Alt-Oberbürgermeisterin Annette Jäger als Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Essen-Heisingen verabschiedet – Ehrenamtliche Tätigkeit hat ihr Leben geprägt

Altoberbürgermeisterin Annette Jäger über ein halbes Jahrhundert aktiv im Ehrenamt
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Alt-Oberbürgermeisterin Annette Jäger wurde in der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Essen-Heisingen nach jahrzehntelanger politischer Arbeit und langer Amtszeit als dessen Vorsitzende verabschiedet. Als ihre Nachfolgerin und neue Vorsitzende wurde Ulla Wöll-Stepez (bisher stellv. Vorsitzende) mit großer Mehrheit gewählt.

Gern hätte sich auch MdB Petra Hinz von Annette Jäger persönlich verabschiedet, was wegen namentlicher Abstimmungen im Bundestag zu Asylgesetzen am gleichen Tage leider nicht möglich war. An die Heisinger SPD und an Annette Jäger richtete SPD MdB Petra Hinz deshalb einige persönliche Worte an die bisherige Ortsvereinsvorsitzende und Alt-Oberbürgermeisterin, die sich für die SPD in Essen verdient gemacht hat.

50 Jahre SPD Mitglied, 48 Jahre im Vorstand der Heisinger SPD und 40 Jahre Vorsitzende des SPD Ortsvereins Heisingen.

SPD MdB Petra Hinz: “In diesem Jahr wird die Essener Sozialdemokratie 140 Jahre alt. 140 Jahre sozialdemokratische Geschichte sind 140 Jahre Essener Geschichte - Liebe Annette, es ist Deine, ja unser aller Geschichte.
Wenn wir über die Geschichte der Essener SPD reden, reden wir über Mut, Haltung und Fortschritt und vor allem über Menschen. Große Namen sind darunter, die wir alle kennen. Du, liebe Anette, gehörst dazu. Dein Fußabdruck ist klar in der Stadtgeschichte und in der Essener SPD zu sehen. Und ich bin stolz, und wir alle können stolz sein, auch Teil dieser Partei zu sein.
Es sind kluge Frauen wie die SPD Bundestagsabgeordnete Elisabeth Selbert, die dafür sorgte, dass im Grundgesetz von 1949 unmissverständlich steht „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Oder Minna Deuper, die 1904 die Sozialdemokratische Frauenbewegung gegründet hat und für die Einführung des Frauenwahlrechts 1919 gekämpft hat. Monika Hinrischs, die als erste Sozialdemokratische Frau 1919 in das Essener Stadtparlament gewählt wurde. Und gehörst zu dieser Reihe der Essener Frauen, deren ehrenamtliche Tätigkeit ihr Leben prägte.
Es sind gezeichnete Menschen wie Kurt Schumacher, der die Spuren von Krieg und Verfolgung sichtbar am Leib trug und in dem doch ein unbezwingbares Feuer loderte. Es sind bewunderte Menschen wie Willy Brandt, die Zukunft und Zuversicht ausstrahlen, Frieden und Verständigung spürbar machen. Ich schreibe dies am Tage deiner Verabschiedung als Vorsitzende der Heisinger SPD auch vor dem Hintergrund der namentlichen Abstimmung im Bundestag.
In der SPD zu sein ist mehr als eine Mitgliedschaft – es ist eine Lebenseinstellung! In der SPD zu sein bedeutet, ein Bild von unserer Gesellschaft zu haben und die Ziele, die Politik daran auszurichten. Die Sozialdemokratie hat ein klares Ziel: Für diese Ziele brauchen wir die Menschen. Dazu gehört, dass Menschen für Menschen da sind!
Liebe Annette, Du bist seit 50 Jahren in der Sozialdemokratie und hast Dich immer für die Menschen in Heisingen und unserer Heimatstadt eingesetzt. Du hast Dich dafür eingesetzt, dass Menschen eine Chance haben – gleich ob von Norden, gleich ob von Süden, gleich ob von Oben, gleich ob von Unten, gleich ob Mann, gleich ob Frau. Nur in einer offenen, toleranten und gleichberechtigten Gesellschaft und nur zusammen mit den Menschen können wir soziale Sicherheit gestalten.
Liebe Annette. Dein soziales Engagement ist weit über die Stadt- und Unterbezirksgrenzen hinaus bekannt. Du hast Dich für Kinder und Jugendliche eingesetzt und sie können sich Deiner Unterstützung und Zuneigung immer sicher sein. Das hast Du mit der Unterstützung einer Vielzahl von sozialen Projekten mehr als deutlich unterstrichen. Durch Deine ausgleichende, gewinnende und beharrliche Art hast Du unter anderem maßgeblich zu den Städtepartnerschaften mit Tel Aviv und Nishnij beigetragen.
Ich erinnere mich noch sehr genau an unsere konstituierende Ratssitzung 1989. Als Bürgermeisterkandidatin bist Du in diese Sitzung gegangen, und als (ehrenamtliche) Oberbürgermeisterin, als unsere First Lady, hast Du die Ratssitzung geschlossen.
Dies war sicher ein Sprung ins kalte Wasser, aber damit hast Du der Essener SPD sehr gedient. 1994 wurdest Du von den Essenerinnen und Essenern wiedergewählt. Nie hast Du die Arbeit an der Ortsvereinsbasis vergessen oder vernachlässigt. Du hast in Deinen Ortsverein Heisingen, aber auch im Unterbezirk viel zum Gelingen der Essener SPD beigetragen.
Willi Brandt hat einmal gesagt: „Die ganze Politik soll sich zum Teufel scheren, wenn sie nicht dazu dient, den Menschen das Leben lebenswerter zu gestalten.“ Durch Dich ist das Leben für viele Menschen in unserer Stadt lebenswerter geworden.
Herzlichen Dank und Glückauf!“
Ich wünsche Euch, so Petra Hinz zum Schluss der Grußworte an die Heisinger SPD, gute Ergebnisse zur Jahreshauptversammlung. Dem neuen Vorstand - viel Erfolg und den scheidenden Vorstandsmitgliedern – herzlichen Dank für ihr Eintreten für die Ziele der SPD.“

Autor:

Otto Reschke aus Essen-West

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