ANGEKOMMEN! Zeltdorf kein Zoo...

Osterdienstag, erste Flüchtlinge von 400 treffen ein im Zeltdorf "Hamburger". Fotos: Privat
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Komm, wir gehen mal Flüchtlinge gucken… Das geht nicht. Ist schließlich kein Zoo! Fragen an die Stadt und Antworten über jetzt täglich eintreffende Flüchtlinge „Hamburger“

Vor Ostern lud die Stadt Bürger zur Begehung des Zeltdorfs „Hamburger“ ein, sonst benötigen Besucher eine Erlaubnis. Rein-, rauslaufen dürfen nur die Bewohner. Schließlich leben die Menschen nicht im Zoo…Seit Osterdienstag füllen sich vier Zelte mit je 104 Asylanten. Woher kommen die Menschen, wie ist der Tag strukturiert, Schul-, Arzt-Besuch…? Der Stadtspiegel sprach mit Hartmut Peltz, Fachbereichsleiter, Amt für Soziales und Wohnen.

Stadtspiegel: Aus welchen Ländern kommen die 400 Flüchtlinge – bis jetzt wie viele?
Hartmut Peltz: „Seit der Eröffnung am 29. März sind bis heute (7. April) 258 Flüchtlinge im Flüchtlingsdorf Hamburger Straße untergebracht worden. Davon stammen 105 aus Syrien, 72 aus dem Irak, 23 aus Afghanistan und 58 aus weiteren Staaten. 44 Familien wohnen in der Unterkunft und 76 Personen sind Alleinreisende. Täglich kommen durchschnittlich 50 Personen dazu, so dass die Einrichtung bald voll belegt sein wird.“

Wo hatten die Menschen vorher ihre Unterkunft bzw. wo verbrachten sie die letzten Wochen?
Hartmut Peltz: „Vor ihrer Zuweisung nach Essen haben sich alle Asylbewerber für 1 – 3 Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen aufgehalten.“

Wie sind die ersten Tage strukturiert – was passiert mit den Kindern?
Hartmut Peltz: „In der ersten Woche findet die Eingewöhnung in der Unterkunft statt. Die Abläufe und Regeln, sowie die Umgebung werden erklärt. Die Beratung erfolgt durch die sozialen Betreuer des Betreibers der Einrichtung, der Firma European Homecare und durch Mitarbeiter der Diakonie, die zum Asylverfahren beraten. Auch für das Flüchtlingsdorf Hamburger Straße hat sich erfreulicherweise ein „Runder Tisch“ von Ehrenamtlichen gebildet, der sich am 13. April trifft. Erfahrungsgemäß wird es dann sicher ehrenamtlich organisierte Angebote zum Spielen, zur Bewegung oder zum Erlernen der deutschen Sprache für Kinder geben. Die Schulverwaltung kümmert sich zügig um einen Schulplatz für die schulpflichtigen Kinder und die Betreuung der Jüngeren durch sogenannte Brückenprojekte des Jugendamtes in Zusammenarbeit mit verschiedenen Trägern.“

Wo und wann werden die Flüchtlinge von Ärzten untersucht?
Hartmut Peltz: „Die Flüchtlinge haben eine medizinische Erstversorgung in der Landeseinrichtung erhalten. Dort wurden sie auch zum Ausschluss einer Tbc-Erkrankung geröntgt. Die in Deutschland üblichen Impfungen wurden angeboten. Sollten hier im Einzelfall Lücken bestehen, wird dies nachgeholt. Alle Asylbewerber haben Zugang zum deutschen Gesundheitssystem mit seinen niedergelassenen Ärzten und Zahnärzten und den Krankenhäusern. Sie erhalten dazu einen Behandlungsschein vom Amt für Soziales und Wohnen.
Das Flüchtlingsdorf verfügt über einen Sanitätscontainer mit einer Krankenschwester oder medizinischen Fachangestellten. Dort werden notwendige medizinische Behandlungen koordiniert.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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