Lebensgefahr - das LOCH...

Da unten lauert Lebensgefahr...Fotos: Schattberg
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Berufskolleg West birgt an der Rückseite höchste Gefahr!

Wir sprechen nicht vom „schwarzen Loch“ im Weltall, das alles, was sich ihm nähert, verschlingt. Doch auch „das Loch“ hinter dem Berufskolleg-Gebäudekomplex, Am Westbahnhof 3-5, ist lebensgefährlich. Fakt: Zwei Bomben wurden gesucht, nicht gefunden, Krater gebaggert - offen seit Sommer 2015. Das ist Schilda – so die Lehrerschaft. Es kommt noch schlimmer…

Zwei Riesen-Krater hinter der Schule und keiner ist für das Verfüllen plötzlich zuständig? Das gibt’s nicht. Doch Mechthild Hils, stellv. Schulleiterin und Christa Hertel, ehemalige Lehrerin, fächern etwas Furchtbares auf. Es beginnt mit Renovierungsarbeiten an der Nachbarschule - Heinz Nixdorf Berufskolleg. Frühjahr 2015.

" Und Luftaufnahmen. Diese wurden ausgewertet. Danach, Bombenverdacht unter der Dahnstraße sowie zwei unter dem Lehrerparkplatz. Folge: Probebohrungen in den Osterferien. Nichts gefunden.“ Ende der Bomben-Geschichte?

Nö, zu heiß! „Die Bezirksregierung entschloss sich – weil die fest davon überzeugt war, dass hinter unserer Schule zwei Bomben schlummern, mit Buddeln, Ausschachten des Geländes. Sommer 2015. Nichts entdeckt. Ergebnis: Zwei Krater blieben zurück. Das wieder Verfüllen gab Düsseldorf an die Stadt Essen weiter.“

2015: Riesenschreck der Lehrerschaft nach den Ferien beim Hinterfront-Anblick. Mechthild Hils eindringlich: „Wir erkundigten uns prompt bei Stadt und Bezirksregierung, ob wir bei den zwei Kratern die Schule überhaupt öffnen dürfen, weil die den Fluchtweg versperren. Normalerweise läuft der über den Lehrer-Parkplatz.“ Doch da waren Riesenabgründe…

Daraufhin schickte die Stadt Essen einen Mitarbeiter der Feuerwehr, der einen neuen Fluchtplan entwerfen sollte. „Glücklich bin ich nicht mit der Lögung“, beteuert die stellvertretende Schulleiterin. „Der ist ein Witz“, pflichtet Christa Hertel bei. Warum? „Weil bei Not mindestens 120 Schüler aus einem Schultrakt raus müssen, Treppe runter – die viel zu schmal sind, die Stufen entsprechen nicht mehr der Höhen-Norm. Dann durch eine schmale Tür, schmales Tor. Panik vorprogrammiert.“

Ein anderer Fluchtweg wäre: Treppen runter, durch ein breites Tor auf den Parkplatz? „Geht nicht, weil zwei Krater bestehen. Jetzt also zwei kleine Fluchtwege. Der andere führt durch die Aula, durch eine kleine Tür, schmale Treppen runter. Beide Fluchtwege sind schlecht bei echter Gefahr. Im Gebäude büffeln täglich 800 Schüler; plus 300 am gefährlichen Fluchtweg.“ Was nun? „Im Herbst wurden von der Stadt Essen Probebohrungen durchgeführt, ob die Erde belastet ist. Ein Teil musste entsorgt werden.“ Danach?

Nichts. Still ruht der Krater. Auf Anfrage der Schulleitung im November an die Bezirksregierung Düsseldorf, wie es weitergeht, was die Schule tun kann? Keine Antwort. Ebenfalls passiert nichts von der Stadt.“

Mittlerweile machen sich aus Angst Schüler Gedanken, dass die gesamte Schülerschaft in der Projektwoche die Krater verfüllen könnten. „Das geht nicht wegen der Lebensgefahr!“ so Hils. „Auch unser sehr aktiver Hausmeister hakte bei der Stadt nach, wie die weitere Planung ist. Antwort: Wir haben kein Geld; müssen jetzt erst mal Flüchtlingsheime bauen.“

Lebensgefahr! „Wir erhielten Hinweise aus der Nachbarschaft, dass Kinder in der Dämmerung auf den riesigen Erdbergen spielen. Wenn ein Kind in den Krater fällt, kommt es nicht raus, wird verschüttet.“ Hils verschlägt es die Sprache. „Die Erde ist völlig durchweicht, kann abrutschen wie eine Mure im Gebirge. Da gibt es keine Rettung“, weiß Hertel.

Rettung? Der West Anzeiger sprach mit Bezirksbürgermeister Klaus Persch. Der hakte prompt nach. „Nach Auskunft vom Straßen- und Verkehrsamt werden die „Löcher“ jetzt kurzfristig zugeschüttet. Auftrag ist erteilt. Geld freigegeben. Sobald das Wetter mitspielt.“

Hoffentlich weiß Petrus von oben, wann unten richtiges Stadt-Wetter ist!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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