"Schwarzarbeit" für Grünes Klassenzimmer

Was machen die denn da an der Herderschule? Krempeln den ganzen Boden auf? Fotos: Schattberg
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Neue Ruhe-Oase und luftiger Lernort an der Herderschule!

Kennen Sie das auch: Viele haben das Gefühl, bei Mathe irgendwie im Regen zu stehen. Anders die Schüler-/innen der Herder-Grundschule; die können demnächst im Unterricht in der Sonne sitzen. Wie das geht? Eine starke Muskelsache. Nicht nur!

Ärmel aufgekrempelt, in die Hände gespuckt, los. Den Eltern waren Sonne oder Regen egal: Jetzt oder nie! Einfach klasse, wie viele Eltern, Lehrerinnen an mehreren Wochenenden der Einladung des Fördervereins folgten, um dem Herder-Innenhof ein neues „Außen-Leben“ zu geben für ein wunderschönes Freiluft-Klassenzimmer.

Um ehrlich zu bleiben: Es gab schon lange Vorarbeit. Annette Stolte und Svenja Rühseler, Förderverein-Vorsitzende und andere waren schon immer verliebt in den Innenhof. „Als wir vor einigen Jahren den Verein gründeten, machten wir uns gleich an die Gestaltung dieser „versteckten“ Ruhe-Oase. Ziel vor Augen: Das Grüne Klassenzimmer.“ So bekam das Projekt in den letzten zwei Jahren zunehmend Profil.

Aber nur zugucken gilt nicht. Gemeinsamkeit macht stark! Mit Unterstützung des Kollegiums, der Schulpflegschaft, vieler Eltern legten sie zunächst Pflanzbeete für jede der sechs Lerngruppen an. Doch der richtige Schmiss, der „Pfiff“ fehlten.
Im Innenhof standen zwar mehrere Sitzbänke, die allerdings für schulische Zwecke nicht zu nutzen waren. So kam die Gruppe auf die Idee, eine Sitzgruppe zu bauen, die die Kinder sitzend oder liegend nutzen können.

Zauberwort: Gabione. Spezielle Gitterboxen, die mit großen Steinen beschwert werden. Aber ohne Moos nix los! Abwarten!
Nicht verzagen, RWE fragen. Hurra! Es klappte. Die nötigen Materialien finanzierten RWE mit ihrer Aktion „Aktiv vor Ort. Mitarbeiter für Mitmenschen“. Mit 2100 Euro im Gepäck gingen nun Eltern, Lehrerinnen sportlich an die Arbeit. Unkraut zwischen verlegten Platten machten sie den Garaus, legten Beete mit Folie und Rindenmulch an, pflanzten Blumen. Zugabe: Dank „Döner-Spende“ der Familie Kayakusu mussten die Helfer-Mägen nicht lange knurren.

Richtig baff war Bezirksbürgermeister Klaus Persch, als er den Fortgang der Arbeit betrachtete. Vor Staunen, Begeisterung fehlten ihm fast die Worte; er war sichtlich beeindruckt von den vielen Eltern, die tatkräftig Hand anlegten.

Aber es geht nicht nur um Schönheit, nette Aufbauten. Alles hat seinen Schul-Sinn. „Die Aktion ist verankert im Schulprogramm. ‘Bewegung – Ernährung – Stressregulation‘ heißt darin eine Säule für erfolgreiches Lernen“, erläutert Rektorin Elsbeth Peters. „Kinder brauchen Rückzugsorte, um auch einmal Ruhe zu genießen, gelassen zu werden.“

In den Pausen soll der Innenhof daher Rückzugsraum für Schüler-/innen sein. Im Offenen Ganztag haben die Schüler jetzt die Möglichkeit, sich „lang zu machen“, um mal draußen lesen zu können. Bei entsprechendem Wetter kann auch der Unterricht draußen stattfinden. Der Innenhof bietet Platz für jeweils eine ganze Lerngruppe.

Noch sind die Arbeiten nicht ganz beendet. Es stehen neue Anschaffungen ins Haus. Der Förderverein sammelte nämlich Geld, mit dem die Stadt Essen einen großen Klappcontainer besorgen kann. Darin werden neben den Fahrzeugen, anderen Spielsachen, künftig Gartenmöbel, Liegen und Liegestühle sicher und trocken untergebracht sein.

Tja, so macht u. a. RWE Schule mit Eltern, Kindern, Lehrern bei Vogelgezwitscher, Bienengesumm - eine stimmige Sache.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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