Mit Video: Altendorf ist sein Hollywood

Jochen Stegmann voll in seinem Element - mit Kamera und Kran. Fotos: Gohl
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Vor rund 17 Jahren hat Jochen Stegmann mit dem Filmen begonnen. Seither ist in seinen vier Wänden ein Altendorf-Archiv entstanden, wie es gewiss nicht einmal das Stadtarchiv zu bieten hat. Kaum ein Ereignis im Stadtteil, was dem Essener nicht vor die Kamera geraten ist.

"Und zwar in lebendigen Aufnahmen, nicht auf starren Bildern", betont Stegmann. Schon im Jahr 2000 entflammte seine Leidenschaft für die Filmerei. Eingestiegen sei er direkt mit einer guten Canon-Ausrüstung. "Dank guter Beratung", weiß er heute zu schätzen. Dass ihm der Spaß am neuen Hobby vergehen könnte, daran hegte er nie einen Gedanken.

360-Grad-Aufnahmen

In seiner Umgebung ist der 80-Jährige längst bekannt. "Ich mache fast alles mit dem Rad", grinst er. Und das ist seinen Anforderungen speziell angepasst: Elektronischer Antrieb, ausreichend Standfestigkeit für seine rund 40 Kilo Gepäck (Kamera-Equipment samt Ersatzteilen und sogar Schraubenschlüssel für Reparaturen, vorn und hinten gleichmäßig verteilt) und natürlich die Kameras. "Ich habe drei: eine vorn, eine hinten und eine, die bis 2,20 Meter in die Höhe filmt", erklärt er stolz. "Sogar mit 360-Grad-Sicht, leider bisher nur manuell", fährt er fort. "Aber das kommt auch noch!" Denn: "Digital" ist für den Rentner absolut kein Fremdwort.

Auch sonst hat Stegmann technisch allerhand drauf: schwenken, zoomen, schneiden, Letzteres besonders gern. "Ich filme kurz - und schneide kurz", klingt seine Methode fast nach YouTube-Video. "Nene", winkt er ab, professionell sei seine Arbeit schon. Dennoch: Er verzichtet auf unnötigen Schnickschnack und gestaltet seine Filme eben so, dass sie für den Zuschauer auch leicht zu verdauen sind. Aus fünf Stunden Material zwei Minuten Endprodukt herausfiltern? Für den Essener, der seit 1980 zufrieden in Altendorf lebt, kein Problem.

Nur Geduld ist nicht immer seine Stärke: "Wenn abgedreht ist, reicht es maximal noch für eine Mahlzeit, danach verschwinde ich sofort oben in meiner Kammer und beginne mit der Begutachtung", gesteht Stegmann. Man will schließlich wissen, ob ein Projekt geglückt ist. Für seine Frau kein Problem, sie nutzt die Zeit für eigene künstlerische Kreativität. "So hat jeder seinen Bereich und wir ergänzen uns super." Ein gutes Rezept für eine glückliche Ehe.

Menschen und Natur

Auch Tochter Gesine unterstützt die Passion, so es ihre Zeit her gibt. "Sie schreibt die Texte zu den Videos und spricht sie ein", lobt der Vater. Und zwar ziemlich gut. So ist sie auf gewisse Art immer auch auf den Touren ihres Dads dabei: Stadtfeste, Fastenbrechen, Sauber Zauber, Chöre, Vereine, Schulaktivitäten, Weihnachtskonzerte und eben alles, "wo was los ist". Natürlich sind Radwege immer großes Thema für den Fahrradliebhaber. Und: "Menschen und Natur - die Kombination ist bei mir fast immer vertreten!"

Für einige Projekte nimmt sich Stegmann besonders viel Zeit. "Ein Jahr lang habe ich die Aktivitäten im Grugapark begleitet: Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter." Dafür habe er eigens eine Garage zur Verfügung gestellt bekommen, zur Unterbringung seiner Ausrüstung, zu der unter anderem auch ein eigener Kamerakran gehört. Ganze fünf Jahre hat er begleitet, wie in Altendorf der Niederfeldsee entstand - und erntete dafür auch größere Anerkennung. Jüngst war er dabei, als „Grün auf! Altendorf“ den Straßenverkehr im Essener Westen lahm legte. Und auch bei einem anderen Auswuchs der "Grünen Hauptstadt Europas" schaute er genau hin: dem "Urban Gardening-Projekt" vor dem Firmensitz von Thyssen Krupp. Und weil genau das in den vergangenen Tagen zu Ende gegangen ist, schenkt Jochen Stegmann den Lokalkompass-Usern hier zur Erinnerung seinen ganz besonderen Kurzfilm.

Wer Lust auf mehr Filmmaterial bekommt, erhält Kontakt zum Altendorfer über den Stadtspiegel Essen. So erblicken zukünftig hoffentlich noch viel mehr seiner Filme das Licht der Öffentlichkeit ...

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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