Wahnsinn! Das Projekt der Weststadt Akademie

Die Weststadt Akademie in Kooperation mit dem Fachbereich Schule und dem Berufskolleg Stadtmitte kümmern sich um junge Flüchtlinge im Schulbetrieb bis zum Beruf - über zwei Jahre - EHRENAMTLICH. Foto v. li. Danijela Brekalo (Dozentin), Aya Sibai (Syrien), Sherman Shrekri Alabdi (Irak), Gordon Barrey (Projektleiter), Malva Hussein (Syrien, Dajana Perkic (Bosnien-Herzegowina). Fotos: Debus-Gohl
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  • Die Weststadt Akademie in Kooperation mit dem Fachbereich Schule und dem Berufskolleg Stadtmitte kümmern sich um junge Flüchtlinge im Schulbetrieb bis zum Beruf - über zwei Jahre - EHRENAMTLICH. Foto v. li. Danijela Brekalo (Dozentin), Aya Sibai (Syrien), Sherman Shrekri Alabdi (Irak), Gordon Barrey (Projektleiter), Malva Hussein (Syrien, Dajana Perkic (Bosnien-Herzegowina). Fotos: Debus-Gohl
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Engel ohne Flügel kümmern sich um junge Flüchtlinge im Schulbetrieb – bis zum Beruf!

Durch Zufall hörten wir vom Projekt „FuturMEINS“. Na, was fällt Ihnen dabei ein? Richtig: Eins, Meine - Zukunft…Und – der Kurs ist – schwupp - besetzt. Was da nämlich in der Weststadt Akademie, Gesellschaft für Weiterbildung, Coaching, Vermittlung, abläuft - für jugendliche Flüchtlinge - ist unglaublich. Wer, was steckt dahinter?

Der Kurs „FuturMEINS“ richtet sich in der Weststadt Akademie in Kooperation mit dem Fachbereich Schule und dem Berufskolleg Stadtmitte an jugendliche Flüchtlinge, 16- 18-jährig, mit kaum Deutschkenntnis, die als Seiteneinsteiger in den Schulbetrieb kommen. „Teilweise sind sie erst seit vier Wochen hier, bunt gemischt. Kommen aus Syrien, Irak, Kosovo, Mazedonien, Afghanistan…“ verdeutlicht Gordon Barrey, Bereichsleitung Weststadt Akademie, Thea-Leymann-Straße.

Nö, die Weststadt Akademie ist nicht neu. Seit ihrer Gründung 2002 aktiv im Bereich der Sprachförderung Deutsch als Zweitsprache. „Wir haben umfangreiche Erfahrung mit Menschen unterschiedlichster Herkunft, die ihre eigenen Lern-, Lebenserfahrungen mitbringen. Unser Anliegen ist, jungen Menschen, die in Deutschland eine neue Zukunft sehen, individuell zu unterstützen und unter Berücksichtigung des jeweiligen Kenntnisstandes und der Lernerfahrungen zu fördern. Sie sollen somit selbstständig ihre Zukunft gestalten können; was der von uns gewählte Titel beschreibt: futurMEINS.“

Jetzt Trommelwirbel! „Für 12 Jugendliche bieten wir ehrenamtlich auf unbestimmte Zeit an 4 Tagen pro Woche (Montag - Donnerstag) eine Sprach- und Kompetenzförderung.“

Gesagt – begonnen ab 1. Juli. Los geht’s in den Ferien mit einem Start-Up Programm Deutsch (sprachliche Grundlagen) sowie Ausflügen, Unternehmungen – dabei lernen die Jugendlichen die Stadt Essen und sich gegenseitig kennen. Täglich (außer freitags) 15.00 – 17.00 Uhr.

Übergangslos - ab neuem Schuljahr - läuft sodann das Lernprogramm zur Verbesserung der Sprachkenntnisse, Erarbeitung vom Sprachstrukturen, Erklärung des deutschen Schul- und Ausbildungssystems und der Arbeitsmarktstrukturen, Informationen und Anregungen zur sozialen Teilhabe, Kompetenzfeststellung und –Förderung. Ziel? „Die Jugendlichen zu unterstützen, perspektivisch ein selbstbestimmtes Leben in ihrer neuen Heimat zu führen und sie – bestenfalls – auf ihrem Weg in eine Ausbildung zu unterstützen.

Tja, das Traumhafte geht noch weiter! Die Jugendlichen werden dabei von ausgebildeten DaZ-Lehrer/innen (Deutsch als Zweitsprache) und einem Sozialarbeiter unterstützt. Dabei geht die Förderung weit über den reinen Sprachunterricht hinaus: „Neben einer intensiven Kompetenzfeststellung möchten wir auch im Bereich der Vermittlung von Arbeits- und Kulturtechniken unterstützen: Wie ist Arbeit in Deutschland organisiert, wie funktionieren Schul- und Ausbildungssystem, wie ist der deutsche Arbeitsmarkt organisiert usw.“, so Barrey.
Verspricht: „Dabei legen wir Wert auf eine entspannte und angenehme Unterrichtsatmosphäre jenseits einer starren Klassenzimmeratmosphäre. Zudem haben wir uns dazu entschieden, nicht großflächig viele „kleine Unterstützungspakete zu verteilen“ – sondern für eine kleine Gruppe von 12 Schüler/-innen über einen langfristigen Zeitraum intensive Unterstützung anzubieten. Ziel ist es, die von uns begleiteten Jugendlichen am Ende der Förderung in Ausbildung zu vermitteln.“

Wer soll das bezahlen?

„ Als Weststadt Akademie begleiten und fördern wir Menschen, die einen Einstieg oder Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu bewerkstelligen haben. Wir tun dies aus der Überzeugung heraus, dass ein selbstbestimmtes Leben auch bedingt wird durch eine berufliche Tätigkeit, die einem möglichst viel Freude bereitet und wirtschaftlich souverän agieren lässt“, ergänzt wie selbstverständlich Gordon Barrey.

Ehrlich, es gibt sie tatsächlich, die Essener Engel für Flüchtlinge! Chapeau!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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