Befreiung durch Bewegung

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Musik ist eine Gewalt, der sich keiner entziehen kann. Sie verbindet Nationen, schafft Brücken, wo vorher keine waren und beschreibt ein ganz neues Lebensgefühl. Um diese Stimmung weiter zu geben und vor allem auch die Musik Afrikas den Menschen hier nahe zu bringen, war Okonfo Rao Kawawa wieder auf Deutschlandtour unterwegs. Station wurde auch in der Aula der Folkwang Musikschule gemacht und mit dem Konzert „Freedom – Who is free?“ sollte den Zuschauern ein Einblick in die westafrikanische Musik und den Tanz gegeben werden.
Bevor das Konzert startet, gibt Okonfo Rao Kawawa eine kleine Einführung, wieso seines Erachtens Musik und Tanz so wichtig sind. Er beginnt damit, dass Afrika der Kontinent des Tanzes sei und Afrikaner, anders als etwa Europäer, die Musik aus dem Körper, aus der Bewegung heraus verstehen würden. Durch Bewegung könnte man, so der Sänger, eine Befreiung erleben, was die sogenannte force vitale sei. Auch besteht seiner Meinung nach auch Hoffnung aus dem Tanzen, was man ohne Freiheit nicht in der Lage wäre zu tun.
Das Konzert beginnt mit dem Lied Chukwuni, mein Sohn. Darin wird musikalisch und theatralisch vorgeführt, wie sich ein junger Mann auf die Reise macht und von seinem Vater und seiner Mutter Ratschläge mit auf die Reise bekommt. Es ist eine Mischung aus Trommelzauber und Gesang, die das Publikum begeistert und den Rhythmus afrikanischer Musik fühlen lässt. Weitere Lieder beschäftigen sich mit der Kette der Freiheit und Poesie oder der Kanu-Freiheit, wobei sich die Kinder Okonfo Rao Kawawas im übertragenen Sinne in ein Boot setzen und damit symbolisch in die Freiheit paddeln.
Betrachtet man die einzelnen Stücke genauer, merkt man, dass viele von ihnen zahlreiche Lebensweisheiten in sich tragen. Dabei wird etwa in einem Stück angeprangert, dass zum Beispiel das Auto bei einigen das „meist respektierte Tier der modernen Welt ist“ und dadurch anders in den Hintergrund gerückt wird. Auch widmet Okonfo Rao Kawawa ein Stück der dunklen Vergangenheit: Mit Disco Super will er an die verschleppten Afrikaner in der Sklavenzeit und ihre Musikalität erinnern.
Sehr spannend ist zu sehen, welche Instrumente benutzt werden. Neben Trommeln, die einen hohen Bekanntheitsgrad genießen, wurden auch weniger bis unbekannte Instrumente eingesetzt. Etwa ein Balafon. Dieses Instrument ist ein Xylophon mit untergehängten Kalebassen, hohlen Kürbissen, die als Resonanzkörper dienen. Auch verwendet wurden sogenannte Akpincis, eine Art Hand-Schelle, die durch das Öffnen und Schließen der Finger seinen Klang entfalten.
Durch die Farbenpracht, die verschiedenen kleinen und größeren Inszenierungen und durch den festen Gesang, war das Konzert von Nana Okonfo Rao Kawasaki und seiner Familie eine kleine Reise in das Herz Afrikas und vor allem Nigerias, das einen sehr guten Einblick in die dort traditionelle Musik und Tanz geboten hat.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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