Krokodilarme und Froschbeine

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Was macht man an so heißen Tagen, dass schon jeder Schritt Schweißperlen auf die Stirn treibt? Ganz genau: Ab ins kühle Nass. Rundum gekühlt geht es dann abends wieder nach Hause und der nächste heiße Tag kann kommen. Dass aber auch die Kleinsten diesen Spass genießen können, ist es von Vorteil schwimmen zu können. Und weil jetzt sowieso Ferien sind und der Sommer noch andauert, bietet das Sport- und Gesundheitszentrum SGZ Friedrichsbad in Frohnhausen Ferienschwimmkurse für Kinder an.
Das von Margarethe Krupp gestiftete Bad wurde in zwei Jahren errichtet und 1912 der Öffentlichkeit übergeben. Heute gehört das Bad den Sport- und Bäderbetrieben der Stadt Essen und vereint Schul-, Vereins- und Öffentlichkeitsschwimmen.
„Im Rahmen des Ferienspatzes sind wir schon zum zweiten Mal dabei“, erklärt der Diplomsportlehrer und Leiter des Bades Gerhard Schmidt. „wir haben im letzten Jahr sehr gute Erfahrungen mit unseren Ferienschwimmkursen in den Sommerferien gemacht und auch in diesem Jahr sind alle Kurse ausgebucht.“
Angeboten werden sowohl Anfängerschwimmen I und II, als auch der Erwerb des Jugendschwimmabzeichens. Beim Anfängerschwimmen I werden Grundlagen wie Wassergewöhnung, Wasserbewältigung und das Erlernen der Schwimmtechnik vermittelt. Je nach individuellem Fortschritt kann das Seepferdchen Abzeichen angestrebt werden. Der Anfängerschwimmkurs II knüpft an den ersten Basiskurs an. Beim Jugendschwimmabzeichen wird’s noch ein bisschen kniffliger: Kinder, die das Seepferdchen Abzeichen erworben haben, können weitere Grundschwimmarten erlernen und das Jugendschwimmabzeichen in Bronze, Silber oder Gold machen.
„Ab einem Alter von fünf Jahren nehmen wir Kinder in unsere Kurse auf und sie sollten eine Mindestgröße von 115 cm haben. Das hängt mit der Beckentiefe zusammen. Wir wollen ja nicht, dass jemand untergeht“, schmunzelt Schmidt. „Momentan habe ich das Gefühl, dass der Bedarf am Schwimmunterricht relativ groß ist, sprich der Anteil der Nichtschwimmer gewachsen. Leider muss man auch sagen, dass Sport nicht mehr denselben Stellenwert besitzt wie vor längerer Zeit und dass Bewegungsmangel und mangelndes Freizeitverhalten Übergewicht bei Kindern fördert. Um dem entgegenzuwirken ist Schwimmen eine wunderbare Sportart.“
Wie’s nun richtig geht mit der Technik und dass auch alle Köpfe brav überm Wasser bleiben, davon weiß der Schwimmlehrer Christian Nieberle zu berichten. Er bringt den Wassermäuschen das Schwimmen bei. „Das allerwichtigste ist, dass die Kinder Vertrauen zum Schwimmlehrer haben. Ohne Vertrauen wird kein Mensch, egal ob Kind oder Erwachsener, schwimmen lernen. Das fängt teilweise schon da an, dass ein paar der Kinder noch nicht an das Medium Wasser gewöhnt sind und nicht wissen, wie es auf einen selber wirkt. Der Lehrer muss ihnen dann zeigen, dass ihnen nichts passieren kann “, meint Nieberle. „Die Technik an sich ist nicht schwer: Krokodilarme und Froschbeine ist unser Motto und schon nach kurzer Zeit können Kinder schwimmen. Eine 50-Meter-Bahn schaffen sie dann zwar noch nicht, aber kurze Strecken sind kein Problem. Persönlich beginne ich mit der Technik des Brustschwimmens. Es gibt aber auch andere Schwimmlehrer, die mit einer anderen Technik anfangen. Da ist jeder individuell.“
Und anscheinend macht Christian Nieberle seinen Job recht gut: Nicht nur, dass die Kleinen im Anfängerschwimmkurs mit ihrer Schwimmnudel eine Beckenlänge schaffen, sie springen auch beherzt vom Beckenrand und tauchen durch Ringe. Und wenn es dann mal doch nicht so klappt, macht das auch nichts, denn Schwimmen soll Spass machen und von Zwang ist hier weit und breit nicht zu sehen.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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