Kahlschlag wegen Gefahr

Fassungslos ist Heinz Bucksteeg über die zersägten, gesunden Bäume... Fotos: Schattberg
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Grüne Hauptstadt – doch nicht alles darf so grün Grünen, wie Bürger es sehen möchten!

Total verärgert ist Heinz Bucksteeg. „Wenn man beobachtet, was sich in Essen zu dem Thema „Grüne Hauptstadt“ abspielt, kann man sich nur die Haare raufen. Tatsächlich sieht es so aus, dass Bäume, Sträucher wie irre gefällt werden. Argumente: Baumkrankheiten.“ Als Beweis auch der Helenenfriedhof. „Vorher waren die Mauern bewachsen, jetzt sind sie kahl. Bäume gefällt…Hoch lebe die „grüne Hauptstadt…“

Tja, nicht zu übersehen sind auf den Friedhofsmauern die Efeu-Rest-Strünke. Dick wie Männerbeine in den besten Jahren. Jetzt aber nur noch knorrig, kahl. Dicke Baumscheiben stapeln sich auf dem Friedhofsweg. Stämme, die noch zersägt werden. Doch alle sehen von innen gesund aus – fleckenlos, nicht hohl.

„Der gesunde Baum wurde vorige Woche gefällt! Früher musste man bei der Stadt einen Antrag auf Fällung stellen. Heute wird drauflos geholzt. Und das Mauergrün dient doch gegen Luftverschmutzung. Alles weg“, schimpft Heinz Bucksteeg, der seit Jahrzehnten in der Nähe des Friedhofs wohnt. „Bei Herrn Hüttemann, früher Friedhofsgärtnerei, wäre das nicht passiert…“

Eigentlich sind für Friedhöfe Grün und Gruga zuständig. Eigentlich. Denn Eckhard Spengler, Pressesprecher, aufklärend: „Es handelt sich hierbei um einen kirchlichen Friedhof. Die Zuständigkeit liegt bei der katholischen Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt, Helenenstraße 7. Mehrmals versuchten wir hier Kontakt zu bekommen – vergeblich. Nicht erreichbar.

Nicht verzagen, Johannes Hüttemann fragen. Der mittlerweile sich wiederum einen Stadt übergrenzenden Namen mit Team macht, als Altendorfer Fege-Marathon-Macher.

Also, was weiß Hüttemann zu den „Rasier-Arbeiten“ am und im Helenenfriedhof? „Da ich seit Ende 2015 nicht mehr als Friedhofsgärtner auf dem Helenenfriedhof tätig bin, kann ich zu einzelnen Maßnahmen schwer Stellung beziehen. Ich versuche einmal das eine oder andere zu erklären. Der Rückschnitt des Efeus auf der Mauer ist richtig und wichtig, da ansonsten der Bürgersteig zu eng würde. Die Bürger werden im Frühjahr erleben, wie schnell der Efeu wieder wächst.
Zu den Kastanien am Haupttor muss ich sagen, dass die Bäume krank waren. In anderen Fällen könnte es beispielsweise daran liegen, dass Bäume mittlerweile zu dicht an Gräbern stehen und eine Erdbestattung eventuell schwer möglich wäre. Also, es kann unterschiedliche Gründe geben, um unpopuläre Maßnahmen durchführen zu müssen.
Das Erscheinungsbild hat sich auf dem Friedhof in den letzten Jahren natürlich auch dadurch verändert, dass Gräber vom Nutzungsberechtigten nicht mehr genutzt werden und an die Kirchengemeinde zurückgegeben werden.“

Also, jetzt hilft nur noch Glaube, Hoffnung, Liebe zur Natur, dass die ganz schnell wieder sprießt…!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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