"Süchtiger" Krippenpapst ist wieder da...

Begeisterung von der Krippenausstellung in St. Elisabeth - bei außergewöhnlicher Vielfalt aus der ganzen Welt... Fotos: Gohl
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Pastor Alshut hat weit über 600 Krippen aus der ganzen Welt – aus jedem Land Europas!

Vervollständigen Sie bitte den Satz: Wenn ich ein Land besuche…“finde ich immer eine Krippe. Egal wo – auch auf dem Flohmarkt.“ Pastor Bernhard Alshut ist wohl der reichste Mann an Krippen-Wissen, Krippen-Können in Deutschland. So entdeckte er kürzlich Engel und Hirte. „Jahrgang um 1820. Kopf, Hände, Füße in original. Bekleidung waren nur noch dreckige Lumpen. Deshalb kaufte sie keiner.“ Aber Alshut. Wie die jetzt aussieht – und weitere 44 kostenbare Krippen – sind zu besichtigen in St. Elisabeth, Essen-Frohnhausen. Kostenlos. Gruppen bei Kaffee und Kuchen…

Total stressig waren die letzten Wochen bei dem 67-Jährigen. Denn vorher war seine Krippenkunst im Pfarrheim St. Liborius, Wengern, gefragt. Wieso? 1990 schuf Alshut, damals dort Pfarrer, den ersten Kurs fürs Krippenbauen. Jetzt wurden dort 25 Jahre KKWW – Kolping-Krippen-Werksstatt-Wengern - gefeiert. Natürlich mit dem Krippenbauer. Der sich noch genau erinnert, wann seine Krippen-Leidenschaft begann, „Vor 40 Jahren. Als mir jemand eine Krippe aus Brasilien mitbrachte. Die faszinierte mich.“ Schmunzeln. „Bei 600 Stück vor Jahren hörte ich auf zu zählen.“

Aber die Essen-Frohnhauser zählten die Tage, wann der langjährige Pfarrer der Gemeinde St. Elisabeth dort wieder seine jährliche besondere Krippenausstellung zeigt: 2015/2016 „Die heilige Familie“ – 44 Krippen ausgesucht von Alshut. Die Essener Heinz Potztal und Alfred Koch holten die heiligen Familien ab aus Wengern; anschließend bauten die Marliese Potztal und Rita Koch in St. Elisabeth sehr liebevoll auf.

Ach ja, wie erging es eigentlich dem 200 jährigem in Lumpen gehüllten Engel und dem Hirten? „Ich habe beide in Kevelaer in einer Werkstatt restaurieren lassen.“ Stille. Über Kosten spricht der Sammler nicht.

Beispiel eine Porzellankrippe. „Die fand ich auf Ibiza. Ich kaufte aber nur die heilige Familie. Es gab lediglich dazu einen König. Was soll ich mit nur einem König. Wenn, dann brauche ich drei…“ Keine Angst vor dem Zoll? „Ich habe immer die Rechnungen dabei. Mal 400 Euro, 500 Euro… Jetzt darf man ja zollfrei einführen.
Krippen aus Afrika, Amerika kaufte ich beispielsweise im Eine-Welt-Laden.“

Krippe ist …? „Verkündigung; erzählendes Theater. Für mich genauso wichtig wie eine gute Weihnachtspredigt. Aber nicht eine kitschige Krippe aus dem Billigladen. Ab und zu bekomme ich auch mal eine geschenkt. Kürzlich von einem Ehepaar, das in eine Seniorenwohnung zog, mich fragte, ob ich Platz habe.“ Und? „Immer!“

Welch eine vertrauensvolle Leihgabe nun in St. Elisabeth von Alshut – 44 wertvolle Krippen! Aufbau acht Stunden. Kein Klagen von Marliese Potztal, Rita Koch. Jede einzelne Figur muss ja wieder eingepackt werden; erfinderisch sind da die Frauen. Je nach Gewicht, Statur werden die Kostbarkeiten „mal in Seidenpapier, Küchenrollen, Luftpolsterfolien, Styropor gehüllt…“

Und, das nächste Krippenthema steht schon fest: Krippen aus Europa“, verrät Bernhard Alshut. Zum Notieren...

Krippenausstellung in St. Elisabeth
Bis „Mariä Lichtmess“, 2. Februar 2016, ist die Kirche täglich von 15-17 Uhr zum Besuch geöffnet. Die heilige Familie, Maria, Josef und das Jesuskind, sind der Grundstock an Figuren aller Weihnachtskrippen. Für besondere Führungen durch Pastor Alshut sind Termine, nach Absprache, auch außerhalb der Öffnungszeiten, möglich. Tel. 0163 6600780; e-mail: bernhard.alshut@gmx.de. Für Gruppen, nach Anmeldung, gibt’s Kaffee und leckeren Kuchen, gebacken von Caritas-Mitgliedern. Und - Alshut kommt - von Wengern nach Essen. Versprochen!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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