Das große Ziel

Dieses nach rechts lenkende Schild auf der B224 hat bald ausgedient. 
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Befürworter nennen zahlreiche „Gründe, warum das Verkehrskonzept kommen muss“

Seine Befürworter nennen zahlreiche Gründe, warum das Werdener Verkehrskonzept nun kommen muss. Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann findet deutliche Worte: „Um das klarzustellen, der Verkehr in Werden ist eine Katastrophe, wir brauchen eine Lösung!“

„Wenn jetzt nichts getan wird, bleibt die derzeitige Verkehrssituation bei gleichzeitig ansteigendem Verkehr auf Jahrzehnte unverändert.“ Da sind sich die Befürworter einer Verlagerung der Verkehre in Werden einig. Die Mehrheit im Bezirk und auch im Ratsausschuss habe sich für das neue Verkehrskonzept entschieden: „Das große Ziel darf nicht aus den Augen verloren werden, wir dürfen uns nicht verzetteln.“
Bezirksbürgermeister Bonmann: „Die Entscheidung für das Konzept ist schon vor anderthalb Jahren gefallen, nun geht es noch um Feinschliff, etwa um die Gestaltung des Marktes. Ich hoffe, dass sich die Werdener Bürger hier kräftig einbringen. Dazu gibt es Ende November eine Veranstaltung in der Aula des Gymnasiums.“ SPD-Sprecher Daniel Behmenburg ergänzt: „Da bin ich sehr gespannt. Mal sehen, was den Werdenern zur Platzgestaltung so einfällt.“

„Der Markt gewinnt ungemein“

Eins sei sicher: Der Platz gewinne ungemein, seine Fläche werde um 50 Prozent vergrößert. Er wird mit einer etwa 1,30 Meter hohen Hecke zur B224 hin abgegrenzt. Zwei Plateaus werden geschaffen, im Bereich des Ludgerusbrunnens fangen Sitzstufen das Gefälle ab, auch wird es zwei barrierefreie Zugänge geben. Vom auf die andere Seite des Klemensborns verlegten Fußgänger-Übergang führt ein taktiles System Blinde sicher bis zum Rathaus. Die Brückstraße bekommt Tempo 30, die Fahrgasse des neuen „verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs“ am Markt wird farblich und durch Schwellen deutlich abgesetzt. Hier dürfen Autos nur mit Tempo 10 oder höchstens 20 fahren. Auf dem Platz darf nicht geparkt werden, nur vor der Apotheke soll ein Behindertenparkplatz bleiben.

Intelligente Verlagerung

Planer Michael Happe erinnert daran, dass das Konzept auch aus einem Moderationsverfahren zur Bebauung der Grünen Harfe entstand: „Dort habe die Experten erläutert, was möglich ist und was nicht. Umweltmediziner haben gesprochen und gewarnt. Professor Dr. Peter Bruckmann vom Umweltamt hat damals gefordert, dass der Verkehr unbedingt verflüssigt werden muss.“
CDU-Sprecher Patrick Widmaier mahnt, das wesentliche Problem nicht zu verdrängen: „Die Brückstraße liegt deutlich über den Grenzwerten, das lässt sich mit kleineren Maßnahmen nicht entscheidend verbessern. Diese Belastungen und zu erwartender Mehrverkehr durch die Neubaugebiete sind doch nicht wegzudiskutieren.
Die geniale Idee ist es doch, den vom Klemensborn herunter kommenden Verkehr anders zu lenken, gar nicht erst in den Ortskern hinein zu lassen. So wird der Durchfluss deutlich verbessert, was eine geringere Schadstoffbelastung mit sich bringt. Ein leistungsfähiger Verkehrsknotenpunkt entsteht zukünftig da, wo viel Platz ist und gute Belüftung: Auf der Brücke! Wenn der Querverkehr wegfällt, kann Werden sein Ortskern wieder zurückgegeben werden. Durchs intelligente Verlagern werden die Umweltwerte eingehalten und die Aufenthaltsqualität deutlich erhöht.“

Schritt für Schritt

Udo Steinhauer von den Grünen findet einen anderen Aspekt besonders spannend: „Erstmals gibt es die Möglichkeit eines gefahrlosen Fahrradverkehrs und eine große Verbesserung des ÖPNV durch den Ortsbus. Unterm Strich ist es auch für uns eine akzeptable Lösung.“ Auch der 2. Bezirksbürgermeister Reinhold Schulzki von der SPD bringt den Radverkehr in den Vordergrund: „Endlich ein brauchbares Konzept. Nun kann es losgehen, da müssen noch zusätzliche Ladestationen für E-Bikes hin. Durch die Kopplung an die Grüne Harfe ist man Schritt für Schritt zur eigentlichen Lösung gekommen. Das ist sehr schön.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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