Die Öffnung zu einer anderen Welt

Ölgemälde, die in den letzten 13 Jahren entstanden sind, präsentiert Künstlerin Margot Berger, die in Alfter-Witterschlick in der Nähe von Bonn lebt. | Foto: Renate Debus-Gohl / West Anzeiger Essen
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  • Ölgemälde, die in den letzten 13 Jahren entstanden sind, präsentiert Künstlerin Margot Berger, die in Alfter-Witterschlick in der Nähe von Bonn lebt.
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Margot Berger stellt bis 22. Dezember im Kunstraum Notkirche aus

Abschied und Aufbruch, Trauer und Glückssternstunden. - Diese Motive zu Knoten- und Scheitelpunkten des menschlichen Daseins sind in die Ölgemälden von Künstlerin Margot Berger zu entdecken. Am Volkstrauertag wurde die nachdenklich stimmende Ausstellung mit dem Titel „Räume - Licht -Stille“ im Frohnhauser Kunstraum Notkirche eröffnet.
„Es ist bereits die 91. Vernissage, die wir seit 1989 hier im Kunstraum präsentieren können“, so Pfarrer und Kurator Werner Sonnenberg im Jubiläumsjahr der Apostelkirche. Vor wenigen Tagen wurde das 100-jährige Bestehen des Gotteshauses gefeiert. „Margot Berger habe ich zufällig vor zwei Jahren bei einem Termin in Bonn kennengelernt und meine Einladung, auch einmal in Frohnhausen ihre Werke auszustellen, hat sie spontan angenommen.“
Und so können die Besucher der einzigen Galerie im Essener Westen im November Bilder betrachten, in denen Reiseerlebnisse, Alltagserfahrungen sowie literarische Anregungen verarbeitet werden.
Auf den ersten Blick erinnern die Werke entfernt an den Stil von Salvador Dalí. Ein Vergleich, den die Künstlerin nicht schätzt und Kulturjournalistin Christina zu Mecklenburg, die in das Werk von Margot Berger einführte, erklärt auch warum: „Es geht nicht um die Evokation eines surrealen oder traumhaften, absurden Ambientes, sondern vielmehr um „Öffnungen zu einer anderen Welt“, also um suggestive Ausweitung der Ebenen und Reichweiten von Situation, Kontext, Zeit und Raum.“
Alles klar? Was hier etwas fachchinesisch klingt, steckt voller interessanter Ansätze, voller versteckter Details, die in den Bildern entdeckt werden möchten.
Dabei sind die Bilder nicht überfrachtet, wirken manchmal recht leer und aufgeräumt und offenbaren ihre hintergründigen Motive erst auf den zweiten Blick.
Christina zu Mecklenburg: „Die Koordination von themenspezifischen Motiven konkretisiert die Künstlerin zunächst mittels einer minutiös ausformulierten Leinwandzeichnung. Auf dieser Matrix entstehen in zeitintensiven Prozessen nuancenstarke Ölgemälde in Lasurentechnik mit altmeisterlicher Patina.“
Auch die Künstlerin persönlich trat während der Vernissage mit Werken aus den letzten 13 Jahren in Erscheinung und bedankte sich mit jeweils einer Rose bei ihren Wegbeleitern und den Organisatoren der Ausstellung.
Einen stimmigen musikalischen Rahmen gaben Axel Steurich (Violine) und Philipp Krauledat (Piano) dem gelungenen November-Abend.

Infos:
„Räume - Licht - Stille“ lautet der Titel der Ausstellung mit Werken der Künstlerin Margot Berger bis 22. Dezember im Kunstraum Notkirche, Mülheimer Straße 70.
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr, sonntags von 12 bis 13 Uhr und nach vorheriger Vereinbarung mit Pfarrer und Kurator Werner Sonnenberg, Telefon 0201 / 74 07 88, geöffnet.
Der Kunstraum Notkirche wird durch die Sparkasse Essen und die Allbau Stiftung gefördert.

Ölgemälde, die in den letzten 13 Jahren entstanden sind, präsentiert Künstlerin Margot Berger, die in Alfter-Witterschlick in der Nähe von Bonn lebt. | Foto: Renate Debus-Gohl / West Anzeiger Essen
Im Jahr 1989 begann der Kunstraum Notkirche in Frohnhausen Gestalt anzunehmen. Mit über 90 Inszenierungen hat er sich seitdem weit über die Stadt Essen hinaus einen Namen gemacht. Die aktuelle Ausstellung zeigt Werke der Künstlerin Margot Berger (Foto). Innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland und auch bundesweit gilt der Kunstraum Notkirche als profilierter Ort des regelmäßigen Dialogs von zeitgenössischer Kunst, Religion und Kirche. | Foto: Renate Debus-Gohl / West Anzeiger Essen
Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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