Handy? Kennt jedes Kind. Quatsch – schon ein Baby. Kürzlich beobachtete ich eine Mutter, die ihr Kind stillte, dabei intensiv lange auf ihr Handy schaute…Jugendliche gehen über die Straße, blicken aufs Handy, laufen fast vors Fahrrad – trotz Klingeln, Rufen. Was Pfarrer Wolfgang Knopp, Christuskirche, kürzlich mit 12-14 Jährigen erlebte - damit hatte er nicht gerechnet!
Wie üblich bei Konfirmanden, ging es um die Wochenend-Freizeit. Seine Bedingung – „ohne Handy!“ Statt Hurra spontan „Nein!“ Knopp ergänzt: „So schnell, als hätte ich gesagt: Dürft ihr den Finger abschlagen? „Nein!“ Also, Ade Ausflug!
Seine Beobachtung: „WhatsAPP zieht übers Handy diese Altersgruppe wie ein Magnet an. Die sozialen Kontakte laufen alle übers Smartphone. Es ist normal, wenn 12-Jährige es besitzen. Permanent gucken sie rein, egal wo sie sind. Eigentlich geht das Handy alle zwei Minuten…Letztendlich sind die Kinder häufig überfordert…“
Doch Wolfgang Knopp, Vater von vier erwachsenen Kindern, verdammt nicht die heutige Jugend – sondern sieht auch positive Seiten. „Durch Handygebrauch sind die Jugendlichen immer sehr eng beieinander, teilen ihre Probleme. Ich bin jetzt 60 Jahre, möchte nicht die Welt verteufeln, doch Fakt ist, wenn es 5-10 Minuten still ist, schauen sie nach, ob sie was verpasst haben - wie süchtig. Oder die Spiele…“
Mit Blick in die Zukunft: „Eigentlich brauchen sie keine 10 Finger sondern eine Flosse mit zwei sehr gelenkigen Daumen. Ja, immer erreichbar sein.
Blick auf die ältere Generation: „Freizeit und Arbeitszeit sind nicht mehr voneinander zu trennen. Ich glaube, dass diese Erfindung unsere Welt sehr nachhaltig verändert hat. Sicher, es gibt in jeder Generation Kinder, die damit klar kommen, die kein Suchtverhalten an den Tag legen, das „Instrument“ einfach benutzen. Doch ich meine zu spüren, dass eine große Anzahl von Kindern, Jugendlichen mit Handy und Internet einfach überfordert ist.“
Inwiefern? „Die Konzentrationsfähigkeit ist permanent gefordert - sowie ständige Reizüberflutung.“ Als Indiz erinnert Knopp an eine Studie bei 12-20-Jährigen. Wenn die Musik aus dem Internet oder über Smartphone kommt, die durchschnittliche Zeit, bei der sie bei einem Musikstück bleiben, 20-30 Sekunden betragen. Drei Minuten für das Lied reichen nicht; sie könnten ja was verpassen! Also schnell zum nächsten Song wechseln.
Es fehlt ihnen an Ruhe, das Hören zu genießen. Sie glauben,wenn ich nicht jetzt sofort wechsel, könnte ich noch etwas Besseres, Lauteres, Bunteres verpassen. Man macht Menschen auf eine sehr nachhaltige Weise abhängig.“
Weiterer Punkt? „Man bringt Jugendliche dazu, freiwillig Dinge von sich preiszugeben wie Fotos! Was man isst! Wo man sich gerade befindet! Wie man sich kleidet. Das nutzt wiederum die Verkaufsindustrie, die suggeriert Jugendlichen, Dinge zu kaufen, die sie überhaupt nicht brauchen.“
Wolfgang Knopp weiß, dass man die Zeit nicht zurückdrehen kann. Er fächert positive Seiten der modernen Technik auf wie, „dass sich Leute finden, die u. a. damit für Menschenrechte kämpfen, für Inhaftierte, für Flüchtlinge. Diese Kommunikation ist unverzichtbar.“
Bilanz? „Eigentlich müssten Kinder einen Handy-Führerschein machen: Wie die bestimmte Technik stattfindet, ihnen vieles erklären - an die Hand gibt, damit sie gut damit umgehen; um kritische Distanz anzulegen. Denn ohne Führerschein darf auch keiner Auto fahren…“
Handy an Schulen?
Alfred Krupp Gymnasium, Berthold Urch, Direktor: "Wir haben (auf Wunsch der Eltern) ein allgemeines Handyverbot an der Schule eingeführt, d.h. die Handys dürfen zwar mitgeführt, aber nicht benutzt werden. Nur für die Oberstufe gibt es eine Ausnahme: Sie dürfen das Handy während der Freistunden im Oberstufenraum benutzen."
Realschule Essen-West, Thomas Jung, Schulleiter: "In Notfällen darf das Handy im Beisein eines Lehrers oder im Sekretariat genutzt werden. Natürlich können Handys in bestimmten Fällen auch im Unterricht produktiv eingesetzt werden - dies daarf jedoch nur auf eindeutige Anweisung der Lehrerin oder des Lehrers geschehen."
Bodelschwingh-Grundschule, Hanne Herz-Höhnke, Rektorin: "Bei uns ist das Mitbringen von Handys grundsätzlich verboten. Eine Begründung und das Verbot hierzu steht in unserer Schulordnung, die alle Eltern unterschreiben müssen. Es kommt schon mal vor, dass ein Kind sich nicht daran hält, dann wird das Handy abgenommen und muss von den Eltern bei uns abgeholt werden..."
Ist es nicht erschreckend...da verzichten die Jungen Leute lieber auf den Ausflug statt auf das Handy..
Hm..man sieht ja nur noch Menschen..die nur auf ihr Handy starren..sogar leider immer noch Auto oder LKW Fahrer...immer in Angst etwas zu verpassen..eine Nachricht nicht zu sehen..
GEMEINSAMKEIT..mit Handy in der Hand..lieben..mit Handy auf dem Nachttisch.Es kommt mit ..aufs dem Clo..ins Bad..in den Bus..ins Geschäft..
Ferngesteuerte Menschen..die das Kommunizieren nur noch übers Handy kennen..
Arme Welt..gemeinsam einsam..Handy mein bester Freund..ne..bin ich froh das ich nicht ewig draufsehe..das ich mit Freunden feiern und quatschen kann..aber die Anderen..Jungen..tun mir leid..platsch..upps Laterne übersehen..