In Altendorf bebte die Bühne

Die Nönnekes brachten die Altendorfer Bühne auf dem Ehrenzeller Platz zum Beben mit ihren Musicals. Fotos: Gohl
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Neues, Nachdenkliches vom Weihnachtsmarkt!

Der Altendorfer Weihnachtsmarkt hat seine Wetter-Macken. Mal bläst der Sturm das Nikolausfest futsch. Mal schafft kniehoher Schneematsch dem Fest einen Strich durch die Fröhlichkeit. Diesmal? Ab 12 Uhr sonnig, dann dunkle Wolken. 15 Uhr Regentropfen, die auf den Ehrenzeller Platz klopften. Doch als die Nönnekes mit Kuttenkluft und Musicals die Bühne erstürmten, herrschte Riesenstimmung. Der Funke gute Laune sprang – zack - ins Publikum über.

Doch die Bühne kann auch anders. Besinnlich, lieblich. Als die Blaue Kita, Ohmstraße, ihr Bestes aus voller Lunge schmettert, ist Plauderer, Moderator Andy, richtig von den Socken. „Das war ganz wunderschön. Dafür gibt es Überraschungen.“ Richtig! Prall gefüllte Nikolaustüten.

Stolz schaut die für ihren Stadtteil sehr engagierte Sabine Howaldt, Leiterin, auf ihre Kleinen. „Schön, dass nach einem Jahr Nikolausmarkt-Ausfall das Fest wieder startet.“ Sie zeigt auf den stattlichen Tannenbaum. „Allbau zahlte dafür 1/3, 2/3 die Bezirksvertretung III.“

Wie gerufen erscheint Klaus Persch mit Jutta Pentoch. Der Bezirksbürgermeister gut gelaunt: „Es ist schön, dass das Nikolausfest zum 2. Mal auf dem Ehrenzeller Marktplatz stattfindet. Im letzten Jahr fiel es leider aus. Mit Hilfe von Gerd von Oepen haben sich wieder Leute gefunden, die den Nikolausmarkt aufbauten. Ein herzliches Dankeschön.“

Ratsfrau Pentoch ist begeistert „von den vielen Kinderchören, die hier auftreten. Vom starken Engagement.“ Tja, 300 Nikolaustüten wurden liebevoll gepackt, finanziert – machbar durch Allbau und Altendorfer Werbering.

Plötzlich mucks Mäuschen Stille. „Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus, sinnend geh‘ ich durch die Gassen. Alles sieht so festlich aus…“ Die vier Strophen „Weihnachten“ von Freiherr von Eichendorff zitiert Ramona Groß voll Gefühl. Die 52-jährige lebt im Altendorfer Wohnheim. Nikolaus „Peter“ zeigt sich gerührt vom Vortrag. Schwups
wandert eine Tüte in Ramonas Hand. Zugabe: Ein Tier. Aus Stoff.

Bunte Stände sind aneinandergeschmiegt. Gedränge am Mehrgenerationenstand. In einem Korb steht verwaist eine Flasche. Na so was! Eierlikör. Claudia Walter, Koordinatorin, schmunzelt: „Ratz fratz sind die Flaschen weg. Unser selbstgemachter Likör läuft wie geschmiert.“ Futterneid? Nö, auch die goldgeben Mutzen, heiß und duftend, werden Leonie Reimers quasi vom Teller gerissen.

Ria Diel, Altendorfer Schützen, nach einem Markt-Überblick. „Ja, der Weihnachtsmarkt gefällt mir. Aber er soll bald nicht mehr stattfinden. Hörte ich. Weshalb? Er ist gut besucht, wird angenommen, ist multikulturell.“

Das wollen wir genau wissen. Wie ist das mit dem nächsten Nikolaus-Markt? Gerd von Oepen, Organisator, verdeutlicht: „Der Werbering befindet sich in der Auflösung. Damit fällt eine wichtige Finanzquelle weg. Wir brauchen dann einen Finanzier; sonst gibt’s das Fest vielleicht nur alle zwei Jahre. Ferner werden immer neue junge Helfer gesucht.“

Norbert Rittmann ist noch ganz hin und weg von den Nönnekes mit ihren zündenden Musicals. „Ganz toll gemacht.“ Er hakt nach: „Da entstand doch aus zwei Vereinen einer? Bestätigung von v. Oepen: „Die Initiative Altendorf, der Bürgerverein Essen-Altendorf bilden jetzt den gemeinsamen Verein Altendorfer Bürgerverein e.V.“

Bald Schluss mit lustig? Das Gesicht von Claus Ohters, Fleischerei, Werbering-Vorsitzender, wird ernst. „Nächsten Jahr entscheidet sich, ob der Werbering weiter besteht oder nicht. Es wird ein ganz neuer Vorstand gesucht. Abwarten.“ Zum Fest: „Der Aufwand und die Kosten sind natürlich immer sehr groß, da wir alles selbst finanzieren. Allein kann der Werbering das nicht mehr stemmen. Der Ehrenzeller Platz ist zwar sehr schön nach der Umgestaltung, aber er muss mit Leben gefüllt werden…“

Altendorfer Nikolausfest – Ade? Nö. Bis zum nächsten Jahr. Wäre doch gelacht, wenn sich nicht ein junger, neuer Altendorfer Vorstand auf die Beine stellen lässt!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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