Bombe MC 500 stinkt teuflisch

Alt, rostig, krustig - so sieht der hochbrisante Fund aus! 250 Kilo, aus dem II. Weltkrieg. Wo führt jetzt der Weg hin...siehe Bericht. Fotos: Schattberg
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Entschärfung mit Tücke – 250 Kilo Bomben-Fund in 2.50 Tiefe - Breilsrand bei Haus Nr. 20!

Fundort Essen-Frohnhausen. Ab 11 Uhr laufen die Vorbereitungen für eine Bombenentschärfung. Seitlich der Ex-Kleingartenanlage Emschergenossenschaft, die in den letzten Wochen plattgemacht wurde. Auslöser des Bombenfunds aus dem II. Weltkrieg ergab die Luftbildauswertung. Bei Sondierungsbohrungen wurde Metall entdeckt…Sofort gehandelt.

14.30 Uhr:Marvin Anuschewski, Deutsches Rotes Kreuz, zählt auf: „Aus dem inneren 250 m Kreis und dem äußeren 500 m Kreis um Breilsrand wurden 30 ältere Leute mit Krankenwagen abgeholt - 700 sind dort gemeldet - in die Turnhalle Herderschule gefahren.“ Kekse, warmer Kaffee wird seit 11 Uhr verteilt. Rektorin Elsbeth Peters musste den Schülern den Grund erklären, warum die vielen Fahrzeuge der Hilfsorganisationen plötzlich auf den Schulhof fuhren. „Die Kinder sind ganz aufgeregt, wollen die Bombe sehen…“

14.45 Uhr: Einsatzstelle der Feuerwehr befindet sich vor der Bezirkssportanlage Hamburger Straße. Eine Mutter aufgeregt: „Mein Kind ist in der Raumerhallte beim Rollkunstlaufen mit Trainer.“ Sie wird beruhigt. Telefonnummern ausgetauscht. Die Mama eilt in die Halle.

15.00 Uhr: Immer wieder klingelt bei den Einsatzleuten das Telefon. Die Evakuierung läuft in den letzten Zügen. Die Kontrolle nach Personen läuft noch im inneren Kern. Alles ist zugezogen vom Ordnungsamt. Man kann nur noch raus, nicht mehr rein.
Auch Hochtouren laufen bei der Deutschen Bahn. Betroffen sind die S1, S 3; Regionalexpress RE 1, 2, 6, 11,42.

15.35 Uhr: Handys klingeln. Alles geht sekundenschnell: Wagentüren aufreißen. Losfahren.

15.40 Uhr: Wo ist sie?
Truppführer Frank Stommel und Michael Hoff wissen, was Reporter wünschen. Öffnen die Wagentür. Boh, stinkt das Ding. Pfui Deibel. Das Team vom Kampfmittelräumdienst lächelt. „Wer weiß, was da im Boden steckte…“
Wie lange brauchte man starke Nerven? „30 Minuten. Detonieren kann sie immer. Der Zünder war deformiert, gestaucht. Deswegen dauerte es länger. Eine gewisse Anspannung ist da“, bekennt Frank Stommel. Wenn sie detoniert? „1 Kilometer Splitterwirkung!“

Das längliche Ding sieht schläfrig, harmlos aus. Verkrustet, lehmig, rostig, alt! Aus einer 2 ½ Meter tiefen Grube wurde die Bombe wie mit einer Sänfte ans Tageslicht geholt. Wohin geht jetzt die Fahrt? „Zum Munitionsbetrieb Hünxe. Sie wird auseinandergeschnitten. Der Sprengstoff wird verbrannt. Die Hülle wieder dem Schrott zugeführt.“

Gott sei Dank, jetzt bringt sie nur noch explosiven Lesestoff…

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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