Essener Gervinuspark wird Angst-Stätte!

Grün und Gruga erneuerte Montag die verkokelte Tischplatte im Gervinuspark. Ein Tag später: Abgetretene Sitzflächen liegen auf dem Boden, Seitenstreben auch beschädigt. Foto: Privat
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  • Grün und Gruga erneuerte Montag die verkokelte Tischplatte im Gervinuspark. Ein Tag später: Abgetretene Sitzflächen liegen auf dem Boden, Seitenstreben auch beschädigt. Foto: Privat
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Bei Dämmerung übernimmt die „Unterwelt“ die Oberhand!

Der Essen-Frohnhauser Gervinuspark war lange die bessere Adresse für den dicht besiedelten Stadtteil. Sichere, gepflegte, grüne Ruhezone für Jung und Alt. Doch seit Monaten überschlagen sich Negativ-Schlagzeilen über die "Jahrhundert-Grüne Lunge" in immer kürzeren Abständen. Wut kocht hoch, was just am Wochenbeginn passierte. Stamm-Besucher stöhnen: „Was muss noch alles geschehen, damit die Stadt endlich reagiert, den Park mehr, intensiv kontrolliert“, fordert Catalasso Libario.

Rückblick: Nachts werden vermehrt Schüsse aus dem Park gehört!
Gespendete und gepflanzte „ELA“-Bäume teilweise danach angesägt.
Brutaler Überfall im Februar mit Messerattacke ließ die Menschen aufschrecken.
Im Juni schlugen Unbekannte einen 45-Jährigen im Park zusammen.
Ein Holztisch, für den sich Dipl.-Ing. Dirk Heimeshoff, Grün und Gruga, intensiv 2008 nach Bürgerwunsch einsetzte, im Juni angezündet. Kohlen mittig auf die Tischfläche gelegt, zum Glühen gebracht, Sieb, Grill und Gut drauf. Platte kaputt! (wir berichteten).

Grün und Gruga erneuerte also am Wochenanfang die Tischfläche. Doch das Desaster folgte flugs, auf den Fuß – mit Füßen.
Die Sitzflächen wurden mit brachialer Gewalt abgetreten, ebenfalls Querleisten, auf die Steinplatten geschleudert. Entsetzen danach bei Catalasso Libario. „Wir wünschten uns 2008 so sehr diese Sitzgelegenheit. Zum Kaffeetrinken, Klönen, Kartenspielen…“ Im Eiltempo machte Dirk Heimeshoff gar zwei Tisch-Bänke machbar. Kostenpunkt: 1000 Euro.
„Ein Park-Besuch bereit keinen Spaß mehr“, gesteht Nicole. „Alles wird hier zerstört. Mittlerweile verwildern Beete, der Park verkommt. Erbärmlich.“
„Angst haben wir, dass man was auf die Socken kriegt. Kein Parkwärter wird angestellt wie in anderen Stadtteilen. Schwachsinnig, was hier an Vandalismus läuft. Mutwillige Zerstörung ist an der Tagesordnung. Wenn die Täter erwischt würden, müssten die in Sozialdienststunden alles reparieren, was sie zerstörten“, fordert Detlef Keller.
Erwachsene sorgen sich um ihre Kinder. Hundebesitzer wagen ihre Meinung nicht öffentlich zu äußern. „Sonst wird mein Tier vielleicht mit einer kaputten Bierflasche beworfen!“

Zum Vandalismus, den zugewucherten Beeten, fragten wir Eckhard Spengler, Pressesprecher Grün und Gruga. Er fächert auf: „Es ist immer wieder bedauernswert, dass in den öffentlichen Grünanlagen diese mutwilligen Zerstörungen festgestellt werden müssen. Die Reparatur, soweit sie überhaupt noch möglich ist, verschlingt öffentliche Gelder und Personalkapazitäten. Beides ist nur begrenzt vorhanden.
In den Grünanlagen sind derzeit vier Parkhüter unterwegs, aber natürlich auch nicht in den späten Abend- oder Nachtstunden. Hier muss die soziale Kontrolle durch andere Parknutzer deren Arbeit unterstützen.“

Zu den Beeten: „Die Staudenbeete stehen noch auf der Agenda. Wann sie im Gervinuspark gepflegt werden, ist momentan noch nicht klar, wird aber gemacht!“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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