"O mein Gott - was passiert hier"

Raffelberger Straße... siehe Text. Foto: Schattberg
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Frohnhausen erstickt im stinkenden Dreck. Kinder scheuen Ekel-Bürgersteig zum Schulweg! Plötzliche Wende!

Immer wieder ist der Stadtspiegel begeistert über Lesertipps. Was uns aber Jenny (Nam der Redaktion bekannt) schreibt, klingt so trostlos, hoffnungslos, dass wir uns spontan auf den Weg machten. Schließlich ist Jenny erst 30 Jahre jung. Steht in Hochzeitsvorbereitungen. Da sieht man die Welt eigentlich nur himmelblau?! Nein! Jenny sieht den größten Essener Stadtteil von Tag zu Tag immer schmieriger, schäbiger, ekelerregender. Besonders Frohnhausen! Was wir sahen? Bah - Sodom und Gomorra!

Tatort Raffelberger-/Meißener Straße. Das übliche, schockierende Bild. Auf einer Hof-Wiese direkt an der Hauswand, stinkt nasser wildverstreuter Müll. Mittendrin,  wie um Hilfe ringend, liegt ein brauner Bär, aufgeschlitzt. Kinder sehen uns, gucken, kommen. Wie findet ihr so etwas? „Schlimm. Wir müssen auf unsere kleinen Geschwister aufpassen, damit die nicht das Dreckige anfassen!“ Die 18-jährige Kimberly ergänzt: „Das ist noch gar nichts. Kommen sie mal mit...!“
Auf dem Innenhof lagern an mehreren Stellen Müllberge. Wem gehören die Wohnhäuser? „Der LEG.“ Der kurze Weg führt um die Ecke, Raffelberger Straße. Der Atem stockt. Meterlange Abfallberge, die den Bürgersteig blockieren. Eine Frau eilt aufgeregt zu uns: „Mehrmals teilte ich der LEG das Widerliche mit. Der Riesenmüllberg liegt hier vor Ostern auf dem Gehweg. Bei Nachfragen folgt von der LEG stets ‚wir kümmern uns...’ Nix passiert! Ich komme mit dem Kinderwagen da nicht vorbei. So bin ich gezwungen, auf die Straße zu wechseln...“
Wir verabreden uns mit Jenny. Die auf Anhieb Sympathische kommt eigentlich aus dem Ländlichen. Zog 2008 nach Essen-Frohnhausen." Die Liebe zog..."Damals war es noch ganz anders... Aber eigentlich wohne ich hier nicht mehr gerne. Vielleicht sollte man über diesen Stadtteil mehr berichten, damit die Politik aufmerksam wird. Die Stadt Essen muss sich intensiver um den Ort kümmern; abends, nachts! Nicht nur bis nachmittags. Ich habe zum Teil das Gefühl, Frohnhausen wird ein zweites Altendorf. Täglich liest man von Überfällen, Einbrüchen und Co." 
Nur einige Meter weiter. Berliner Straße/vor der Hausacker Brücke. Müll! Beidseitig! Jenny sehr eindringlich:  "Ich sehe von Tag zu Tag, wie immer mehr Frohnhausen vermüllt. An jeder Ecke lagert Sperrmüll. An der Raffelbergerstraße sieht es inzwischen aus wie im Ghetto. Man traut sich gar nicht mehr dort vorbeizulaufen. Umzüge werden in einer "Nacht und Nebel Aktion" durchgeführt. Zurück bleibt Müll. Hausabfall wird aus dem Fenster geworfen, bleibt monatelang auf der Grünfläche liegen. Die Situation wird von Tag zu Tag unerträglicher."
Die sehr Engagierte fragt: "Wer vermietet diese Objekte, wo kommen die Menschen her?! Vor 10 Jahren war das noch nicht so. Selbst die Breslauer-/ Ecke Bentheimer Straße wird meiner Meinung nach zum Brennpunkt. Dort passieren ähnliche Situationen. Dasselbe auf der Mülheimer Straße. O mein Gott was passiert mit diesem Stadtteil?! Die Einkaufsstraße auf der Frohnhauser Straße geht den Bach runter. Meiner Meinung nach muss ganz DRINGEND auf diesen Stadtteil geschaut werden, sonst ist er verloren. Ich möchte jedenfalls nicht einfach nur zuschauen, wie Frohnhausen bergab trudelt...“

Zufall? Ungläubigkeit am nächsten Tag bei Erwachsenen, Kindern. Denn der wahnsinnige Wegwerfhaufen wurde direkt ein Tag - nach unseren Gesprächen und Fotos - von Lieferwagen weggekarrt...Endlich, nach Wochen!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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