Schule - mal anders

Die sieben Zwerge - nicht hinter den Bergen - sondern in der Costas und Damian Schule. Wer hat denn das schönste Österliche gebastelt… Foto: Debus-Gohl
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Cosmas und Damian Schule: Sonnenfinster – nix; Hühner ohne Popo-Loch; 10 Euro-Waffel!

Es hätte alles so blendend laufen können an der Cosmas und Damian Schule. Frühlingsanfang! Sonnenfinsternis und SoFi-Brillen. Doch Nebelschwaden, Wolken. Aus dem Seh-Erlebnis wurde nix. Moment! Der Event-Vormittag hatte an dieser Grundschule trotzdem duftende Sachen in petto. Ne Waffel für zehn Euro! Wie? Hat da einer anne Waffel…

Über das Gesicht von Konrektorin Ulrike Burgsmüller-Günther legt sich Schmunzeln. Sie klärt auf: „Fast 220 Väter, Mütter backten morgens wie die Weltmeister Waffeln. Viele Eltern spendeten zusätzlich für das Waffelbacken. Denn es ist Tradition an unserer Schule: Der Erlös, in Vorjahren durch Spendenlauf, geht an das Cosmas und Damian Hospiz, Essen. Diesmal neu: Waffelbacken. Eltern durften bestimmen, wie viel sie zahlen. Tolle Resonanz. So waren Zehner für eine Waffel auch drin. Über 500 Euro gehen jetzt an das Hospiz.“

Highlight am gleichen Tag: Osterfrühlingsbasteln an der ganzen Schule. Die Qual der Wahl ist immens. Luftballons als Hühner. Schmetterlinge mit Lolli-Stielköpfen. Hier dicke Hasen-Nester; dort meckernde Schafherden. Eine krasse, kunterbunte Schule.

Begeisterung bei Schülern wie Lehrern. Viel Energie fliegt von Erzieherin Petra Gniesmer rüber. „Das Schneiden aus der Schablone, die Fantasie wird angeregt. Einfach cool. Wir haben gestreifte Sprenkel-Hühner.“ Aufforderung an Joel, 7: „Jetzt noch das Popo-Loch mit dem Locher drücken, dann einen dicken Hahnen-Schwanz durch fädeln. Sei nicht so geizig mit den Fäden. Da fehlt noch das Auge. Fertig ist das Huhn – als Mobile.“

Aus brauner oder schwarzer Ton-Pappe, mittig geknickt, mit Wolle oder Flies umwickelt, dösen standfeste Schafe auf Schulbänken, träumen von Model-Plätzen…
Plötzlich ein Knall. Die sechs-jährige Meyra weint dicke Tränen. Was ist passiert? „Mein Huhn ist tot. Geplatzt.“ Lediglich eine schrumpelige Gummihülle hinterlässt das gelbe Luftballon-Huhn.

Fest krallt sich der sieben-jährige Nils sein „Rot-Küken. Sein Luftballon hat gar Federn, grüne Füße, große Kulleraugen, hellblaue Riesenohren. „Sind doch Flügel“, verbessert er. „Mein Küken hüpft gar durch die Luft.“ Der Kleine ist clever. Er zeigt sein kuschliges Osternest. Pappteller, geteilt, außen bemalt, innen viel Heu. Was soll da rein? „Mensch, Eier!“

Dominik bewundert seinen schrillen Schmetterling mit Lolli-Kopf. „Ist der nicht süß?“ Wie wahr.

Eng umschlungen hält Natascha einen Schmetterling, Marienkäfer, Osterbecher sowie ein Luftballon-Huhn. Wie findet die neun-jährige den heutigen Unterricht? „Toll, nicht nur Büffeln - sondern Basteln. Das macht viel Spaß. Ich nehme alle Sachen mit nach Hause.“ Kurze Pause. „Den Becher – das Ei muss ich noch kochen – schenke ich dann meiner Mutter; die liegt im Krankenhaus.“ Nach meinem erschrockenen Blick lenkt sie ein: „Vielleicht kommt sie ganz schnell wieder heim.“ Wetten, bis zu Mamas Rückkehr hält Nataschas Luftballon-Huhn ganz fest die Luft an.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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