Modellprojekt "Essen.Inklusive.Arbeit"

Ältere Arbeitnehmer mit Handicap bringen viel Erfahrung und Know-how mit. | Foto: fotolia/ ArtFamily
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Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Essen wird das Franz Sales Haus arbeitssuchende Menschen mit Schwerbehinderung demnächst besser unterstützen können.

Derzeit sind in Essen viele schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. Selbst für die gut qualifizierten Arbeitssuchenden ist es schwierig, aus eigener Kraft auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Das Projekt "Essen.Inklusive.Arbeit" soll das jetzt ändern. Durch intensives Coaching, Netzwerkarbeit und Vermittlungen wird es Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung nun leichter gemacht werden, sich in der Praxis zu bewähren.

Überzeugende Vorteile

"Viele Arbeitgeber haben noch Vorbehalte gegenüber Menschen mit Behinderung," erläutert Bodo Kalveram, Bereichsleiter des Jobcenters Essen. "Da gibt es in den Köpfen der Entscheider häufig noch Berührungsängste oder falsche Vorstellungen." Diese gilt es aufzubrechen, denn oft sind gerade diese Arbeitnehmer besonders hoch motiviert und überzeugen im Arbeitsalltag durch ihren beeindruckenden Leistungswillen. "Wir werden Unternehmen in Essen und der Region mit den Vorteilen überzeugen," meint Nicole Köster, Referentin für Arbeitsmarktintegration im Franz Sales Haus zuversichtlich. Sie verfügt mit ihrem Bereich und dem Netzwerk über das nötige Know-how und gute Kontakte, um Menschen mit Schwerbehinderung langfristig erfolgreich ins Berufsleben zu integrieren.

Attraktive Förderprogramme

Wie schwierig der Vermittlungsprozess bei Menschen mit Behinderung sein kann, weiß Günter Oelscher, Direktor des Franz Sales Hauses aus der langjährigen Erfahrung: "Wir können den Menschen meist nur sehr individualisiert helfen, denn jeder bringt unterschiedliche Fähigkeiten und eigene Berufsvorstellungen mit. Neben dem Coaching müssen passgenaue Arbeitsplätze identifiziert und alle Vorbehalte der Arbeitgeberseite ausgeräumt werden." Um schwerbehinderte Menschen dauerhaft ins Berufsleben zu integrieren, genügt oft nicht der gute Wille in den Unternehmen. Wenn spezielle Umbauten oder Hilfsmittel angeschafft werden müssen, winken viele Arbeitgeber schnell ab. Dabei gibt es attraktive Förderprogramme, komplette Kostenübernahmen und interessante Zuschüsse. "Wer in solchen Fällen der richtige Ansprechpartner ist, wissen die Entscheider natürlich nicht", berichtet Rolf Heiber, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Essen. "Das ist ein Zuständigkeitsdschungel, der viel Spezialwissen erfordert. Die unterschiedlichen Ansprechpartner und komplexen Rechtsgrundlagen der Fördermöglichkeiten sind verwirrend. Wir wollen deshalb mit dem neuen Projekt für Transparenz sorgen und Wissen vermitteln."

Die drei Projektträger Agentur für Arbeit Essen, JobCenter Essen und das Franz Sales Haus haben Projekt "Essen – Inklusive – Arbeit" am 1. November 2015 gestartet. Sie möchten alle Akteure an einen Tisch bringen, den Unternehmen interessante Möglichkeiten aufzeigen und Menschen mit Schwerbehinderung besser in den Arbeitsmarkt integrieren. Mit gewachsenen Strukturen und langjähriger Erfahrung verfügen die Projektpartner über genügend Wissen und gute Kontakte, um bei der Beratung und Eingliederung von schwerbehinderten Menschen Wege zu verkürzen und gemeinsam neue Wege zu entdecken. Generell sollen Angebote besser miteinander verzahnt, zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten geschaffen sowie neue Impulse für Arbeitgeber gegeben werden.

• Projektlaufzeit:
3 Jahre ab November 2015, die durchschnittliche Betreuungsdauer der Teilnehmer ist auf rund 8 Monate angelegt.

• Handlungsfelder:
- Enge Begleitung durch Integrationscoaches
- Unterstützungsnetzwerke nutzbar machen
- Erfolge sichtbar machen

• Zielsetzung:
Das Gesamtziel ist eine nachhaltig verbesserte Struktur und ein erfolgreiches Zusammenwirken der unterstützungsgebenden Kräfte für die schwerbehinderten arbeitssuchenden Menschen in Essen. Die Maßnahme ist eine freiwillige Hilfe für motivierte Arbeitskräfte.

Arbeitgeber, die motivierte Mitarbeiter suchen und sich für die Fördermöglichkeiten interessieren, können sich direkt an das Franz Sales Haus wenden: Ansprechpartnerin ist Nicole Köster, Tel 0201 . 27 69 - 825 E-Mail: info [at] franz-sales-haus [Punkt] de

Weitere Infos auch auf www.franz-sales-haus.de

Ältere Arbeitnehmer mit Handicap bringen viel Erfahrung und Know-how mit. | Foto: fotolia/ ArtFamily
Für Menschen mit Behinderung sind hoch motiviert und beeindrucken oft durch ihren Leistungswillen.
Autor:

Valeska Ehlert aus Essen-Steele

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