„Hier spielt die Zukunftsmusik“

Am Whiteboard (v.l.n.r.) Felicitas Schönau, Henning Wiesemann, Andreas Diekmann und Cora Tschangizian. 
Foto: Henschke
  • Am Whiteboard (v.l.n.r.) Felicitas Schönau, Henning Wiesemann, Andreas Diekmann und Cora Tschangizian.
    Foto: Henschke
  • hochgeladen von Daniel Henschke

Das Gymnasium Essen-Werden geht mit großen Schritten der Digitalisierung entgegen

Die Lebenswelt der Schüler von heute? Smartphone, Tablet und Co. Ab sofort auch im Gymnasium Essen-Werden. Digitalisierung ist das Stichwort.

Eine spannende Phase, die Schulleiterin Felicitas Schönau nutzen möchte, denn ein nie dagewesener Generationenwechsel hat das Gymnasium erfasst: „Wir haben so viele junge Kollegen bekommen. Für sie ist Digitalisierung gelebter Alltag. Das ist ein ganz anderes Arbeiten. Da entwickelt sich was. Denn die bisherigen Lösungen reichen nicht aus. Man hört immer von den Millionen, die zur Unterstützung der Schulen fließen sollen. Aber bei uns kommt nichts davon an. Wir müssen hier alles selbst stemmen.“ Da kommt der Förderverein ins Spiel. Unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Peiper ist der Verband der Unterstützer unter gymnasium-essen-werden.de/foerderverein.html zu erreichen. Cora Tschangizian vom Vorstand des Fördervereins berichtet: „Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist der Ausbau der technischen digitalen Ausstattung an unserer Schule. Durch großzügige Spenden aus der Elternschaft konnten aktuell zwei Whiteboards angeschafft werden.“ Cora Tschangizian freut sich über die positive Entwicklung: „Wir haben 1.200 Schüler, unser Förderverein mittlerweile 350 Mitglieder. Dies möchten wir aber weiter steigern. 600 Unterstützer wären ein spannendes Ziel.“

Zeitgemäße Lernbedingungen

Die Schaffung zeitgemäßer Lernbedingungen steht ganz oben auf der Agenda, aber Felicitas Schönau möchte auch Ausgewogenheit erhalten: „Auf die Mischung kommt es an. Digital ist wichtig, aber wir sollten analog nicht vernachlässigen.“ Die Schulleiterin weiß um das Besondere des Moments: „Hier ist ein Keim gepflanzt. Hier spielt die Zukunftsmusik.“ Whiteboards ersetzen die klassische Schultafel. Durch Verknüpfung mit einem Computer und Internet-Zugang eröffnen sie darüber hinaus fast unbegrenzte Möglichkeiten. So greift Lehrer Henning Wiesemann an die weiße Tafel und zieht spielerisch leicht einen Funktionsgraphen in eine andere Position im Koordinatennetz. Mathematik zum Anfassen. Beim physikalischen Experiment des Photoelektrischen Effektes verändert Wiesemann nur mit einer Fingerbewegung die Parameter. Das sieht toll aus, aber Wiesemann nennt weitere Punkte seiner Prioritätenliste: „Es ist wichtig, dass jeder Raum eine Projektionsmöglichkeit bekommt. Dazu noch sogenannte Dokumentenkameras, die Bilder zum Beispiel von Experimenten an die Tafel werfen können.“
Wenn alle Schüler ein beschreibbares Tablet nutzen könnten und miteinander vernetzt wären? „Dann könnte ich die Ergebnisse
eines Schülers hier auf der Tafel darstellen und dort eventuell sofort
korrigieren. Für alle in der Klasse sichtbar. Das könnte eine
physikalische Fragestellung sein, oder aber ein selbstverfasstes
Gedicht. Aus meiner Sicht wäre die Lösung, dass jedes Kind ein eigenes
Tablet mitbringt, welches zum Teil vom Förderverein subventioniert
wurde.“

Ein Pilotprojekt

In diese Kerbe schlägt auch die Schulleiterin: „Ein Pilotprojekt könnte gestartet werden in einer Klasse mit dem Schwerpunkt Literatur + Medien. Eine Eigenbeteiligung der Eltern wäre mir aber schon wichtig. So gehen die Schüler auch pfleglich mit den Geräten um.“ Aber ein Gerät mit einer exzellenten Schreibqualität würde doch um die 600 Euro kosten? Felicitas Schönau ist auch hier Ausgewogenheit wichtig: „Andererseits achten wir auch darauf, dass die finanzielle Belastung der Familien nicht ungehemmt steigt. Bei unseren Klassenfahrten zum Beispiel wurden die Kosten gedeckelt. Gutes muss nicht unbedingt sündhaft teuer sein.“ Wo wir wieder beim Förderverein gelandet wären. Dessen finanziellen Möglichkeiten sollen noch erweitert werden, denn die Installation eines leistungsstarken Beamers kostet rund 2.500 Euro und ein 83 Zoll-Whiteboard käme schon auf das Doppelte. Firmen werden angesprochen. Zum Beispiel sitzt Andreas Diekmann im Publikum und ist mächtig beindruckt von der aktuellen Entwicklung an der Grafenstraße. Er hat bereits die Finanzierung eines weiteren Whiteboards zugesagt.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.