Ein Stadtteil im Pflege-Fege-Fieber

Die Gruppe Frohnhauser Sauber-Zauber, Organisator Olaf Jasser, (re.) trifft sich ab sofort regelmäßig 2-3 x wöchentlich, um den Stadtteil Frohnhausen vom Dreck-Image zu befreien. Interesse? Näheres im Text. Fotos: Gohl
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Privatgruppe „Sauber-Zauber“ greift zur Tat!

Samstag, 10 Uhr. Einkaufszeit in Essen-Frohnhausen. Am Gervinusplatz herrscht reger Fußgängerbetrieb. Stop! Die einen halten plötzlich an, bekommen strahlende Augen. „Das ist aber toll, was ihr da macht! Hier eine kleine Spende!“ Die anderen schütteln ihr Haupt, murmeln: „Bekloppt, Dreck von anderen wegschaufeln…“ Unbeirrt werkeln, wuseln einige „Heinzelmännchen“ für ihren Stadtteil. Stundenlang.

Alle, die in und an den Beeten hocken, unter Büsche kriechen, Dreck hervorziehen, sind Privatleute. Olaf Jasser, Organisator der Gruppe „Frohnhauser Sauber-Zauber“, freut sich wie Bolle, dass es endlich los geht. „Im Moment sind wir 15 Frohnhauser plus X. Wir wollen Grünbeete am Gervinusplatz, Berliner- bis zur Kölner Straße vor den Geschäften verschönern. Deshalb suchen wir noch Beet-Paten und mehr Helfer, die Frohnhauser Dreckecken vom Müll befreien.“ Klar ist allen, „dass nur einmal jährlich mit der picobello Aktion der Stadtteil sich nicht verändert.“

Welch eine tolle Truppe. Da wird nicht viel geschwätzt, sondern geschuftet. Sabine Mehske schleppt in Kästen frische Erde ran. Hartmut Lauterbach pflanzt ins Beet an der Sparkasse etwas Grünes. „Storchenschnabel aus dem Balkan.“. Der hat jetzt aber mächtig Durst.

Blumen Seidel spendet nicht nur Wasser, sondern Spaten, Handwerkszeug, Blumen und mehr.

Herbstzeit – Blätterzeit. „Auch Laub sammeln wir ein“, so Jasser. „Der Dreck muss hier im Viertel weg. Deshalb sind wir ab sofort dreimal wöchentlich an verschiedenen Tagen zum Saubermachen unterwegs.“ Die Idee hatte er schon lange. Der Funke zündete, als die Wunschbaum-Aktion in Frohnhausen fruchtete. Denn ein Großteil der Bürger äußerte: Der Stadtteil muss unbedingt sauberer werden.

Sicher, auch die Sauber-Zauber-Leute haben Wünsche. So ist Jasser mit der EBE im Gespräch wegen mehr Müllbeutel. Ferner könnte er eine Finanzspritze von der Bezirksvertretung für Blumenbeete gut gebrauchen. Zusätzlich spricht er mit Geschäftsleuten, ob die vielleicht noch Besen kaufen. Er betont: „Gar Kinder und Jugendliche sagen, der Stadtteil ist nicht schön. Zuviel Müll auf den Straßen.“ Deshalb wollen sich jetzt nach den Ferien Gervinus-, Berliner-, Cosmas und Damian Schüler beim Frohnhauser Fegen beteiligen.

Wie unkompliziert die Helfer sind – eine Kostprobe.
Hartmut Lauterbach verdeutlicht, als wär’s das Normalste: „Ich bin einfach nur gekommen. Essen packt an hatte das Vorhaben der Frohnhauser Initiative gepostet.“
Karin und Peter Nagels hegen, pflegen bereits drei Baumbeete, Kuglerstraße. Kein Grund, hier nicht zusätzlich mitzumachen, „damit der Dreck im Ortsteil verschwindet.“

„Ich kaufe hier ein. Möchte, wo ich mich bewege, es sauberer haben. Wenn keiner was macht, passiert nix. Das Beet vor der Sparkasse bepflanzten wir mit Spendengeldern“, so Sabine Mehske.
Schon die gelben leuchtenden Stiefmütterchen gesehen? Eine wahre Wohltat! Dank der Spende von Irmgard Leqroffi machen sich nun auch Stauden in den Beeten breit.

Alle bekräftigen: „Schließt man sich zusammen, macht das Säubern mehr Spaß. Das Gesamtbild des Stadtteils muss freundlicher werden.“

Elke Tölke fegt fleißig Laub, säubert Beete; setzt Krokus-Zwiebeln. „Wichtig ist, dass man selbst reagiert, nicht darauf wartet, dass andere was tun. Wir machen das ehrenamtlich. Bewegung tut gut. Wir hoffen auf noch mehr Mitmacher.“

Interesse am sauberen Stadtteil:
olaf.jasser@web.de Tel. 0157/54476729. Treffen 14-tägig, 27.10, 19 h, Kolpinghaus.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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