Brandheiße Bärendelle-News bei Nachbarschaftsfete

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Investoren im Gespräch - Leinen hingen nicht voll Wäsche sondern mit dicken Wünschen!

Der Zulauf zur Bärendelle-Party war mächtig. Die „Dörnröschen-Schule“ findet immer mehr Freunde. Und die von der Bürgerinitiave Bärendelle aufgehängte Leine für Bürgerwünsche drohte zu reißen, denn die Träume sind riesig. Als einer der Ersten klammerte Thomas Mertinat, Frohnhauser Schützen-Kaiser, seinen sehnlichen Herzenswunsch dran: Schützenheim mit Schießstand. Viele Wünsche von Klaus Persch, Bezirksbürgermeister, schmiegten sich an…

Der gewisse Sound macht Anziehung. Die Jagdhornbläser von der Ellernmühle brachten das spitzenmäßig auf den Ton. Blas-klar. Toller Auftakt. Die Swinging Bears sowie Tarnstrand und Jibel Jay sorgten für das Kribbeln in den Füßen; Schüler der Folkwang-Musikhochschule.

Schlag auf Schlag ging’s weiter mit einer amerikanischen Versteigerung, begeistert vollzogen mit Jürgen Beese. Sachen aus der Bärendelle winkten: Zum Ersten! Schlüsselbund, Bild, Schulstühle, die vor der Müllverbrennungsanlage gerettet wurden…

Überall Gruppen, die heftig für die Bärendelle diskutierten. Ach so, der Wunsch vom Bezirksbürgermeister? „Stadtteilbüro wie in Altendorf, Theater, Proberäume für Bands, Musiker, Chöre (ca. 60 Vereine, Verbände gibt es in Frohnhausen), KiTa, Ärztehaus…“

Jutta Pentoch, Bezirksvertreterin, wünscht sich Cafe, Übungsräumen für Vereine. „In der verriegelten Bärendelle gibt es eine große, sehr schöne Turnhalle.“ Disco für Jung und Alt; „optimal ist der schwarze Raum, sehr gut isoliert.“ Jetzt Grabesstille!

Mariam Bigdeli, Bärendelle-Anwohnerin: „Es gibt zu wenig Plätze für Künstler und Kreative, junge und alte Menschen. Wir möchten hier ein Forum haben.“

Durch sein Mitfeiern will Jochen H. Michel, Bildhauer, die Bärendelle-Initiative unterstützen. „Es geht darum, dass man die Wünsche der Bürger ernst nimmt. Bürger bezahlen letztendlich mit ihren Steuern das Gebäude.“

Regina Müller, Sozialarbeiterin, findet es gut, „dass Bürger sich um das Allgemeingut und –Allgemeinwohl kümmern. Ich hoffe, dass solche Initiativen Schule machen. Dass dieses Haus für alle Generationen offen ist, Kompetenzen ausgetauscht werden.“

Julia Weinstock, Dipl.-Modedesignerin, Unperfekthaus, ist total von dem „wunderschönen Gebäude mit Park“ begeistert. Spontan setzte sie sich ans Werk, fertigte die gelungenen Banner, Kostüme der Bärendame „BÄRbel von der BÄRENdelle sowie des Stelzenläufers.

Frohnhauser Geschäftsleute engagierten sich. Heißer Dank fliegt von Sabrina Dörr, Bürgerinitiative, „an die Metzgerei Gronau für die besten Würstchen von Essen. An Marcel Kuhl und seinem Team “Why so serious“ für das vegane Paprikagulasch. An das türkische Restaurant „Bakar“ für die vielen türkischen Dips. Die vielen Ehrenamtlichen…“

Lothar Föhse, Fraktionsvorsitzender, bestätigte energisch den gemeinsamen Beschluss der Bezirksvertretung III an die Stadt, 2008, als feststand, die Bärendelle zu schließen, „dass eine Nachfolgenutzung schnellstens gefunden werden muss. 2011 bekräftigte wir das wiederholt! Mit Vorschlägen. Doch die offizielle Stellungnahme der Verwaltung liegt der BV III bis heute noch nicht vor. Für uns absolut unakzeptabel , nicht nachvollziehbar.“

Auch Olaf Tucholski, Sozialarbeiter, Bürgerinitiative Bärendelle, lag nach dem Gespräch mit Stadtvertretern am Vortag (wir berichteten „Maulkorb für die Presse“) noch etwas im Magen… „Die Verwaltung hat klar gemacht, dass sie den Auftrag hat, das Gebäude zu verkaufen. Es wurde noch einmal bestätigt, dass zwei Investoren und eine Stiftung aus Essen, die Anneliese Brost Stiftung – (beim Fest in aller Munde) – an dem Gebäude interessiert sind. Die Verwaltung bot uns an, die Bauzeichnungen für das Gebäude zur Verfügung zu stellen. Und – obwohl „angeblich“ schon zwei Investoren und eine Stiftung an dem Gebäude
interessiert sind, wussten die Stadtvertreter nicht, ob und was für Bauzeichnungen vorhanden sind. So dass es aus Sicht der BI in den letzten zwei Jahren wohl keine aktiven Interessenten gab, das Gebäude zu veräußern, zu nutzen. Die BI hält weiterhin an ihren Forderungen fest, dass die Stadt eine politische und soziale Verantwortung bekundet. Der Bau soll nun winterfest gemacht; heißt, kaputte Scheiben werden wohl zugemauert...
Außerdem stellte die Stadt uns eine Besichtigung der Bärendelle in Aussicht. Wir werden das Angebot mit unserem Architekten, Bauzeichner und Brandschutzmeister wahrnehmen, zudem mit der Stiftung Kontakt aufnehmen.

Gespannt sind wir, ob die politischen Verantwortlichen zur Bärendelle-Bürgerversammlung am 17.9., 19 Uhr, Apostelkirche, kommen und sich zu Wort melden.“

Fest steht, dass die Bärendelle-Kämpfer jetzt schon über weitere Aktionen sprechen wie Lichterfest zur Martinszeit, Nikolausfeier, Wintergrillen. Und der hiesigen Polizei verspricht sie beim nächsten Event keine Waffen – sondern duftende Waffeln!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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