Zu Gast bei Nachbarn - Werdener Gegenbesuch in Kettwig

Der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Kettwig hatte Werden anlässlich der Eröffnung des Biergartens am Ruhrufer besucht, nun stand der Gegenbesuch an. Vorsitzender Michael Fiege begrüßte die Gäste gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann vor dem Kettwiger Rathaus, von Werdener Seite führten die Vorsitzenden Dr. Heino Thiele und Carl-Hans Weber vom Bürger- und Heimatverein die Exkursion der rund zwei Dutzend wissenshungriger Abteistädter an.

Bis zur Säkularisation 1803, forciert durch die französische Besetzung linksrheinischer Gebiete, gehörte Kettwig jahrhundertelang zum Herrschaftsbereich der Reichsabtei Werden. Dann wurde es mit anderen Dörfern wie Bredeney, Heisingen oder Schuir zur "Municipie Kettwig" mit insgesamt 3.150 Einwohnern zusammengefasst. Das Kettwiger Wappen besteht aus der 1785 vom Werdener Abt Bernhard II. errichteten Brücke über den Mühlengraben und einem Doppelkopfadler, entnommen aus dem Wappen der Reichsabtei Werden.
Kettwig hatte geflaggt, strahlende Sonne begrüßte die Nachbarn. Dr. Bonmann scherzte entspannt: „Ich weiß nicht, wie sie es machen - aber wenn die Kettwiger einladen, ist immer gutes Wetter!“ Günter Voss, Vorsitzender der „Kettwiger Museums-und Geschichtsfreunde“ hatte zur Unterstützung seinen Vorgänger Dr. Hans Gerd Engelhardt gebeten, den Werdenern die in fleißiger Arbeit zusammen getragenen Zeugnisse Kettwiger Historie ans Herz zu legen. Schon im Treppenhaus des Rathauses staunten die Gäste über alte Karten und die in Vitrinen zur Schau gestellten Relikte. Im Museum selbst erfuhren die neugierigen Nachbarn allerlei Wissenswertes, unter anderem auf dem gigantischen Panoramafoto Kettwigs demonstriert.
Die Tuchindustrie war in Kettwig - wie auch in Werden - über viele Jahre eine ganz wichtige Erwerbsquelle zum Beispiel gab es um 1800 praktisch kein Haus ohne Textilgewerbe in Kettwig. Auch hier eine Verbindung zu Werden, so wurde 1897 eine gemeinsame Textilarbeitergewerkschaft für Werden und Kettwig gegründet.
Cäcilia Kogler zeichnete für die anschließende Stadtführung verantwortlich, es ging durch die historische Kettwiger Altstadt mit den gut erhaltenen Fachwerkhäusern, der malerischen Kirchtreppe und den Kirchen, entlang des Historischen Pfades in Kettwig. Nach einer höchst vergnüglichen und informativen Stunde kehrte die Gruppe noch im Restaurant „Tapas con Vino“ ein, genoss das gemütliche Ambiente im alten Weinkeller. Es gab gute und angeregte Gespräche, beim Auseinandergehen hieß es: „Wir sollten uns bald wieder treffen und noch mehr zusammen arbeiten!“

HVV Kettwig

Der HVV Kettwig möchte heimatpflegerisch für den Bereich der ehemaligen Stadt Kettwig und ihrer Umgebung wirken und die örtlichen Interessen vertreten. Seine Aufgaben: Schaffung und Förderung eines Skulpturenparks, pflegerische Maßnahmen zur Altstadtsanierung, Sauberhaltung des Ortsbereiches, Erhalt der Wald- und Grünanlagen, Wahrung des Brauchtums.

Werdener Bürger-und Heimatverein

Der Werdener „Bürger- und Heimatverein“ besteht seit 132 Jahren. Am 18. Mai 1881 wurde von Werdener Bürgern der Industrie, des Handels und der Beamtenschaft, die sich der Stadt besonders verbunden fühlten, der „Werdener Verschönerungsverein“ gegründet. Ziele des Vereins waren Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern, Ausbau von Spazierwegen und Grünanlagen und deren Unterhaltung.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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