Willkommenskultur! Jetzt wird die Erstaufnahmeeinrichtung in Fischlaken gebaut

Noch sieht es wüst aus auf dem Gebiet des ehemaligen Kutel. Aber die Bagger sind schon bei der Arbeit....
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Nachdem es elf Jahre in einem „Dornröschenschlaf“ ungenutzt vor sich hin dämmerte, wird es wieder lebhaft auf dem Gelände des ehemaligen Kutels am Overhammshof. Jetzt wird gebaut!

Eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge soll es werden, die Fertigstellung ist für Dezember geplant. Die Stadt Essen baut zwar die Einrichtung, trägt aber nicht die Kosten, da das Objekt sofort langfristig für 25 Jahre ans Land vermietet wird. Für geschätzte Baukosten von 32,9 Millionen Euro wird eine Einrichtung mit rund 15.400 Quadratmetern Fläche erstellt, bis zu 800 Menschen, etwa zur Hälfte Frauen und Kinder, werden dort für eine Verweildauer von drei Tagen bis zu drei Monaten wohnen.

Außenstellen

Der Betrieb der Einrichtung wird im Auftrag des Landes durch die Bezirksregierung Arnsberg organisiert. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) werden mit Außenstellen in Fischlaken präsent sein.
Mit der Planung, Ausschreibung und Bauleitung hat der Rat die GVE Grundstücksverwaltung Stadt Essen GmbH beauftragt. Die Einrichtung stellt ein Pilotprojekt dar, sie wird die erste Aufnahmeeinrichtung „neuen Typs“, auf dem Gelände werden Einrichtungen zur Freizeitgestaltung wie ein Frauencafé, Fernsehräume, Spielräume für Kinder sowie Räume zur Religionsausübung vorhanden sein. Eine Sanitätsstation sowie eine Kleiderkammer sind ebenfalls vorgesehen. Das Ganze soll nicht zuletzt durch einen zentralen Platz „Dorf-Charakter“ haben und so den Flüchtlingen ermöglichen, nach ihrer Flucht endlich einmal in Frieden durchzuschnaufen.

"Werden hilft!"

In intensivem Kontakt zur GVE steht die Flüchtlingshilfe „Werden hilft“ - das Stichwort ist „Willkommenskultur“, inzwischen wurde ein Verein gegründet, um die erhoffen Spenden auch steuerlich absetzbar zu gestalten. Auch gab es ein Treffen mit dem zuständigen Sozialdezernenten Peter Renzel. In sieben Arbeitskreisen wie „Integration“, „Warenhaus“ oder „Sprache“ sind erstaunlich viele Menschen engagiert, beileibe nicht alles Werdener.
Zwar wird dieses ehrenamtliche Engagement von allen Seiten, besonders von der Verwaltung, gelobt, doch gerade dies stimmt die Menschen von „Werden hilft“ vorsichtig: „Es ist zwar toll, dass Stadt und Land unsere Arbeit loben. Wir müssen aber auch wissen, wie wir konkret mitwirken dürfen. Wie groß wird die Kleiderkammer, wie dürfen wir uns vor Ort bewegen?“

Lagerfläche gesucht

Immer noch wird ab sofort eine Lagerfläche zur Zwischenlagerung bis zur Eröffnung im Dezember gesucht, damit zu einer ersten Spendenaktion aufgerufen werden kann. Es müssen trockene und abschließbare Räume sein, die kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Wer helfen kann, schickt bitte an rhena.beckmann-fuchs@rub.de eine Mail.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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