"Jetzt wird's lebensgefährlich!"

Werner Kramer-Schroer aus Dinslaken rollte mit Team am Schwedenheim - Frohnhauser Markt - an. WKS wurde von Grün und Gruga beauftragt, KiTas und Schulen vorschriftsmäßig wieder herzustellen. Was mit Hubsteiger manchmal nicht ging, passierte mit Doppelsicherung - der Seilklettertechnik. Und - mit Essen packt an! Somit wurde rechtzeitig das Sommerfest der KiTa gerettet. Fotos: Schattberg
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  • Werner Kramer-Schroer aus Dinslaken rollte mit Team am Schwedenheim - Frohnhauser Markt - an. WKS wurde von Grün und Gruga beauftragt, KiTas und Schulen vorschriftsmäßig wieder herzustellen. Was mit Hubsteiger manchmal nicht ging, passierte mit Doppelsicherung - der Seilklettertechnik. Und - mit Essen packt an! Somit wurde rechtzeitig das Sommerfest der KiTa gerettet. Fotos: Schattberg
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Grün & Gruga + Essen packt an! schuften Schwerstarbeit: KiTa-Schwedenheim-Fest gerettet!

Fast drei Wochen nach dem verheerenden Orkan kehrt der Alltag augenscheinlich ein. Die Menschen gewöhnen sich an Mammut-Baum-Laub-Berge; sie klettern über Absperrungen. Fatal! Als der West Anzeiger die „Engel“ Essen packt an! am KiTa Schwedenheim ackern sah, guckten die kurz hoch, riefen: „Helfen Sie!“ Was wir dann von Grün & Gruga hörten, macht Gänsehaut!

Seit Tagen schweben „Engel“ über den Westpark am Frohnhauser Markt: Äste wegschleppen, Stämme zersägen. Ordnung schaffen. Montag kam der Hilferuf von Anja Heck, stellv. Leiterin KiTa Schwedenheim. Ein langgeplantes Fest für Kinder, Eltern muss wahrscheinlich ausfallen, wegen massiver Baumschäden auf dem KiTa-Gelände.

Und vertraulich: Die Ganztags-Tagesstätte feiert dieses Jahr 65-Jähriges. Mutter der Kompanie ist seit 1993 Barbara Görgen. Jetzt kommt’s: Die „Chefin“ sagte tatsächlich vor einigen Tagen zum ersten Mal „Ja! Ich will…“ Ihren Gerd heiraten. Ganz in Weiß. Wunderbar. Jetzt also sollte Görgen noch mal Staunen – mit einer Überraschung-Party. Geplant Donnerstag - vom Elternrat mit Kinder, Eltern, Erziehern. Aber leider Ausfall?

Grün und Gruga ist in alle Munde. Auch der West Anzeiger versuchte es flugs. Dirk Heimeshoff fragen – der hilft in allen Lebenslagen. „Können Sie mal eben…!“ Doch dem sonst immer gut Gelaunten platzte fast der Kragen. „Ich kann es nicht mehr hören. Mal eben! Immer mal eben!“ Ja, Orkan Ela zerrt an den Nerven. „Jeder will mal eben. Die Baumschäden an der KiTa Schwedenheim sind immens. Da benötigen wir mindestens zwei, drei Tage.“ Kronen ausgebrochen an Riesenbäumen, Äste baumeln zwischen Blattwerk. Und es gibt Prioritäten: Schulen, Kitas, die dringend auf Hilfe warten. Dann die große Sorge, nicht alles schnell genug zu schaffen. „Viele Äste in den Bäumen hängen nur noch an Fäden. Sind total trocken. Beim nächsten Wind von 40/ 50 km/h splittern die wie Glas runter!“

Fakt ist, Dipl-Ing Heimeshoff hat ein butterweiches Herz für Kinder.
Nächster Tag, Dienstag. WKS steht auf den weißen Wagen aus Dinslaken. Chef WernerKramer-Schroer rollte an mit Mannschaft am Schwedenheim. Und schwebt schnell mit Hubsteiger im Baum. „Wir sind von Grün und Gruga beauftragt worden, Kitas und Schulen vorschriftsmäßig wieder herzustellen.“ Sieben sind gepackt, 13 stehen noch vor ihrer Brust!

Jetzt also schnelle Hilfe in Essen West. Das packt manchmal sogar der Hubsteiger nicht; Seilklettertechnik ist gefragt an 20 bis 25 Meter hohen Linden. „Aufgrund der dicken Äste kommt man nicht rein in den Baum. Über zehn Bäume mussten „behandelt“ werden. „Wir sind bemüht, gut und sicher zu arbeiten. Mit Doppelsicherung, so dass nichts passieren kann. Eigentlich. Na ja, wenn der Baum nicht mehr fest ist… Aber dafür bin ich ja Baumkontrolleur“, beschwichtigt mich Werner Kramer-Schroer aufgrund meines ängstlichen Blicks. „Zwei Tage brauchen wir mindestens. Aber wir packen das. Arbeiten solange, bis wir fertig sind. Auch wenn es länger dauert. Das Fest findet statt!“ Gut Holz.

Flugs schickt Werner Kramer-Schroer noch ein dickes Lob an die Engelchen. „Was die da schleppen, schuften. Wahnsinn. Jeder Einzelne in der Truppe ist ein Held.“
Keine Frage für Vanessa, Sascha und Vatter, Detlef Keller. Sie gehören der Facebook-Inititative Essen packt an! von der „Zeugung“ an. „Das mit dem Fest kriegen wir hin. Was wir schon alles geschafft haben. Damit Kinder wieder die Spielplätze fröhlich benutzen können. Ferien stehen vor der Tür.“

Na ja, Kinderträume tauchen auf. Vor 35 Jahre trippelte Sascha ins Schwedenheim, vor 28 Jahren Vanessa. „Wir haben mittlerweile alle Genickstarre vom Hochgucken. Immer die Bäume im Auge.“

Die Gemeinschaft, das Wir-Gefühl ist seit Gründung einzigartig. „Petra versorgt uns häufig. Bärbel Klässner, Freiberuflerin, kommt oft mit ihrem Hacke-Porsche, verteilt Brötchen, selbstgebackenen Kuchen.“

Mike arbeitet beim Messebau. „Ich habe zwei Tage frei. Da pack ich eben hier mit an.“ Warum? „Weil ich Spaß daran habe.“ Die Gefahr? „Wir haben Augen im Kopf. Gucken. Können die Gefahr einschätzen.“

Alle sind wirklich gut drauf. Obwohl sie mittlerweile Zentner, ja Tonnen Laub, Äste von Wiesen, Wegen, Straßen, Bürgersteigen schleppten. Abends kreuzlahm sind. Genügsam sind sie. „Was wir benötigen, haben wir aus Privatbesitz und von Spendern erhalten“, verdeutlicht Dirk. „Vom Baumarkt Hellwig, Frankenstraße: 30 Handsägen, 30 Äxte, 50 Paar Handschuhe. Das Deutsche Rote Kreuz beliefert uns mit Kaffee und Tee.“

Stellte die Stadt die Grundausstattung? Schnittschutzhosen, Helm, Schutzbrille? „Nichts!“

Aber Essen packt an! – die gute Laune Truppe - hat noch einen Stadt-Tipp.
Vanessa fröhlich: „Jeder kann mitmachen. Eine Woche Abenteuer-Urlaub. Kostenlos. Mit Verpflegung.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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