Essen-Altendorf greift auf! Vorbild für alle Städte

Johannes Hüttemann, (Mitte) Magnet für Menschen, versteht es, Altendorfer für ihren Stadtteil zu begeistern mit einem Müll-Marathon. Einmal jährlich lädt er die Ehrenamtlichen ein zum Bratwurtessen plus Glühwein. Fotos: Norbert Rittmann
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  • Johannes Hüttemann, (Mitte) Magnet für Menschen, versteht es, Altendorfer für ihren Stadtteil zu begeistern mit einem Müll-Marathon. Einmal jährlich lädt er die Ehrenamtlichen ein zum Bratwurtessen plus Glühwein. Fotos: Norbert Rittmann
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Mein Held - unsere Helden im Stadtteil Altendorf

H wie Hüttemann! Den Mann muss man einfach kennen. Zupackend. Ein Magnet für Menschen, die ihren Ortsteil lieben. Aufreger Müll lässt ihn mittlerweile kalt. „Meckern nützt nichts. Anpacken. Wegmachen! Zange in die Hand nehmen, Müll aufheben, ab in den Sack.“ Regelmäßig begeistert er immer wieder andere. Die machen Müll-Marathon mit Bumerang-Effekt. Jetzt setzt Hüttemann das Krönchen auf: Er lädt seine Zupackenden ein. Der West Anzeiger heizte ihn ein. Forschte nach Hüttemanns Geheimnis…

Weshalb engagieren sich Leute im Stadtteil Altendorf, um den Müll von anderen Menschen aufzuheben? Hat doch eh keinen Zweck! Da ist Johannes Hüttemann ganz anderer Meinung. Resignieren? Nie! Denn nicht müde wird er mit Mannen bei Müllbergen.

West Anzeiger: Seit wann machen Sie mit Team die Müllweg-Aktion im Krupp-Park.
Hüttemann: „Die Gruppe reinigt seit Mai 2012 einen Teil der Radtrasse, den Krupp-Park und den Berthold-Beitz-Boulevard von der Pferdebahn bis Altendorfer Straße. Seit Januar 2014 reinigen wir zusätzlich rund um den Niederfeldsee, Spielplatz und Grünanlage Jahnplatz.“

Grund der Reinigungs-Schufterei?
Hüttemann: Als Bürger von Altendorf wollen wir unseren Beitrag leisten, um den Stadtteil Altendorf wieder schöner aussehen zu lassen. Ich bin der Überzeugung, dass wir in unserer Gesellschaft ohne ehrenamtliche Helfer nicht mehr auskommen werden. Altendorf hat die einmalige Chance durch den Krupp-Park, Radtrasse und Niederfeldsee, das Image deutlich zu steigern. Allerdings ohne die Hilfe der Bürger geht es nicht, packen wir es an!“

Wann ist immer Anpack-Treffpunkt?
Hüttemann: „Wir sind in der ersten Zeit samstags um 17.30 Uhr und sonntags um 11.00 Uhr gegangen. Seit diesem Jahr gehen wir von der Holtener Straße (dort habe ich ein Gerätehaus für die benötigten Sachen gebaut) um 10.30 Uhr los. Donnerstag und Freitag stelle ich telefonisch die Gruppe zusammen, aus 8-10 Helfern; insgesamt besteht die Gruppe augenblicklich aus 47 Ehrenamtlichen.“

Hüttemann: „Gleichzeitig lasse ich auf Teilen der Radtrasse oder an den freien Flächen unterhalb der Brücke Schmierereien überstreichen. Wir investieren im Jahr ca. 700 Stunden. Die Kosten werden weitestgehend gedeckt vom Bezirk III, Bezirk I, Stadt Essen und RVR. Im Gegenzug erhielt ich vor einiger Zeit von den kommunalen Wohnungsgesellschaften im Ruhrgebiet eine Urkunde (Anerkennung), dotiert mit 500 Euro. Somit habe ich Zuschüsse in etwa der Höhe der Kosten erhalten - außer den einmal jährlich stattfindenden Feiern mit den Helfern und einigen Offiziellen.“

Wer finanziert das Grillfest?
Hüttemann: „Für die Feiern würde ich mir keine Unterstützung geben lassen, das ist der Dank an ALLE, die mithelfen, für mehr Sauberkeit in Altendorf zu sorgen. Durch viele Gespräche bei unseren Reinigungsgängen versuche ich die Menschen dahingehend zu sensibilisieren, mehr darauf zu achten, die Papierkörbe zu nutzen.“

Was ärgert Sie und Helfer?
Hüttemann: „Unsere Erfahrungen sind zum Beispiel, dass die meisten Hundebesitzer Tüten benutzen und in den Papierkörben entsorgen (Hundetaschen oder auch nur Tüten werden von uns zwischendurch an Hundebesitzer verteilt). Ich ärgere mich nicht viel, ich nehme es so wie es Zurzeit ist, hoffe natürlich, dass durch unsere Aktion sich einiges positiv verändert.“

Ihr Wunsch?
Hüttemann: „Ich denke, dass es schön wäre, wenn wir es schaffen, den Teil vom Niederfeldsee und die Straßen bis Altendorfer Straße mit zu reinigen.“

Übrigens, diese Woche lud Muntermacher Hüttemann 65 Leute zum Bratwurst-Grillen plus Glühwein (mit 80 ausgepressten Orangen!) ein. Aus Liebe, Freude am Stadtteil Altendorf.
Chapeau Hüttemann mit tatkräftiger Truppe -Vorbild für alle Essener Stadtteile!

Etwas Zeit für Altendorf?
Wenn auch Sie zu den Interessierten gehören, die bei der Erneuerung Altendorfs mithelfen wollen, dann melden Sie sich bitte. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung:
Johannes Hüttemann, mobil 0179-5253741 – Werner Pfeiffer, 0201/625423

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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