"Ein engagiertes Team" Wer kümmert sich eigentlich um die Flüchtlinge im Übergangswohnheim Löwental? Teil II

„Wir machen es uns hier schön!“ Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer arbeiten vor dem Übergangswohnheim im Löwental Hand in Hand.
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„Wie leben eigentlich Asylbewerber?“ Mit dieser Frage gingen ehrenamtliche Helfer wie Sarah Wehner, Rahel Löwentraut und Franziska Kloos ins Löwental, um dort im Übergangswohnheim mit den Bewohnern in Kontakt zu kommen.

Die Studentinnen fanden Zugang zu den Bewohnern, besonders den 3- bis 14-jährigen Kindern und Jugendlichen, spielten mit ihnen, halfen bei den Hausaufgaben.
Schon bald kamen Kommilitonen zur Unterstützung: Rahel Budde, Thomas Beimel und Elina Thier sind seit Dezember jede Woche im Löwental - montags und dienstags von 16 bis 18 Uhr kümmert sich ein engagiertes Team um die Kinder und Jugendlichen. Auch das Jugendwerk der AWO ist mit Nora Schlehbusch und Birte Liedke aktiv vor Ort, hatte zum Beispiel ein tolles Programm für die Osterferien vorbereitet.

Das JuBB öffnet seine Türen

Eine altehrwürdige Werdener Institution ist auch mit an Bord: „Toll ist auch, dass das Jugend- und Bürgerzentrum seine Türen öffnet. Wir dürfen die Räumlichkeiten dort nutzen und wollen das auch verstärkt tun! In der Hoffnung, dass wir andere Kinder und Jugendliche gewinnen können.
Es wäre fantastisch, wenn Kinder und Jugendliche sehr unterschiedlicher Hintergründe zusammen Zeit verbringen und vielleicht sogar zusammen Projekte auf die Beine stellen könnten!
Sehr unterstützend ist auch das neue Team der Caritas im Löwental, wie man an der Pflanzaktion gesehen hat.“
Selbst der naheliegende Sportpark Löwental öffnete seine Pforten, nachdem es zunächst höchst kritische Kontakte gab und sogar die Polizei einschreiten musste.
Inzwischen dürfen zwei Jungs im Zuge einer Sportpatenschaft durch engagierte Werdener Bürger am Training des SC Werden-Heidhausen teilnehmen und haben mächtig Spaß am Kicken mit den deutschen Jugendlichen. Sport verbindet - auch hier.

Pflanzaktion

Eine Pflanzaktion auf der Grünfläche vor dem Flüchtlingsheim, Franziska Kloos geht von Tür zu Tür, zwei Mädchen im Schlepptau, und fragt: „Möchten Sie rauskommen und uns helfen?“
Sehr zögerlich nehmen die Bewohner das Angebot an, sie sind nach etlichen schlechten Erfahrungen immer noch recht „publikumsscheu“, doch dann sind alle mit Feuereifer dabei, gemeinsam mit engagierten Helfern die von Werdener und Kettwiger Geschäften gespendeten Blumen einzupflanzen. Zunächst wird der halb verdorrte Strauch versetzt, denn an seinen Dornen haben sich spielende Kinder verletzt.
Auch die beiden Einrichtungsbetreuer Daniel Lorscheid und Clement Matweta - sie sind in der Woche von 7 bis 17 Uhr Ansprechpartner - packen mit Spitzhacke und Spaten bewaffnet an, freuen sich über diese sinnvolle Aktion, die etwas Schwung in die Bude bringt. Da wird gelacht, auch über Sprachmissverständnisse: „Ein Loch buddeln!“ Unverständnis. Mit Gesten untermauert: „Loch!“ „Buddeln!“ Ach so...

Deutsch lernen

Man darf halt nicht vergessen, dass die Kinder schnell integriert werden und auch flott unsere Sprache lernen. Die Erwachsenen dagegen sind laut Gesetz zur Untätigkeit verurteilt und finden so auch schwer Anschluss. Doch heute ist die Sprache ist keine Barriere, wofür gibt es Hände und Füße?
Alle haben großen Spaß, sogar die Sonne lächelt, einträchtig legen Ehrenamtliche und Flüchtlinge Hand an, nach kurzer Zeit sieht es durch die Blütenpracht ein wenig freundlicher aus vorm Übergangswohnheim. Einer der Flüchtlinge sammelt mit Inbrunst die Zigarettenkippen auf, alles soll blitzeblank sein. Geht doch!

Spenden

Im Herbst gründete sich die Aktionsgruppe „Werden hilft!“, hier steht zwar besonders die geplante Landeseinrichtung in Fischlaken im Fokus, dennoch ist durch „Werden hilft!“ auch die Aufmerksamkeit für das Löwental enorm gestiegen: „Wir haben Kleider-, Bücher-, Stofftier-, Süßigkeiten-, Spiele-, und Malsachenspenden entgegen genommen. Gebrauchte Sachen, über die sich die Kinder sehr freuen!“
Im Übrigen können Spenden im Löwental bei den Einrichtungsbetreuern oder der Security abgegeben werden. Franziska Kloos fragt schüchtern nach: „Vielleicht kann man darauf hinweisen?“

Natürlich kann man!

„Wir machen es uns hier schön!“ Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer arbeiten vor dem Übergangswohnheim im Löwental Hand in Hand.
Blumen brachten Frühlingsstimmung und gute Laune ins Löwental.
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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