Männer! Mit viel Herzblut und wenig Fachkenntnis

Mit Todesmut ran an die Waffeleisen - die Männer vom Männertreff.
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  • Mit Todesmut ran an die Waffeleisen - die Männer vom Männertreff.
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Der Eberhard ist streng mit dem Helmut: „Du weißt, ich bin ein Pingel. Machet ordentlich!“ Sofort eilt Helmut davon und richtet die Tischdeko neu aus.

Dabei hatte er gerade noch mit dem Gestus eines Star-Chirurgen die Kuchen - politisch absolut korrekt - in gleichgroße Stücke seziert.
Daneben malt der Thomas mit Inbrunst in schwarzen Großbuchstaben „Spenden erwünscht“ auf das Plakat. Mit orangefarbener Schattenfuge, gelernt ist gelernt. Aus dem Lautsprecher ertönt Jazziges, denn Thomas findet’s für Weihnachtliches noch ein bisschen früh. In der Küche bietet sich ein Bild des puren „Blutiger Amateur“-Backens…

Ein wenig blass

Stolz präsentiert Freddy das Produkt. Ein wenig blass, leicht zerrupft, da stimmte das Augenmaß noch nicht ganz. Dennoch platzt der Chef de Cuisine fast vor Stolz: „Das ist die erste Waffel meines Lebens! Und ich bin schon 73…“
Um ihn herum wuselt es geschäftig. Schicke Schürzen haben sie sich besorgt, die Herren vom Männertreff. Helmut verrät die Herkunft seiner: „Die habe ich noch vom Lambert aus der Arche Noah!“
Doch was ist das? Da begeht gerade jemand einen fundamentalen Küchen-Faux pas! Mit dem Pinsel die Waffeleisen buttern, ok.
Aber mit diesem Werkzeug den Teig sorgfältig in die Vertiefungen der Backform modulieren? Nein, so hat ihm seine bessere Hälfte das bestimmt nicht beigebracht.

Die Probe-Exemplare werden dann schnell genascht: „Also geschmacklich nix gegen einzuwenden, könnte aber sein, dass einige Leute sie ein wenig brauner möchten…!?“
Der Herr vom Kurier muss jetzt aber unbedingt den Glühwein probieren, findet der Freddy, stößt mit mir an. „Und? Wie schmeckt’s?“ „Äh, ehrliche Antwort?“ „Türlich!“ Mir ist da zu wenig Gewürz bei, ein bisserl orangiger könnte es schon schmecken, vielleicht auch ‘ne Stange Zimt mehr?
Alles kein Problem, aber sofort kommt der nächste Flachs: „Schreib aufs Plakat: ‚Glühwein auf Anordnung der örtlichen Presse geschmacklich verfeinert!“
Das sind schon rechte Schlingel, die Männer vom Männertreff. Wie nennen sie sich denn, gibt es da einen Kampfnamen? „Männertreffer“ könnte ja nun wirklich falsch verstanden werden. Eberhard ist der Chef der Kompanie, schmunzelt, muss nämlich an eine lustige Begebenheit in Berlin denken und sagt trocken: „Männer“. Der einzig richtige Name. So einfach ist das…
Im festlich geschmückten Saal dreht eine Spielzeugeisenbahn ihre Runden. Die Dampflok fährt drei Waggons spazieren. Auf einem steht unmissverständlich: „Für Spenden. Danke.“ Natürlich versucht ein echter Mann, bei voller Fahrt den Schein in den Schlitz zu werfen.
Das kann doch überhaupt nicht klappen…aber ausprobieren muss sein. Große Jungs halt.

Spenden sammeln für die gute Sache

13 Uhr naht, einer riskiert schon einmal einen Blick: „Da warten schon die Heerscharen!“ Falscher Alarm, aber pünktlich kommen die ersten Gäste die Stufen zum Haus Fuhr rauf. Eberhard schmunzelt wieder: „Wartet noch bis etwa halb zwei, dann kommen die Massen!“ Er hat da empirische Erfahrungswerte: „Im letzten Jahr sind wir völlig überrannt worden. Etliche Euro kamen für die gute Sache zusammen.“
Auch diesmal soll eifrig gespendet werden, hälftig geteilt: Dr. Werner Strahl und seine Ebola-Hilfe und die Jugendleiterstelle von Matthias Fritz werden bedacht.
Die halbe Stelle des beliebten Jugendleiters der evangelischen Kirche soll mithilfe von Sponsoren auf zumindest drei Viertel aufgestockt werden.
Eberhard Kuhn leiert gemeinsam mit Maike Schützdeller die Sponsorensuche an: „Da arbeiten wir gerade dran. Es lässt sich auch gut an!“ Hinterher wird gezählt, die 13 Männer haben stolze 600 Euro eingespielt.
Jeden dritten Mittwoch im Monat treffen sie sich ab 20 Uhr in Haus Heck: Die Jungs vom Männertreff, eine sich selbst organisierende Gemeinschaft von Interessierten, die derzeitig von Eberhard Kuhn koordiniert wird.
Es handelt sich um eine Gruppe von Männern aller Couleur und Religionen, die sich zum Gedankenaustausch, zu Vorträgen, Diskussionen und Aktivitäten wie etwa Wandern, Exkursionen oder kulturellen Aktivitäten treffen. Von Zeit zu Zeit sind auch die Partnerinnen willkommen.
Verpflichtungen gibt es nicht, Bereitschaft zur Diskussion bzw. Gedankenaustausch von männerspezifischen Themen und Interesse an gemeinsamen Aktivitäten reichen.
Weitere Auskünfte und Kontakt gibt es unter friedrich-kuepper-weg@web.de bei Eberhard Kuhn.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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