Heiße Sondersitzung: Asylheime - Hundewiese - mehr

DEMO: 14.2., 11 Uhr, Nöggerathstraße 114!DVG MV Essen-West e.V Hundevereinsmitglieder, Nöggerath-Anwohner und Bürger kämpfen für den Erhalt der lebenswichtigen, lebensrettenden Fläche - auch in der BV III Sondersitzung. "Für Flüchtlinge gibt es alternative Standorte". Foto: Schattberg
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Erhebliche Bedenken gegen Flüchtlingsbau: Nöggerath +Oase. DEMO 14.2., 11 h, Nöggerath!

Da ist richtig was los in der Sondersitzung der Bezirksvertretung III, Ohmstraße 9. Denn brandheiß geht es ums Überleben des 90-jährigen Hundevereins und –Platzes, Nöggerathstraße 114. Wohnen dort bald circa 200 Flüchtlinge auf dem hochexplosiven Gelände? Was passiert mit der Ex-Oase-Fläche? News hierzu…

Fakt: „Unter der Hundewiese, Nöggerathstraße 114, laufen zwei Hochdruckgasleitungen. Das weiß mittlerweile auch die Verwaltung, Die prüft jetzt, ob man das Gelände bebauen kann oder nicht“, verdeutlicht Klaus Persch, Bezirksbürgermeister. Verbleibt da überhaupt genug Fläche für ein Flüchtlingsheim?

Erste Aussage der Verwaltung: Da bleibt genug Platz. Aber wie denn?
Insgesamt stehen 9300 qm zur Verfügung. Moment! Davon beansprucht die Emscher Genossenschaft 3000 qm für Renaturierung des unmittelbar angrenzenden Borbecker Mühlenbachs. Bleiben 6.300 qm. Nicht wirklich. Wenn noch Schutzstreifen für die Gasleitungen eingehalten werden müssen, jeweils 5 Meter links und rechts, bleibt letztendlich eine wesentlich kleinere Restfläche. Was nun?

Die Bezirksvertretung hat erhebliche Bedenken gegen eine Bebauung, Nöggerath, wegen Gasleitungen; ferner wegen der Fläche für die Emscher Genossenschaft, die sich seit Jahren bemüht, 3000 qm zu kaufen…Glasklare Gründe, weshalb die BV III einstimmig sagt, da möchten wir keinen Flüchtlingsbau. Tja, wer möchte auf hoch explosivem Boden leben…

Zur Ex-Oase – einige 100 Meter entfernt. „Da gibt es einen Ratsbeschluss, der eine Bebauung von Sozialwohnungen vorsieht mit Kindergarten. Dieser Plan ist schon ausgeschrieben“, weiß Persch. „Ferner Interessenten, die den verwirklichen wollen.“ Mehrheitlich wird von der BV III beschlossen, Oase-Fläche nicht geeignet für ein Flüchtlingsdorf mit circa 200 Personen.

Klar, die Flüchtlingswelle nimmt nicht ab. Deshalb schlägt die BV III als Ersatzfläche für Asylanten die Frohnhauser 95 Str. vor ( Schederhof). Ende gut – alles gut? Nein. Beschlüsse, Vorschlag wandern in den Rat. Am 24. 2. wird der über Für und Wider entscheiden.

Darf man einen fast 100-jährigen Verein einfach –husch- wegwischen? Worte werden laut: „Nehmt doch im Süden die Reitsportfläche für Flüchtlinge!“

Klartext folgt in der aktuellen Stunde von Ralf Meyer, der gemeinsam mit dem Hundeverein, Anwohnern, Bürgern für den Erhalt des Platzes kämpft. Er lobt die Bezirksvertreter, die ihr Recht auf Anhörung erfolgreich verteidigen. „Wenn es um den Ausweis neuer Standorte geht, dann muss nach wie vor das Prinzip „Sorgfalt vor Schnelligkeit“ gelten.“

Es handelt sich nämlich nicht um eine Kackwiese!
Meyer beweist am Paradebeispiel: „Entgegen der Verwaltungsvorlage handelt es sich um eine ausgewiesene „Naherholungsfläche“, nicht um Bauland.“ Er listet u. a. auf: „Über die verbleibende Grundstücksfläche verlaufen quer 2 Hochdruckgasleitungen (sogar unterhalb der Hochspannungsleitungen). Das Gelände ist abschüssig, sumpfig, müsste erst aufwändig aufbereitet werden.“

Es wird noch krasser. „Nicht einmal eine Fußnote war es dem Vorlagenersteller wert, zu erwähnen, dass ein Beschluss für die Nöggerath 114 unweigerlich auch das Aus für den Hundeverein DVG MV Essen-West e.V. bedeutet. Der Verein ist nämlich berechtigter Nutzer des Grundstücks und das seit mehr als 50 Jahren. In diesem Zeitraum haben die Mitglieder in Eigenleistung mit viel Liebe, Enthusiasmus ein Vereinsgelände geschaffen, das in Essen und Umgebung seinesgleichen sucht. Wenn demnächst die Bulldozer und Bagger anrollen sollten, dann gehen insgesamt 90 Jahre Vereinsgeschichte jäh zu Ende.“

Tja, der Verein hat in dieser Zeit nie im Rampenlicht gestanden und dies auch nie gewollt. „Den Mitgliedern und Gästen ging es einzig und allein darum, ihre Hunde zu treuen, verlässlichen Begleitern zu erziehen. Eine Notwendigkeit, die jeder Jogger und Briefträger nur zu gut beurteilen kann.“ Erinnert an die Ansiedlung einer Rettungshundestaffel. „Dadurch können hier nun die für Polizei und Feuerwehr mittlerweile unverzichtbaren Helfer unter optimalen Bedingungen trainieren.“ Ein Hundeverein mit lebenswichtige, lebensrettende Funktionen.
Aus? Wer das entscheidet, löscht Jahrhundertarbeit in Sekundenschnelle!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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