haben schon fleißig gearbeitet. Uns verblüfft immer wieder, was SERPAF so auf die Beine stellt. Im letzten Jahr haben sie Serpafopolis gegründet - eine Stadt, wie die Jugendlichen sie sich vorstellen. Damit nicht genug. Es gibt dort ein Kinderparlament, das mit der echten Verwaltung in Sete Lagoas korrespondiert.“
Es wurde ein intensives erstes Wochenende mit Tanzworkshop, dem Besuch des Gasometers in Oberhausen und des Pfingstfestes „beGeistert - Weite wirkt“ in Mülheim. Im Kaffeegarten der Gruga tauschte man sich aus über die Strukturen des Fairen Handels in Deutschland und die Anfänge des Fairen Handels in Brasilien aus. Von großer Wichtigkeit für die Gäste war das Gespräch mit Vertretern des Kindermissionswerkes und der Kindernothilfe im Haus Heck. Tanja Siebert, Geschäftsführerin von AMAIDI, zeigte sich an einer Projekt-Zusammenarbeit mit SERPAF sehr interessiert und informierte sich über die Möglichkeiten einer Sabbatzeit für Europäer in Brasilien. Es folgten Gespräche mit Mitarbeitern des Jugendamtes der Stadt Essen und Mitgliedern der Flüchtlingsinitiative „Werden hilft“.

Umjubeltes Konzert

Mit einem umjubelten Konzert im Werdener Mariengymnasium unter dem Motto „Musik verbindet“ wurden die brasilianischen Gäste besonders geehrt. Die Big Band der „Tonart“-Musikschule zauberte brasilianisches Flair in den eher nüchternen Bau. Bei „Aquarela do Brasil”, sattem Sound und stampfenden Rhythmen entstand der Soundtrack für einen bezaubernden Abend in Wohlfühl-Atmosphäre, nicht nur für die brasilianischen Gäste. Deren Antwort blieb nicht aus: Vergessen ist der Lambada, es lebe der Forró! Rachel Brancos braune Locken flogen, die Hüften kreisten, die Bewegungen verschmolzen ineinander. So viel gute Laune sprühte ins Auditorium, dass das faszinierte Publikum förmlich ausflippte. Geburtstagskind Alan Keller winkte fröhlich in die Reihen, bekam sein “Happy Birthday”-Ständchen. Das Vokalensemble der Neuntklässlerinnen musste kurzfristig noch umbesetzt werden, begann zögerlich, um dann immer locker und mutiger zu werden. Warmherziger Applaus war ihnen gewiss. Das Essener Gitarrenduo Bernd Steinmann und Stefan Loos zauberte mit Leichtigkeit ein Lächeln auf die Antlitze, holte mit Verve alles raus aus den Gitarren, improvisierte mit geradezu kindlicher Freude. Wer da noch auf seinem Stuhl stille hielt, dem war nicht mehr zu helfen…

Que sera, sera

Mit unvergessenen Songs und Anekdoten aus dem Leben der strahlenden Blondine Doris Day begeisterte Franziska Dannheim, beim abschließenden „Que sera, sera“ schunkelte der ganze Saal. Schulleiterin Dr. Christiane Schmidt dankte dem gesamten Ensemble, der Technik, den Helfern und hatte für ihre Schüler noch ein Bonbon parat: „Morgen sind für euch erste und zweite stunde schulfrei!“ Ein letztes Mal enterte die Bigband die Bühne, als Rausschmeißer blies sie mit „Sing, Sing, Sing“ zum Heimmarsch.
Alan Keller ist ehrenamtlicher Mitarbeiter bei SERPAF: „Brasilien versinkt in Korruption und Gewalt. Für uns Künstler ist die Bühne unsere Kirche, hier können wir uns ausdrücken. Das hilft uns, wie auch die Freundschaft von Deutschland und Brasilien übers Meer hinweg, auch wenn es beim 1:7 im Halbfinale der Fußball-WM sehr weh tat. Danke an die Künstler, an das Mariengymnasium, an den SERPAF-Arbeitskreis. Obrigado!“
Im Mariengymnasium entstanden Zeichnungen zum Thema Frieden, Friedenssehnsucht und Freundschaft. Sie werden die Grundlage zu einem Buch bilden, dass Schüler aus Werden und Schüler aus Sete Lagoas, der Partnereinrichtung SERPAF, gemeinsam planen. Beim Haus der offenen Tür im Haus Fuhr gab es Gelegenheit zu Gesprächen, Kaffee und Kuchen und einer letzten Möglichkeit, den Tanz „Forró“ zu erleben.
Ein Trip in die Hauptstadt Berlin und die Teilnahme am Katholikentag in Leipzig runden den Besuch ab, am 31. Mai geht es dann zurück in die Heimat.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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