Aufenthaltsqualität verbessern

Daniel Behmenburg erläuterte die umfangreichen Maßnahmen und Planungen der Bezirksvertretung.
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Nachösterlicher Nachbarschaftsspaziergang der SPD an der Ruhr entlang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche. Am Rathaus Werden trafen sich daher interessierte Bürger, die gemeinsam mit der SPD Werden-Bredeney wandern wollten. Durch historische Gassen und entlang der Ruhr führte der nachösterliche Spaziergang.

Bezirksvertreter Daniel Behmenburg erläuterte an verschiedenen Stationen des Weges die umfangreichen Maßnahmen und Planungen, die gemeinsam in der Bezirksvertretung IX angestoßen wurden. Deren Bemühen ist es weiterhin, die Aufenthaltsqualität an der Ruhr noch zu steigern.

Aussichtsplattformen

Am Ruhrufer gibt es unweit des Treidelplatzes inzwischen Sitzstufen bis hin zum Wasser. Auf Initiative des Heimatvereins sind sie nun sogar beleuchtet, als Heino-Thiele-Treppe dem verstorbenen Heimatschützer gedenkend. Der Biergarten direkt am Ruhrtalradwanderweg erfreut sich wachsender Beliebtheit, die Ladestation lockt vor allem die E-Biker zur Pause ins Abteistädtchen. Schnell war die Brehminsel erreicht. Hier strebt die BV eine weitere Aufwertung an, einiges wurde schon realisiert. Die Uferböschung wird mit zusätzlichen BV-Mitteln freigeschnitten, der Spielplatz hat durch die Rundumerneuerung und das Spielschiff in Erinnerung an die Ruhraaken erheblich gewonnen. Ein großes Problem ist weiterhin der Vandalismus, das bekommen besonders die Sitzgelegenheiten und Abfallkörbe zu spüren. Auf dem Brehm soll Grün und Gruga vier ufernahe Aussichtsplattformen erstellen. Diese werden etwa zehn Quadratmeter groß und leicht aufgeständert sein. Gepflasterte Stichwege führen vom Rundweg zu den Plattformen. Die Blicke richten sich auf die Schleuse Neukircher Mühle, die historischen Villen, Richtung Bahnhof und Richtung Bredeney. Es gab allerdings Proteste von Anwohnern, die um ihre Privatsphäre fürchten. Daniel Behmenburg hat dafür Verständnis, erklärt aber das Missverständnis: „Das ist falsch berichtet worden. Es werden keine Hochsitze, man kann nur auf Niveau des Weges näher zum Wasser hin gelangen.“

Aufzug für Fische

Wandern macht hungrig und durstig, am Stauwehr gab es daher zunächst eine kleine Jause. Äpfel, Müsliriegel, Sprudel. Die BV hat Trinkwasserspender an den Wegen beantragt, dies wird zurzeit von den Stadtwerken geprüft. Andererseits mangele es auch an öffentlichen Toiletten: „Von Haus Scheppen bis nach Kupferdreh ist ein weiter Weg. Auch an der Endhaltestelle der Hespertalbahn fehlt ein WC.“
Beim Übergang auf die andere Seeseite konnte Behmenburg das ambitionierte Projekt eines Fischaufzuges erläutern: „Ich habe da zunächst geschmunzelt, doch ein passionierter Angler hat mir bestätigt, dass es doch ein lohnenswertes Projekt ist.“ Mehr als ein Dutzend Fischarten leben inzwischen wieder im Baldeneysee, auch Lachse kehren zurück. Der technisch anspruchsvolle Lift ermöglicht den Fischen das Passieren des Stauwehrs, als nächstes will der Ruhrverband den Kettwiger Stausee fischgängig machen.
Am Regattaturm äußerte Behmenburg seinen Unmut darüber, dass von der groß angelegten Baldeney-Konferenz mit vielen Ideen und umstrittenen teuren Projekten nicht viel übrig blieb. Man solle besonders die Sitztribüne angehen. Hier habe ihm ein Besuch in Münster gezeigt, wie es gehe könne: „Dort ist ein junges Kneipenviertel entstanden, ganz einfach gemacht, rustikal, da tummeln sich die Leute. Nicht nur Studenten, auch ältere Semester. Dort gegenüber beim Haus am See wurde bereits gezeigt, wie es geht.“

Schwimmen in der Ruhr

Die grassierende Wasserpflanze Elodea ist selbst mit aufwändigem Einsatz von Mähbooten kaum in den Griff zu bekommen, behindert die Wassersporler, beweist aber auch die gestiegene Wasserqualität im Baldeneysee. Als vor Jahren Dr. Frank Roeser den Antrag auf Schwimmen in der Ruhr gestellt habe, sei dieser Vorstoß noch belächelt worden. Doch nun komme es wirklich. Europa-Abgeordneter Jens Geier hatte explizit diese Bademöglichkeit bei seinem Werben für die Grüne Hauptstadt als Argument genutzt. Der in Brüssel zuständige Leiter der Generaldirektion Umwelt käme daher demnächst zum Probe-Baden, so Geier: „Das habe ich ihm hoch und heilig versprochen!“ Vor dem Seaside-Beach werden mit Stegen und Bojen abgegrenzte und bewachte Becken das Baden im See ermöglichen. Allerdings koste es Eintritt. Weitere Badestellen sind im Gespräch, unter anderem im Löwental. Doch eine Realisierung sei dort noch in weiter Ferne. Zwischen Seaside-Beach und Schloss Baldeney soll die alte wunderschöne Allee wieder aufgewertet werden. Die Achse soll zukünftig enden am „Seeblick D“ mit Pavillon und Anleger der Weissen Flotte. Zurück ging es mit einem Boot ebendieser Flotte, vom Wehr ging es dann vorbei an der Luciuskirche zurück. Wolfgang Keppler wies daraufhin, dass man nun über den Jakobsweg gehe, Belege sind die Wegweiser mit dem Symbol der Jakobsmuschel. Zurück am Werdener Rathaus konnten die Wanderer dann noch die vorbeifahrenden Oldtimer der „Tour de Rü“ bewundern und gingen gut gelaunt heim: „Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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