107 Jahre goldene Kehlen

Seit 40 Jahren gibt es etwas für die Ohren: Der Chor der Christuskirche bei seinem alljährlichen Altendorfer Konzert nach Weihnachten in der Christuskirche.
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  • Seit 40 Jahren gibt es etwas für die Ohren: Der Chor der Christuskirche bei seinem alljährlichen Altendorfer Konzert nach Weihnachten in der Christuskirche.
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Hobbys sind eine tolle Sache: Egal ob Briefmarken, Sport oder Münzen, viele Menschen haben eines und widmen sich ihm sooft sie nur können. Nun zählt auch die Musik, wie das Spielen eines Instrumentes, dazu. Aber auch Singen kann sich wunderbar in die unendlich lange Liste einreihen. Auch im Essener Westen gibt es zahlreiche Personen, die dies gerne tun und mit Gleichgesinnten die Stimmbänder zum schwingen bringen. Eine Möglichkeit dafür bietet der Chor der Christuskirche unter der Leitung der Kantorin Ulrike Jerosch.
Einmal in der Woche trifft sich das Ensemble und studiert diverse Lieder unterschiedlicher Genres zusammen ein.
Gegründet hat sich der Chor im Jahr 1909 und feierte vor sieben Jahren sein 100-jähriges Bestehen. Hierfür wurde ihm sogar die Zelter-Plakette des Deutschen Chorverbandes durch den Bundespräsidenten verliehen, welche nur an Chöre übergeben wird, die auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken können.
„Wir singen überwiegend geistliche Musik, um etwa Gottesdienste begleiten zu können“, so die Kantorin. „Aber auch zu besonderen Gelegenheiten wie Jubiläen oder Geburtstagen treten wir gerne auf. Wer bei uns mitmachen möchte, ist herzlich willkommen, denn über Zuwachs freuen wir uns immer.“
Momentan hat der Chor 28 Mitglieder aller Altersstufen: Vom jungen Mädchen bis zum älteren Herren sind alle Typen vertreten. Und wer einmal angefangen hat zu singen, hört auch so schnell nicht wieder auf: Ein paar Kandidaten nämlich sind schon mehrere Jahrzehnte dabei, denn singen bedeutet für sie nicht nur gemeinsam mit Freunden Musik zu machen, sondern auch Erholung und Entspannung vom oft stressigen und hektischen Alltag.
„Über das Jahr verteilt haben wir in etwa ein Dutzend oder mehr Auftritte. Da stehen wir dann allein auf der Bühne, wie bei den Gottesdiensten oder aber wir gestalten den Abend gemeinsam mit befreundeten Chöre, wie beim traditionellen Altendorfer Konzert nach Weihnachten in der Christuskirche“, erklärt Jerosch.
Was das Publikum bei den Auftritten meist nicht ahnt ist wie viel Arbeit und intensive Vorbereitung im Vorfeld geleistet wurde. Auch die Stücke werden jedes Jahr aufs Neue von Ulrike Jerosch ausgesucht. Um den Zuhörern dann einen schönen Abend bereiten zu können und auch selbst Abwechslung in den Proben zu haben, sind die Mappen, in der die Stücke bereit liegen, mit Liedern unterschiedlichster Genres und Epochen gefüllt: Das geht dann von Händel bis Gospel über deutsche und englische Lieder bis hin zu Renaissance und Romantik.
Geprobt wird, wie schon erwähnt, in der Christuskirche und eine besondere Sitzordnung ermöglicht ein intensives Training der vier Stimmen: Die beiden Frauenstimmen Sopran und Alt sitzen sich im Halbkreis vorne mehr oder weniger gegenüber und werden von den den beiden Männerstimmen Tenor und Bass in der hinteren Reihe unterstützt. Jerosch begleitet auf dem Klavier. Eine Probe ist dann so gestaltet, dass nicht alle Stimmen zusammen einen Abschnitt oder eine Strophe singen, sondern dass jede Stimmlage für sich in sich abwechselnder Reihenfolge diese einübt.
„Das Schöne beim Singen ist, dass man durch Übung ganz viel erreichen kann“, erklärt die Kirchenmusikerin. „Es gibt natürlich Leute, die nicht singen können. Aber meistens ist es so, dass man durch regelmäßiges Stimmtraining viel erreichen kann. Vor allem bei Konzerten merkt man dann immer wieder, dass die Personen, die ganz klein angefangen haben, ihre Stimme richtig schön entwickelt haben. Es ist toll zu sehen, dass so etwas wie eine Stimme so fabelhaft wachsen kann.“
Jerosch selbst hat an der Folkwang ihr Studium mit dem A-Examen, was vergleichbar mit einem Master-Studium ist, abgeschlossen. Dann hat sie hauptamtlich die Kirchenmusikerstelle angenommen, zu der auch die Chorarbeit gehört.
„Neben der Musik machen wir auch gemeinsame Unternehmungen, wie Tagesausflüge“, so Jerosch. „Das ist gut für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt und auch eine schöne Abwechselung zum Chor. Auch Grillabende haben wir schon organisiert und es kommt auch oft vor, dass sich dann Ehemalige mit anschließen.“
Bei Interesse kann man sich telefonisch oder per Mail melden oder zu einer der Proben, welche immer montags von 19.30-21:30 Uhr in der Christuskirche (Röntgenstraße) stattfinden, kommen.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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