Die Wahnsinns-Straße

Ratte - geplatzt oder plattgefahren - ein häufiger Anblick! Foto: Schattberg
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Schilda in Höchstform – beschämend für "Grünes Essen"!
Wer plante die Umgestaltung  der Breslauer Straße? Bestimmt kein Fußgänger. Auch kein Autofahrer. Radfahrer? I wo, denen wird häufig von Autofahrern ein „Vogel“ gezeigt! Oder „blöde Kuh“ wütend zugezischt. Tja, außer Rand und Band geht’s zu in der Einbahnstraße. „Täglich fahren etwa bis zu zehn Pkw in Gegenrichtung“, beobachtet ein Anwohner. Es kommt noch wilder...

Ein Lied von Schilda in Serie kann Jörg Iligkeit singen. Der Hausbesitzer wohnt in der Breslauer Straße seit 18 Jahren. „Die Verkehrsdichte verdoppelte sich meines Erachtens, da der Verkehr u. a. von der Berliner Straße umgelenkt wurde. Außerdem veränderte sich gravierend das Verhalten der Bürger!“
Er arbeitet in einer Agentur, Breslauer-/Königsteiner Straße. Was er dem West Anzeiger aufblättert, ist der blanke Wahnsinn.
Rückblickend 2016: Die Breslauer Straße glich einem Schweizer Käse mit riesigen Schlaglöchern. Als Iligkeit im Februar 2016 in seinen Wagen einsteigen wollte, traf in fast der Schlag. Seitlich und an der Frontscheibe seines Wagens Teer-Spritzer. Fakt, die Löcher mittig der Straße waren zu; mit Teer gefüllt. Er beschwerte sich bei der Stadt. Gegenbehauptung: Kann nicht sein. Ist Kaltasphalt…
Es flatterte reger Schriftverkehr, irgendwann resignierte der „Breslauer“; leistete in Sisyphusarbeit mühselige Teer-Teerentfernung per Handarbeit.

Mai 2016: Die Schlagloch-Flickarbeiten in der Breslauer Straße waren wohl nicht von Dauer. Die Straße erhielt neuen Belag. Plus Beete. Kaum waren die Beete erkennbar – schwupp - entfernt. Fehlplanung. Nochmals Beete-Anlegung, gefüllt mit Erde. Ohne Bepflanzung! Seitdem gammeln sechs Beete trostlos vor sich hin. Voll Unrat, Unkraut…
Jörg Iligkeit ärgerlich: „Ein Nachbar, Meißener Straße, erkundigte sich bei der Stadt Essen, was mit den Beeten wäre. Daraufhin sagte man ihm, die Planung sei noch nicht abgeschlossen. Er könne aber gerne die Patenschaft für das Beet übernehmen.“
Das war im Sommer 2017… „Der Nachbar bepflanzte das Beet wunderschön. Doch dann sah ich eine Frau im Geländewagen durch das Beet fahren. Was machen sie denn?“ rief ich. Sie: „Bin im Stress. Weg war sie. Beet platt.“ Er ergänzt: „Alle Beete sind Hundeklos, Dreckstätten.“
Beipflichten von Annika Reese, die ihr fünf-wöchiges Baby im Wagen einige 100 Meter „im Zick-Zack fuhr „wegen 25 Hundehaufen.“ Mit Blick auf die Beete: „Doof. Schön ist anders.“
Die Breslauer ist rege Durchgangsstraße. „Auch für Fußgänger“, beobachtet Jörg Iligkeit. „Denn oberhalb, an der Keplerstraße, befinden sich Bus-/Straßenbahnhaltestellen. Der Papierkorb an der Breslauer-/Königsteiner wurde entfernt. Jetzt sind die Beete Müllbehälter.
24 Stunden „open“ ist an der Ecke eine Trinkhalle. Was hier nachts los ist – sieht man morgens: Schnaps-, Bierflaschen, Kronkorken liegen in Beeten oder auf meiner Fensterbank.“
Der Frohnhauser Anwohner gesteht: „Ich warte nur auf den Tag, wo es hier richtig knallt.“ Warum? „Die stark frequentierte Breslauer Straße wurde nach Umgestaltung Einbahnstraße für Autofahrer; allerdings für Radfahrer beidseitig befahrbar - hoch und runter!“ Oft brisant!
Achtung! Der Radweg führte nämlich vor Straßen-Umgestaltung teilweise auf dem Bürgersteig; gekennzeichnet durch weiße Linien -  nun weggefallen. Die weißen Linien wurden mit schwarzer Farbe überstrichen. Radfahrer müssen die mittlerweile sehr schmale Breslauer Straße benutzen; teilweise beidseitig dicht an dicht abgestellte Pkw – plus ausladende Beete. Busse fahren durch die schmale Straße und Fahrzeuge – die nicht mit Radfahrern im Gegenverkehr rechnen. Rettende Lösung für Pedalen-Treter häufig: schnell absteigen oder sich in eine Lücke quetschen.

Wann geschieht endlich etwas mit den unfertigen Beeten? fragten wir Klaus Persch, Bezirksbürgermeister. „Nach Aussage der Verwaltung der Stadt Essen werden die Beete in der Breslauer Straße im Frühjahr bepflanzt.“
Wahnsinn! Vielleicht fährt dann auch der "Grünes Essen-Touristenbus" durch Essen-Frohnhausen! Nicht nur zum Baldeneysee, zum Zollvereinpark.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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