Explosion! Wer macht so etwas Teuflisches...

Das war eine Briefkastenanlage - durch gewollte Explosion zerstört. Sprengstoffermittler sichern Spuren am Tatort Giesebrechtstraße 25, Essen. Fotos: Schattberg
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Essen-Frohnhausen: Sprengstoffexperten am Tatort - Polizei sucht Zeugen!

Die Giesebrechtstraße liegt ruhig, fast verschlafen, seitlich der Berliner Brücke. Saubere, sanierte Häuser mit dem Logo „Wohnbau“. Doch aus dem Schlaf gerissen wurden viele Anwohner, Montag, 23. Januar, durch eine gewaltige Explosion, Giesebrechtstraße 25. „Wir rannten sofort ans Fenster, rissen schnellstens das Rollo hoch. Zu spät. Da waren die Täter schon weggerannt…“

Am nächsten Morgen ist das Unfassbare auf der Straße Gesprächs- und Zündstoff. Zwei junge Frauen, Giesebrechtstraße 14 und 18, bestätigen: „Es gab einen furchtbar lauten Knall, grelles Licht, ganz viel Qualm, als wäre eine Bombe explodiert. Ungefähr 22.20 Uhr.“

Wolfgang K. wohnt Giesebrechtstraße 27. „So einen Knall habe ich noch nie im Leben gehört. Der Hammer. Wer hat denn das gemacht…? Wäre ich daher gegangen, hätte ich ja tot sein können!“ Angst zeichnet sein Gesicht.

Entsetzen bei Mechthild Meier. „Ich wohne direkt nebenan. Riss sofort das Fenster auf. Keinen Menschen gesehen. Der muss gerannt sein wie der Teufel!“ Sie schüttelt noch immer ungläubig den Kopf. Denn was die gewollte Explosion im Eingangsbereich im Mehrfamilienhaus anrichtete, hätte im Extremfall tödlich enden können.

Die Briefkastenanlage, rechts, wurde durch die Wucht der Explosion beidseitig aus dem Mauerwerk gerissen, innen - außen Bleche aufgebogen. Durch die Druckwelle wurden Stücke aus der Kellertür gerissen. Links die Klingel-Anlage ebenfalls durch die Explosion zerfetzt. Eingangstür zerstört. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.

Glück im Unglück hat Helmut Kahnwald. Der 86Jährige ist am nächsten Tag noch richtig fertig mit den Nerven. „Ich schaute mir einen Krimi an. Da hörte ich den Wahnsinnsknall, nach 22 Uhr. Ich riss die Tür auf – der Flur voll Qualm. Sofort rief ich die Polizei an.“

Echter Krimi im Haus. Und – es ist nicht das erste Mal. Bereits am 1. Dezember, gegen 22.20 Uhr, ereignete sich an gleicher Stelle eine Explosion, als Unbekannte ebenfalls in der Briefkastenanlage etwas zündeten. Auch da entstand erheblicher Sachschaden.

Die Wohnbau-Mitarbeiter sind vor Ort entsetzt von der Brutalität der Tat. „Wir sind schockiert, und das schon zum 2. Mal; da macht man sich Sorgen, dass was Gezieltes dahinter steckt…“, überlegt Frank Skrube, Pressesprecher Wohnbau e.G Essen. „Das sieht nach Sprengstoff aus.“ Beipflichtung von Axel Schmidt, Wohnungswirt: „Eine unauffällige Wohngegend, sehr ruhig. Von daher überrascht es, dass hier so etwas passiert.“
Kaum alles geortet, telefoniert Falk Krieter, techn. Bezirksbetreuer, mit den Firmen. Glaser, Schlosser, Elektriker. „Damit schnellstens die Gefahr entschärft wird für die Mieter.“

Übrigens, im Dezember sollen mehrere Personen aus Richtung des Tatortes geflüchtet sein. Ein in der Nähe geparktes Fahrzeug, möglicherweise auch mit auswärtigem Stadtkennzeichen, könnte dabei zur weiteren Flucht bereitgestanden haben.
Hinweise nimmt die Polizei entgegen: Telefon 0201-8290

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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